Protzen Open Air 2017 – in Protzen vom 22.06.-25.06.2017
An diesem Wochenende haben wieder 1.000 Metal Fans der härteren Gangart 20 Jahre Protzen Open Air gefeiert. Der Festivalveranstalter
An diesem Wochenende haben wieder 1.000 Metal Fans der härteren Gangart 20 Jahre Protzen Open Air gefeiert. Der Festivalveranstalter Mario Grimmer hatte es wieder geschafft und 31 Bands nach Protzen geholt, 8 mehr als im letzten Jahr.
Schon am frühen Donnerstagmorgen reisten Metal Fans aus ganz Deutschland sowie aus Schweden und den Niederlanden an und besiedelten den Bereich vor dem Infield mit hunderten von Autos, Wohnwagen, Zelten und Pavillons.
Spätestens jetzt stellte sich mal wieder heraus, dass Thor ein Metal Fan sein muss. Während am Donnerstagabend einige Fans mit 30 km/h über die Autobahn durch den Sturm krochen und links und rechts die Blitze einschlugen, feierte Protzen mit ein bisschen Regen sein 20-jähriges Jubiläum mit einem gelungenen Auftakt von KAMIKAZE KINGS, GORILLA MANSOON und BLACK MOOD im Pavillon und Partyzelt.
Freitagmittag eröffnete INTO DARKNESS die Hangar Bühne mit einem richtig fetten Sound. Bis in den späten Abend jagte eine Death Metal Combo die nächste, wie ARROGANZ, SABIENDAS, HARMONY DIES, DECEMBRE NOIR, DESERTED FEAR, INSIDIOUS DISEASE, MILKING THE GOATMASCHINE, MASTER und ASPHYX.
Das Death Metal Urgestein MASTER, dessen Gründer und Sänger Paul Speckmann schon als Legende gilt, durften auf diesem Festival jedoch nicht fehlen und betraten vor Asphyx die heiligen Bretter in Protzen.
…weitere Bilder des Festivals in der Galerie.
Die Band um den Sänger Martin van Drunen zerlegten als letztes an dem Abend den Hangar und kamen schon mit der Ansage „Nur 1 Stunde, Asphyx? Das geht ja gar nicht, wir spielen 1 ½ Stunden“ auf die Bühne. Gesagt, getan! ASPHYX legten einen großartigen Auftritt hin und hatten noch so manche Sprüche auf Lager. Auch nach ihrem Auftritt packten Asphyx nicht gleich ihre Koffer, sondern verblieben das ganze Wochenende in Protzen, um ordentlich mit den Metal Fans zu feiern.
Auf der Tent Stage heizten am späten Nachmittag BEARDED BASTARDS, ATOMWINTER und SCCUBUS die Fans ein. Die Band ATOMWINTER bot den Fans brettharten Old School Death Metal mit Garantie auf Nackenschmerzen.
Was kann sich ein Metaler mehr wünschen. Danach verwandelte sich die Tent Stage zum Partyzelt, wo nach Asphyx bis morgens um 4 Uhr gefeiert wurde. Nach anfänglichen Death geballere, wurden ab 3 Uhr die partywütigen Metaler erhöhrt und die alten Klassiker, wie Bon Jovi, Iron Maiden, Angelwitch, Skid Row und vieles mehr aus dem Keller geholt. Lud zu Beginn der Party noch eher das Lagerfeuer zum Verweilen und schnacken ein, so war nun das Partyzelt gerammelt voll.
…weitere Bilder des Festivals in der Galerie.
So sind wir uns sicher einig, das Partyzelt rundet das Festival gelungen ab. Auch, wenn wir uns gewünscht hätten, dass, wie im letzten Jahr, mehr Klassiker gespielt worden wären. Das Partyzelt ist auf jeden Fall ein Muss für jeden Protzenbesucher und darf nicht fehlen!
Nach zwei Tagen Festival war es nun allerhöchste Zeit zum Duschen. So konnten die Protzenbesucher in der örtlichen Turnhalle die Duschen benutzen. Zum Leid aller Frauen waren diese Duschen jedoch eiskalt. Positiv ist der saubere Toilettenwagen auf dem Festivalgeländer, nur das regelmäßige fließende Wasser zum Händewaschen hat gefehlt.
Samstag eröffnete TERRIBLE SICKNESS die Bühne im Hangar und spielten neben CRYPTIC BROOD, DEMONBREED, REVEL IN FLESH, FACEBREAKER. CLITEATER, OBSCURITY, VIU DRAKH, SCHIRENC, EKTOMORF und MANOS.
Mein persönliches Highlight waren OBSCURITY, die Melodic Death Metal Veteranen aus Velbert. Sie überzeugten nicht nur mit ihren alten Songs, wie Bergischer Hammer, sondern auch mit neuen Songs aus ihrem am 14.07.2017 erscheinenden Album „Streitmacht“.
Die Trash-Metalband EKTOMORF aus Ungarn polarisierte auf dem Protzen am meisten. Mit Aussagen des Publikums, wie „In Protzen hüpft man nicht.“ und „Die passen hier nicht rein.“ wurde das Publikum nach und nach doch in den Bann der ungarischen Band gezogen und wippten genügsam zu den alten wie neuen Songs mit…denn gehüpft wird ja nicht.
MANOS liebt man oder hasst man, aber Fakt ist mit einem erhöhten Alkoholpegel sind sie besser zu ertragen. Die Band aus Sachsen Anhalt haben ihr Spaß-Programm mit im Gepäck und hauten Klassiker, wie „Hol mir ne Bockwurst“ und „Biene Maja“ raus. Zu guter Letzt sangen sie noch ein Geburtstagsständchen für Protzen und der Veranstalter Mario Grimmer bedankte sich bei allen Fans für 20 Jahre Protzen.
Was soll ich sagen, es war mal wieder ein tolles Familientreffen in Protzen.
Auf keinem anderen Festival geht es so friedlich und ruhig vor sich, wie in Protzen. Hier wird alles noch selbst organisiert, ohne kommerzielle Hintergründe. Die reine Musik und das familiäre Zusammensein, um dies miteinader zu teilen, macht das Protzen Open Air Festival aus. Das schätzen die Fans sehr und achten auf „ihr“ Festival. So wird z.B. der Zeltplatz sauber hinterlassen.
Mit 31 Bands auf zwei Bühnen hat das Protzen Festival es zu seinem 20sten Geburtstag ordentlich krachen lassen. Die Zeltbühne gab es jedoch nur dieses Jahr zum Jubiläum. 2018 wird wieder „abgespeckt“ auf eine Bühne im Hangar.
Das Open Air findet wieder im Juni 2018 statt und Karten dafür sind bereits Anfang Januar im Vorverkauf erhältlich.
…weitere Bilder des Festivals in der Galerie.
Verfasser des Berichtes sind LEA & KATJA (Fotos Katja – www.kabo-photografix.de)