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Bruce Springsteen (USA) – Western Stars

Unbestritten gehört Bruce Springsteen zu den am härtesten arbeitenden Musikern. Auch mit 69 Jahren gehört er noch lange nicht

Bruce Springsteen (USA) – Western Stars

Unbestritten gehört Bruce Springsteen zu den am härtesten arbeitenden Musikern. Auch mit 69 Jahren gehört er noch lange nicht zur alten Garde, die sich aufs Altenteil zurückzieht, Geld zählt und sich auf seinem Backkatalog ausruht. Gerade erst hat er mit „Springsteen On Broadway“ satte 236 Auftritte hingelegt – solo und akustisch. „Western Stars“ ist ebenfalls solo, reduziert auf das Wesentliche, wobei den Part der E-Street Band diesmal ein Orchester übernommen hat. Doch auch ein neues Album mit seiner Band ist in der Mache.

Auf „Western Stars“ gibt sich der Boss melancholisch verhalten, zurückgezogen und reduziert auf das Wesentliche. Wenig Rock, mehr schwülstige Songs und dann natürlich diese unfassbare Stimme, die den ganzen Schmerz der Welt auszudrücken scheint. Springsteen besinnt sich auf seine eigenen Wurzeln, beschränkt sich dabei auf tiefsinnige Songs mit Tiefgang. Irgendwo in der Schnittmenge von „Devils & Dust“ und „Lucky Town“ bewegt er sich dabei, spielt mit folkigen Parts und gibt den lockeren Dandy mit Hang zu Americana Sounds. Kein Stadionrock, der ihn vor allem mit seiner Band auszeichnet, findet sich hier diesmal. Springsteen wirkt nachdenklich, auf sich fixiert und dabei zutiefst amerikanisch in seiner Art. „Western Stars“ ist sein 19. Album. Als Produzenten holte er sich Ron Aniello ins Studio, der zudem Bass, Keyboards und diverse andere Instrumente einspielte. Patti Scialfa wirkte als Background-Sängerin an vier Stücken mit, zu denen sie auch die Gesangsarrangements beisteuerte. An den Instrumenten, die unter anderem Streicher, Bläser und Pedal-Steel-Gitarre umfassen, wirkten mehr als 20 Musiker mit – darunter Jon Brion (der Celesta, Moog und Farfisa spielte), David Sancious, Charlie Giordano und Soozie Tyrell. Dabei gleitet der ein oder andere Moment auch mal ins Kitschige ab, was aber beim Boss nicht weiter stört. Springsteen darf das, ohne gleich gesteinigt zu werden. Denn das Album blickt auch tief in die Seele der USA, hält sich aber diesmal aus der Politik komplett heraus, was ja bekanntlich nicht immer der Fall bei Springsteen ist.

Nächstes Jahr soll es übrigens wieder auf Tour gehen. Dabei wird der Mann im September doch erst schlappe 70.

 

Fazit: Melancholisch und doch tief in der Seele Amerikas verbunden.

  1. Hitch Hikin’
  2. Wayfarer
  3. Tucson Train
  4. Western Stars
  5. Sleepy Joe’s Cafe
  6. Drive Fast (The Stuntman)
  7. Chasin’Wild Horses
  8. Sundown
  9. Somewhere North Of Nashville
  10. Stones
  11. There Goes My Miracle
  12. Hello Sunshine
  13. Moonlight Motel

 

Label: Columbia Records/Sony Music

VÖ: 14.06.2019

Laufzeit: 50:36 Min.

Herkunft: USA

Stil: Rock/Americana/Singer-Songwriter

Webseite: https://brucespringsteen.net/

Facebook: https://de-de.facebook.com/brucespringsteen/

 

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