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Journey (USA) – Freedom

Auf kaum ein anderes Album haben die AOR-Jünger so sehr gewartet, wie auf ein neues Lebenszeichen von Journey. Gegründet

Journey (USA) – Freedom

Auf kaum ein anderes Album haben die AOR-Jünger so sehr gewartet, wie auf ein neues Lebenszeichen von Journey. Gegründet 1973 in San Francisco, kann die Band inzwischen auf mehr als 80 Millionen verkaufte Alben zurückblicken und gehört damit zu den erfolgreichsten Bands unseres Planeten. Journey gehören zu den Gründern des AOR, des Stadion-Rocks, der speziell in den achtziger Jahren seinen Höhepunkt hatte. „Don’t Stop Believin’“, „Open Arms“, „Wheel In The Sky“ oder „Faithfully“ sind Klassiker des Genres und Steve Perry galt als einer der größten und einfühlsamsten Sänger seiner Zeit. Im Laufe der Jahre trennte sich die Band, probierte nach einem Comeback in Originalbesetzung mit Steve Augeri und Jeff Scott Soto einen Neuanfang, nachdem Steve Perry aufgrund einer Erkrankung für die anstehende Tour zum Album „Trial By Fire“ gefeuert wurde. Ende 2007 gab die Band dann den Einstieg des philippinischen Sängers Arnel Pineda bekannt, der seitdem seine Stellung mehr als gefestigt hat. 11 lange Jahre war es nun still und es sah lange Jahre nicht danach aus, als ob es noch mal ein neues Album der Bay Area Band geben sollte. Nun liegt „Freedom“, das inzwischen 15. Album, also vor

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Der erste Höreindruck bestätigt, dass Journey einfach kein schlechtes Album veröffentlichen können. Doch unter dem ganzen Glanz hat sich auch ein wenig Schatten versteckt, der stellenweise auch sehr deutlich zum Vorschein kommt. „Freedom“ wird nämlich nicht als Produktions-Highlight in die Ruhmeshalle einziehen dürfen. Wobei einiges auch sicherlich am Mix liegt, den kein anderer als die Legende Bob Clearmountain zu verantworten hat. Doch auch er kann nur damit arbeiten, was ihm angeboten wird. So stellt sich dann letztlich nur die Frage, ob das Album exakt so ausgefallen ist, weil die Band es so haben wollte? Wie auch immer. „Freedom“ kann vor allem mit grandiosen Songs überzeugen, wie sie wohl nur Journey veröffentlichen kann. Ob es die ruhigen Seiten sind, die rockigen oder die überbordenden, journey-typischen AOR-Monster – songtechnisch wirkt alles nahezu perfekt. Nachdem Vallory und Smith ja vor einigen Jahren aufgrund eines Rechtsstreit das Handtuch nehmen mussten, sind diesmal Bass-Legende Randy Jackson und Drummer Narada Michael Walden, der bei dem Mahavishnu Orchestra Billy Cobham ablöste oder mit Jeff Beck bereits Musikgeschichte geschrieben hat und als Produzent so manchen veritablen Hit zu verzeichnen hat, als feste Mitglieder dabei. Damit ist von der Urbesetzung nur noch Neal Schon dabei, stieß doch Jonathan Cain auch erst 1980 dazu. Musikalisch geht die Band auch mal neue Wege, probiert hier und da ein wenig zu experimentieren, wie zum Beispiel im groovigen und ungewöhnlichen „All Day And All Night“. Arnel Pineda scheint endlich aus dem Schatten von Steve Perry herausgetreten zu sein, hat seinen eigenen Weg gefunden. Auch seine Aussprache, gerade in seinen Anfangszeiten teilweise fast unhörbar, ist einer exzellenten Gesangslinie gewichen. Das Album ist eines der komplexesten und gleichzeitig eingängigsten Alben in der Geschichte von Journey, wird nicht selten von dem aggressiven Spiel Neal Schons getragen. Speziell „Eclipse“ galt bei einigen Fans als zu „heavy“, zu gitarrenorientiert, was ein deutlicher Kritikpunkt bei manchen Fans war. Journey haben sich das allerdings nur wenig zu Herzen genommen und bieten diesmal erneut eine mehr als gekonnte Mischung aus AOR und Rauheit. Dass dabei so manche Einzelheit im Mix und der Produktion versinkt, ist aufgrund der verschiedenen und vielschichtigen Instrumentalisierungen äußerst schade, fehlt hier doch manchmal ein wenig die Luftigkeit, die dem Album die Krone aufgesetzt hätte.

Fazit: „Freedom“ ist ein weiterer Meilenstein im Schaffen der Kalifornier, auch wenn bei Mix und Produktion noch Luft nach oben ist.

  1. Together We Run

  2. Don’t Give Up On Us

  3. Still Believe In Love

  4. You Got The Best Of Me

  5. Live To Love Again

  6. The Way We Used To Be

  7. Come Away With Me

  8. After Glow

  9. Let It Rain

  10. Holdin‘ On

  11. All Day and All Night

  12. Don’t Go

  13. United We Stand

  14. Life Rolls On

  15. Beautiful As You Are

Label: Frontiers Records

VÖ: 08.07.2022

Laufzeit: 73:04 Min.

Herkunft: USA

Stil: Melodic Rock/AOR

Webseite: https://journeymusic.com

Facebook: https://www.facebook.com/journey

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