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Panzerballet (D) – Planet Z

Panzerballet waren schon immer etwas Besonderes, eine Band, die vor allem ihrer gleichzeitigen Leidenschaft für Metal und Jazz frönt

Panzerballet (D) – Planet Z

Panzerballet waren schon immer etwas Besonderes, eine Band, die vor allem ihrer gleichzeitigen Leidenschaft für Metal und Jazz frönt und sich dabei keine musikalischen Grenzen auferlegt. Dass Panzerballett-Mastermind Jan Zehrfeld auch vor schwierigen musikalischen Experimenten nicht zurückschreckt, war und ist ein grundlegendes Prinzip von Panzerballett. Nach dem letzten Album „X-Mas Death Jazz“ durfte man sich allerdings durchaus die Frage stellen, ob und inwiefern eine Steigerung überhaupt noch möglich ist. Nicht nur Schlagzeuger Sebastian Lanser hatte ja mit seinen Drum-Arrangements die Messlatte sehr hoch gesetzt. Also fasste Jan Zehrfeld einen neuen, wahnwitzigen Plan: Die versiertesten Schlagzeuger ihrer Zunft auf eben diesem neuen Panzerballett-Album zusammenzubringen. Aber noch nicht genug der eigenen Neuerfindung: Neben eigenen Stücken galt es diesmal maßgefertigte Werke hochgeschätzter Komponisten in allerhöchster Perfektion einzuspielen.

Gleich eine ganze Handvoll Weltklasse-Schlagzeuger aus dem Dunstkreis von Prog-, Jazz- und Fusion-Legenden, wie Frank Zappa, Devin Townsend, Meshuggah und Allan Holdsworth geben sich auf „Planet Z“ die Ehre. Und Jan Zehrfeld gelingt das Kunststück, rhythmischen Irrwitz und kompositorische Schamlosigkeit in einem „unerhörten“ Album zu vereinen. Denn was Jan „Z“ gemeinsam mit den Drummern Marco Minnemann, Virgil Donati von Planet X, dem von Zappa geadelten Grammy-Award Gewinner Morgan Ågren, Gergo Borlai von Tribal Tech sowie den regionalen Vertretern Hannes Grossmann – Blotted Science – und Andy Lind auf „Planet Z“ anstellt, strotzt einfach vor „Unerhörtem“. Diesmal galt es vorrangig Stücke von geschätzten Kollegen zum Besten zu bringen und daraus Songs in Panzerballetmanier zu gestalten. So stehen eben jene Kompositionen neben eigenen, die sich aber wundersam perfekt zusammenfügen und zu keiner Sekunde den Gedanken an das reine covern anderer Werke aufkommen lässt. „Planet Z“ ist erneut ein wilder Ritt durch Jazz, Fusion und Metal, der vom Hörer, sofern er nicht jazz-affin ist, verdammt viele gute Nerven verlangt und wohl kaum für einen gemütlichen Abend mit dem Partner im Arm taugt. Es sind die manchmal aberwitzigen Rhythmuswechsel, die dissonanten Melodieführungen und dabei als führendes Instrument meist das Saxophon den Ton bestimmen lässt. So zeigen die Münchener auch auf ihrem siebten Album, wie Irrwitz, Irrsinn und Musikalität miteinander „harmonieren“ können und sich dabei natürlich auch als Perfektionisten auf ihren jeweiligen Instrumenten präsentieren. Dabei ist es erstaunlich, dass sich speziell die unterschiedlichen Drummer deratig gekonnt in Szene setzen können, hat doch jeder seinen Part im heimischen Studio eingespielt und als File durch die Weiten des Internets geschickt. „Planet Z“ zeigt damit, dass man die Messlatte für progressive Musik auch heute noch extrem hoch legen und damit mal eben ganz locker die Mitbewerber fast schon deklassieren kann. Und was ist schon Harmonielehre?

Fazit: Verrücktheit gepaart mit Ideenreichtum, spielerischer Eloquenz und Perfektion.

  1. Prime Time
  2. Who The Jack Is Migger
  3. Mind Your Head
  4. No One Is Flying The Plane
  5. Walkürenritt
  6. Urchin vs. Octopus
  7. Alle meine Ändchen
  8. Coconut
  9. SOS

Label: Gentle Art Of Music

VÖ: 18.09.2020

Laufzeit: 51:14 Min.

Herkunft: Deutschland

Stil: Jazz Metal

Webseite: https://panzerballett.de/

Facebook: https://www.facebook.com/Panzerballett-177186085648197/

 

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