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TEETHGRINDER – „Dystopia“

TEETHGRINDER – „Dystopia“ Genre: Death-Grindcore-Explosion der Extraklasse Die vier niederländischen Mannen von TEETHGRINDER stecken voller Zorn, Aggression und Verzweiflung.

TEETHGRINDER – „Dystopia“

TEETHGRINDER – „Dystopia“

Genre: Death-Grindcore-Explosion der Extraklasse

Die vier niederländischen Mannen von TEETHGRINDER stecken voller Zorn, Aggression und Verzweiflung. Diese Gefühle vertonen sie in einem so wütenden wie grandiosen Hassbrocken, dass den Hörenden Angst und Bange werden kann. Klar, in einem Genre wie dem Grindcore werden keine lieblichen Schmuselieder erwartet. Allerdings tummeln sich hier auch eine Menge Kapellen, die dem Grindcore fleißig Humor injizieren – egal, wie flach der dann manchmal auch sein mag. Davon sind TEETHGRINDER so weit entfernt wie ein Grizzly vom Intimfriseur. Die Texte drehen sich um uns, also um das, was wir Menschen so alles machen, um uns und der Welt um uns herum Schmerzen, Qualen und Verderben zu bereiten. Und so ist das Finale konsequenterweise auch der Titeltrack, denn Hoffnung oder Licht sucht man in der Musik völlig vergebens.

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Musikalisch wird dabei dann eine so grobe wie brachiale Keule geschwungen. Der Gesang ist ein entfesseltes, völlig irres Geschrei, dass sich in manischer Hyperventilation immer wieder geifernd überschlägt. Dieses Geschrei hüpft und springt angestochen über einem schweren, äußerst wuchtigen Death Metal Riffgewitter. Und Riffs können die Herren. Ob rasend schnell („Birthed Into Suffering“) oder tonnenschwer schleppend („Dystopia“, „Cloaked“), das ist so brutal wie jederzeit nachvollziehbar – vor allem aber sorgen die verschiedenen Tempi für Dynamik und Abwechslung. Das braucht es auch, weil sich die Lieder nicht wie so oft im Grindcore so um die zwei Minuten tummeln, sondern eher bei vier, in zwei Fällen sogar bei über acht Minuten ins Ziel stürmen. Und es zeigt die große Kunst der Band, dass es dabei stets spannend bleibt. Das einzige Manko ist der geradzu inflationäre Einsatz von Samples. So wird der erste Song „Ascendance“ zu einer echten Belastungsprobe, wenn ein ewig langes gesampeltes Gequatsche schließlich von nervtötenden Sirenen abgelöst und dies alles gummiartig so lange ausgewalzt wird, dass sich die wohl erwünschte bedrohliche Stimmung ob dieser Penetranz nicht einstellen mag.

Fazit: TEETHGRINDER erschaffen mit „Dystopia“ ein mächtiges, abgrundtief hoffnungsloses Werk voller Gewalt, Wahnsinn und Brutalität. Dabei gelingt es ihnen, ihre Musik bei aller wütenden Beißerei durch schwer schleppende Grooves und Death Metal Walzen interessant zu halten. Das ist ein echtes Brett, dass Dich packen, auf den Boden schleudern und auf Dir herumtrampeln wird. Meine Fresse, ist das gnadenlos hart!

Liederliste:

1. Ascendance (4:19)
2. Birthed Into Suffering (2:00)
3. Worthless (3:43)
4. Blood Ritual (4:08)
5. Disgrace (3:57)
6. Our Failing Species (6:06)
7. God Complex (3:43)
8. Cloaked (8:39)
9. As I Believe the World to Be, So It Is (3:20)
10. Dystopia (8:17)


Label: Lifeforce Records

Laufzeit: 48:12 min

VÖ: 22.07.2022

Quelle Bild: www.lifeforcerecords.com