PIG’S BLOOD – „A Flock Slaughtered“
PIG’S BLOOD – „A Flock Slaughtered“ Label: Godz ov War Productions Laufzeit: 32:30 min VÖ: 27.02.2019 Genre: abgrundtief böser
PIG’S BLOOD – „A Flock Slaughtered“
Label: Godz ov War Productions
Laufzeit: 32:30 min
VÖ: 27.02.2019
Genre: abgrundtief böser Death Metal – versifft, gemein und wunderschön hässlich
PIG’S BLOOD sind fünf Herren aus Milwaukee, die mit „A Flock Slaughtered“ ihr zweites Album vorlegen. Verantwortlich dafür sind meine polnischen Freunde von Godz ov War Productions, in deren Portfolio sich dieses Werk perfekt einfügt. Zu hören gibt es einen verdammt gewalttätigen, dreckstarrenden und primitiven Kotzbrocken Musik, aus dem an allen Ecken und Enden Menschenverachtung, Brutalität, Eiter, Pisse, Schmerz und Folter sifft. Ja, genau so klingt PIG’S BLOOD.
Hier gibt es keine Sekunde Ruhe, Verschnaufen, Harmonie oder Behagen. Hier überfallen mich hektische Riffs, simpel und aggressiv runtergezockt, schnell, manisch, flirrend und kraftstrotzend. Die werden erbarmungslos vorwärtsgetrieben von einem hektisch ratternden Schlagzeug, das sich in schnellen Beats und krawalligen Breaks ohne jegliche Feinheiten, dafür aber in einer zwingenden Unerbittlichkeit durch die Noten pflügt. Doublebass, Uffta-Gelärm, massiver Panzergroove, das klingt alles schön derb zusammengezimmert. Die Stimme grunzt, röhrt, hackt, brüllt, bellt und grunzt sich dazu durch die Songs, dass es eine wahre Pracht ist. Das wirkt in jeder Beziehung ungehobelt, ungepflegt, schlecht erzogen, angepisst und voller knochenbrechender Brutalität. Das stößt ab, das widert an, das beunruhigt zutiefst. An einem solchen Ort möchte niemand sein, diesem Herrn möchte niemand begegnen. Der Sound ist großartig, er fängt die Kneipenschlägerattitude der Musik, dieses ranzige, widerwärtige, versiffte Aroma perfekt ein, ist so dreckig wie energetisch, so unbehauen wie natürlich, so düster wie druckvoll.
Die Stücke sind so eingängig, wie ein solch roher und bestialischer Death Metal eben klingen kann. Immer wieder gibt es eruptive Ausbrüche in den Grindcore und ab und an mal ein schwer schleifendes Doomriff, die diesem hässlichen Ding noch einen Schuss Abwechslung verpassen. Die Songs sind dabei kurz, dicht, da gibt es keinerlei unnötiges Fett, keinerlei Schminke, keinerlei modischen Schick oder künstliche Zier. Höhepunkt sind aber die immer wieder eingestreuten Soli, die wirklich wunderbar verrückt und krank klingen. Aus einem monströsen Fleischgewitter wie „Anti-Cosmic Dischord (Meaningless Self-Sacrifice)“ wird damit ein schöner Schwan.
Fazit: PIG’S BLOOD haben mit „A Flock Slaughtered“ Musik erschaffen, die aus dem tiefsten Untergrund kommt und diesen perfekt repräsentiert. Das ist viehischer Death Metal, das ist rücksichtslos, nihilistisch, abgrundtief böse und gemein. Das ist der vertonte „August Underground“. Wer Bands wie Autopsy, Cannibal Corpse, Master, Pungent Stench, Exhumed oder Cryptopsy mag, der wird das hier lieben. Innovation darf hier niemand erwarten, aber ein großes Stück bitterböser Tradition tut es ja auch.
Liederliste:
1. Gates Ripped Open (Scum Choking Out the Meek) (3:08)
2. Unnamable Death (Unspeakable One Honored) (4:02)
3. Violent Spirit of Decadence (Humiliating the False
Triumphant) (2:53)
4. Anti-kosmic Discord (Meaningless Self-Sacrifice) (4:24)
5. Maniacal Triumph’s Embrace (Narcotic Lust) (3:31)
6. Bloodshed Hell (Interlude) (1:02)
7. A Flock Slaughtered (Unfettered Maniacs) (3:26)
8. Possessed by Nightfall (Violently Freeing Oneself from the
Bonds of Life) (3:15)
9. Aberration (Submit or Perish) (3:42)
10. Enforced Agony (The Noose Tightened) (3:07)