Woher kommen die? Kann nicht sein!! Noch mal in das Infoblättchen geschaut, sapperlot, die kommen tatsächlich aus England Warum das so verwunderlich ist? Weil man ab dem ersten Takt fast lupenreinen Bay Area Thrash der klassischen Sorte hört. Nun gut, mit etwas teutonischem Einschlag. Stellt Euch einfach vor, Testament, Kreator und Coroner feiern eine Party und zocken Mitte der 1980er zusammen, dann habt Ihr ein ziemlich gutes Bild davon, was Solitary auf diesem Silbertaler abliefern. Äußerst charmant ist dabei ist, dass es auch so tönt. Knochentrocken und, mit Verlaub, voll in die Fresse. Klar, für die audiophilen unter Euch wird das aktuelle Album von zum Beispiel Testament deutlich fetter tönen.
Der Sound hier ist wie nach Hause kommen auf die Wohnzimmerparties der eigenen Metalclique. Es riecht nach Dosenbier, alle Kumpels tragen wieder Kutten und bangen die bierselige Rübe bis kurz vor dem Genickbruch. Es ist einfach grandios oldschool ohne altbacken zu sein. Man hört der Band trotz allem an, dass sie schon etliche Jahre und Shows auf dem Buckel haben. Hier schwitzen, lärmen und ballern mit allen Wassern gewaschene Musiker, dass es einem die Freudentränen in die Augen treibt. Während der Gesang an die oben schon erwähnten Testament gemahnt, hat die Arbeit von Gitarrero Andy Mellor durchaus was von Forbidden. Und wenn das kein Gütesiegel ist, dann weiß ich auch nicht. Da sitzt einfach jede Note, getrieben von einer routiniert und brachial sicheren Rhythmussektion treibt es dem Bay Area Afficionado einfach nur das Grinsen in die Backen. Das ist ganz großes Tennis, geschmackssicher und fernab von langweiliger Kopiererei türmt sich hier eine Wand an high end Thrash auf, die ihresgleichen sucht. Ich will sofort meine Kutte, ein Dosenbier und dann in das Wohnzimmer von einem Kumpel, dessen Eltern nicht zu Hause sind. Im Ernst, wer auf solche Mucke steht und sich nicht sofort wieder wie ein Pubertier fühlt, dem ist nicht mehr zu helfen. Es gibt nur einen Punkt, wo es mir mit dem klassischen zu viel ist: Gut 36 Minuten Spieldauer sind für mich einfach nicht mehr zeitgemäß. Das liegt aber nur daran, dass ich gerne noch mindestens zwei Songs mehr gehabt hätte. Ausfälle sind auf dieser Scheibe nämlich…Fehlanzeige.
Fazit: Bay Area Juwel mit teutonischem Einschlag von der Insel. Das geht tatsächlich. Alle Daumen hoch, fantastische musikalische Leistung.
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