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Daniel Puente Encina (CHL) – Sangre Y Sal

Seine mitreißende Musik ist vielen aus Kinofilmen wie Fatih Akins Roadmovie „Im Juli“ oder seinem mehrfach aus­ge­zeichneten, international bekannten

Daniel Puente Encina (CHL) – Sangre Y Sal

Seine mitreißende Musik ist vielen aus Kinofilmen wie Fatih Akins Roadmovie „Im Juli“ oder seinem mehrfach aus­ge­zeichneten, international bekannten Kino-Erfolg „Gegen die Wand“ bekannt. Ein Wechselbad großer Emotionen und somit ein ganz großer Wurf ist Daniel Puente Encina mit seinem neuen Album „Sangre y Sal“ (Blut und Salz) gelungen. Der chilenische Singer-Songwriter und Gitarrist präsentiert uns sein teuflisch gutes Repertoire über ewige Verlierer und ihren Abstieg zur Hölle, unmoralische und skrupellose Macht, verkrachte Existenzen, Depressionen und ver­zwei­felte Sünder, über das Meer, unsere Herkunft, verrückte und tödliche Leidenschaft, Liebe, Hoffnung und Hingabe, Alkohol und den Swing der Welt. Seine Kompositionen sind inspiriert vom Einfluss Afrikas auf die „Musica Criolla“ Perus, Argentiniens und natürlich Chiles, seinem Heimatland. Das Resultat ist ein ganz eigener, unverwechselbarer Sound. Latin Grooves und afro­peruanische Rhythmen gefärbt mit Flamenco-Nuancen, Guaguanco (kubanische Rumba), Zamba Argentina und peruanischer Valsa treffen auf Latin Swing und Boleros.

Bisher war mir der in Barcelona lebende Chilene noch völlig unbekannt. Seine Latin-Jazz Songs tragen den Schmerz Südamerikas in sich, offenabrt dem Hörer aber auch die Hoffnung, die irgendwie immer in seinen Songs mitschwingt. Eine herrliche Reise durch Südamerika, die man mit geschlossenen Augen am besten verinnerlichen kann. Das ist vielleicht für viele Hörer Neuland, bietet aber eine kleine Flucht aus dem Alltag – Entschleunigen ist das Zauberwort. Genuss pur und dabei die Sonne Chiles auf der Haut spüren. Genau daraus ist das Album gemacht, was an der teils sparsamen Instrumentierung und der einfühlsamen Stimme liegt, die einen einfach mitnimmt auf die Latinreise.

Daniel Puente Encina äussert sich wie folgt zu seinem Album: „Jede Neuproduktion eines Albums ist ein neues Abenteuer, eine Reise an einen unbekannten Ort. Es ist das Wagnis, das bereits Gelebte hinter sich zu lassen, um nach der Zukunft zu suchen. So zog ich los mit meinem Rucksack, halb voll und halb leer, um das nutzen zu können, was ich von früheren Reisen gesammelt hatte und Platz zu lassen für das, was ich unterwegs finden würde.

Als ich mich auf die Reise bis ins Herz der lateinamerikanischen – also meiner – Musik begab, hätte ich niemals gedacht, dass ich in einen so tiefen Dschungel voller Geheimnisse und Schätze vordringen würde. Die Verbindungen, die von Osten nach Westen führten, wie ein Ozean aus Blut, Tränen und Träumen im ständigen Fluss, wurden immer komplexer, Jahrhunderte liegen nun wie Schichten aus Rhythmen und Melodien übereinander und erzählen uralte Geschichten. Von Persien bis Al-Andalus, durch Westafrika, den Pazifik Süd­amerikas und das Karibische Meer durchquerend, reichen all diese schillernden Erinnerungen, die mit erhabener Nostalgie erstrahlen und nun in meinen Liedern verwoben und verstrickt sind. Selbst nach so vielen Jahren in Europa möchte ich immer noch so Latin und authentisch wie möglich klingen, während ich mit der großen Herausforderung kämpfe, mich nicht im Versuch zu vergessen. Ich, dieser Widerspruch und das Spiegelbild der Zeit, mit meiner fast unmöglichen Mischung aus der wunderbaren Musik des 20. Jahrhunderts, dem Chaos und Schrecken der südamerikanischen Militärdiktaturen und des aktuellen digitalen Zeitalters. Dafür habe ich alle musikalischen Geister meines Kontinents herbeigerufen. Sie quälen mich, sie lachen über mich, aber am Ende des Tages begleiten sie mich und führen mich. Ihnen widme ich dieses Album „Sangre y Sal“, das ich mit der Idee kom­po­niert und aufgenommen habe, dass es nur ein neuer, kleiner Teil in einem größeren Zyklus ist.“

Wer bei diesen Worten neugierig geworden ist, sollte sich das Album zulegen, die Augen schließenund entführen lassen.

 

Fazit: Herrlich.

  1. Relámpago Negro
  2. Vengo Corriendo
  3. Antes De La Caída
  4. Frente AlMar
  5. Love Is The Only Sound
  6. Sangre Y Sal
  7. Lucifer Tras De Mí
  8. Bipolar
  9. Con Nocturnidad
  10. Marcas Las Fronteras
  11. Falta De Ti

 

Label: Polvorosa Records

VÖ: 14.06.2019

Laufzeit: 37:01 Min.

Herkunft: Chile

Stil: World Music/Singer-Songwriter

Webseite: http://www.danielpuenteencina.com/

Facebook: https://www.facebook.com/DanielPuenteEncina.POLVOROSA/

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