Sepultura – Machine Messiah
Vier Jahre Wartezeit haben endlich ein Ende. Und das ist im Hause Sepultura schon eine verdammt lange Zeit. Daher
Vier Jahre Wartezeit haben endlich ein Ende. Und das ist im Hause Sepultura schon eine verdammt lange Zeit. Daher ist die Erwartung noch höher als sonst, zumal das letzte Werk oder besser gesagt die letzten beiden doch eher enttäuscht haben. Doch Sepultura wissen bei jedem Werk zu überraschen und mit neuen Arrangements aufzufahren, so auch jetzt anno 2017 mit „Machine Messiah“!
Bereits die ersten drei Songs könnten nicht unterschiedlicher ausgefallen sein. Zum einen ein eher ungewohnt „ruhiger“, fast doomiger Anfang mit dem Titeltrack, um anschließend ordentlich brutal & temporeich einen auf die Mütze zu bekommen, mit dem kurzen Stück „I Am The Enemy“ – wird sich live sicherlich gut durchsetzen, sogar als Opener. Darauf folgt mit „Phantom Self“ ein durchaus gewohntes Gesicht der Band, aber sie schaffen dennoch neue, hier orientalisch angehauchte Ansätze miteinander zu verbinden. Dadurch ist das eigentliche Konzept des Albums, dass es sehr abwechslungsreich geworden ist. Doch überrascht das einen wirklich?! Wohl kaum. Nicht minder überraschender verhält es sich mit den anderen Tracks, wie u.a. rein instrumentalen Stück „Iceberg Dances“, bei dem Orgel zum Einsatz kommt und ein gewisser abgespacter Progressive-Touch nicht wegzudenken ist. Orchester, bzw. Streicher kommen auch noch zum Einsatz beim knalligen „Sworn Oath“. Danach wird das Tempo wieder erhöht und man merkt den Mannen einmal mehr an, was ihre wahre Kunst ist, nämlich purer Thrash. Den Schlussakt bilden zunächst „Vandals Nest“, welcher erst powervoll abgeht, im Mittelteil etwas „ruhiger“ wirkt und am Ende so richtig Old-School-Thrash mit Heavy Metal verbindet. Doch dann folgt der letzte Track „Cyber God“, der sowohl Thrash- als auch Industrial Metal gut verschmelzen, aber zudem Progressive Metal-Ansätze präsentiert und Derrick sogar mit cleanen Vocals, Spokenwords auffahren lässt. Absolut cooles Stück, aber für eine Setlist wohl zu speziell; als Sepultura. Doch ich mag mich auch gern täusche.
Die Songs des vierzehnten Albums der 33 jährigen Karriere können durchaus aufgrund der technischen Raffinesse & Vielseitigkeit und guten Produktion überzeugen. Aber trotz dieser Qualitäten muss man zugeben, dass man den gewissen Song sucht, den Hit eben, der in der Setlist auf immer und ewig sich etablieren wird. Vielleicht braucht aber auch das Werk deutlich mehr Durchgänge – (Warte)zeit (!) eben.