DeWolff (NL) – Wolffpack
Wie viele andere Bands die im März noch auf Tournee waren, mussten auch die drei Niederländer von DeWolff auf

Wie viele andere Bands die im März noch auf Tournee waren, mussten auch die drei Niederländer von DeWolff auf Grund der Pandemie ihre Tascam Tapes Tour vorzeitig beenden und nach Hause kehren. “Wir waren zunächst sehr enttäuscht”, sagt Pablo van de Poel, Sänger und Gitarrist der Band. “Tascam Tapes erhielt so viel Aufmerksamkeit, und dann – als wir endlich die Früchte ernten konnten – wurde die ganze Sache abgesagt. Wir hatten das Gefühl, etwas richtig Gutes am Laufen zu haben. Und wenn dann alles vor deinen Augen zusammenbricht, ist das eine echte Schande.
DeWolff ist keine Band die still sitzen kann. Sie haben in den letzten drei Jahren drei Alben veröffentlicht – Tascam Tapes (2020), Live & Outta Sight II (2019) und Thrust (2018) – und tourten unermüdlich durch Europa und bereicherten den Kontinent mit ihrem Psychedelic Southern Rock. Die Jungs sind eigentlich immer produktiv. So wurde Tascam Tapes unterwegs auf Tour mit einem 4 Spur Kassetten Rekorder aus den 80er Jahren aufgenommen. Dazu wurden Locations wie Hotelzimmer, Backstage Räume oder auch einfach der Straßenrand genutzt. Noch vor der Veröffentlichung konnten Fans im Dezember 2019 über einen Telefon Hotline exklusive Ausschnitte aus dem Album hören.
Als es also zum neunten Studioalbum kam, hatten sie nicht die Absicht, einfach abzuwarten, bis sich alles wieder gelegt hat. „Ich dachte mir: Nie wieder in unserem Leben werden wir so viel Zeit haben, um Inspiration aufzusaugen, zu schreiben und aufzunehmen“, meint Pablo. „Musik ist unsere liebste Sache auf der Welt.“
Da auf der ganzen Welt Lockdown Massnahmen verhängt wurden, war die Aufnahme so weit von Tascam Tapes entfernt, wie man sich das nur vorstellen kann. Zwischen Pablo, Luka van de Poel (Schlagzeug) und Robin Piso (Hammond-Orgel) wurde eine „DeWolff Demo Panel“ WhatsApp-Gruppe gebildet, in der sie sich austauschen konnten. Was als Idee begann, wuchs. Im Juni kündigten sie einen speziellen Wolffpack-Service im Abonnement an. Diejenigen, die ein Abonnement abschlossen, bekamen zehn Wochen lang alle zwei Wochen drei neue Songs, und die Fans konnten die Tracklist für ein Album exklusiv für sich zusammenstellen.
Daraus also entstand das Album, das nun vorliegt. DeWolff haben sich dabei ein wenig von ihren eigenen Wurzeln entfernt, haben dafür Soulelemente integriert, die man so vielleicht nicht unbedingt erwartet hätte. Eine nicht ganz ungewichtige Rolle spielen dabei sicher die Gäste, namentlich The Dawn Brothers, The Grand East, Judy Blank, Band Broken Brass, Theo Lawrence und der Ex-Wolfmother-Bassist Ian Peres. „Wolffpack“ groovt zwar ordentlich, bietet aber nur wenige Momente, in denen ordentlich gerockt wird. Herrlich entspannt bietet es aber dennoch den richtigen Soundtrack zum Lockdown. Nimmt man zum Beispiel die beiden aufeinanderfolgenden „Do Me“ und „Sweet Loretta“, so gewinnt man den Eindruck, dass die Band in eine lockere Haltung verfallen ist, in der er es besonders leicht zu sein scheint sich einer entspannten Arbeitsweise hinzugeben. So verstehen sie es erneut die Retrosounds mit den Klängen der Moderne zu vermengen und dabei ein Album zu erschaffen, das sich wohltuend vom Rest abhebt und doch die einst eingeschlagene Richtung nicht aus den Augen verliert. Vielleicht ist „Wolffpack“ nicht unbedingt das große Album geworden, das man den Niederländern zugetraut hätte. Doch es ist ein Album, das Spaß verbreitet und den Retrorockern unter uns auch mal eine andere Seite aufzeigt.
Fazit: Entspannter Groove für den Lockdown.
- Yes You Do
- Treasure City Moonchild
- Do Me
- Sweet Loretta
- Half of Your Love
- Lady J
- Roll Up The Rise
- Bona Fide
- R U My Savior?
- Hope Train
Label: Mascot Records
VÖ: 05.02.2021
Laufzeit: 47:44 Min.
Herkunft: Niederlande
Stil: Psychedelic Southern Rock
Webseite: https://dewolff.nu/
Facebook: https://de-de.facebook.com/dewolfficial