Genre: grandioser traditioneller Heavy Metal, aufgepeppt mit Viking Melodien und Black Metal Krähengesang
Ich war garantiert nicht der einzige Mann, der nach der Trennung von Erlend Hjelvik und Kvelertak ein paar echte Männertränen verdrückt hat (und das selbstverständlich niemals zugeben wird). Nachdem Kvelertak ihren Weg unbeirrt weitergehen, legt nun auch Herr Hjelvik neue Musik vor. Und ich muss nun ehrlich und rein egoistisch zugeben, dass selten eine Trennung so sinnvoll war wie diese – bekomme ich doch nun das Doppelte an großartiger Musik.
Erlend setzt bei HJELVIK ganz klar auf seine Stimme, und damit hat er ja wirklich ein echtes Pfund zu bieten. Auch wenn allein dadurch die Parallelen zu seiner alten Band nicht von der Hand zu weisen sind, ist die die Musik doch eine gänzlich andere Spielwiese. Zu hören gibt es traditionellen Heavy Metal, ja, genau so, wie sich das damals in den achtziger Jahren angehört hat. Das beginnt schon bei der warmen und wunderbar erdigen Produktion: hier klingt alles natürlich und hemdsärmelig, erdverbunden und direkt. Bis auf etwas Hall auf der Stimme wurde auf Effekte weitgehend verzichtet, und allein dadurch klingt dieser Heavy Metal ungekünstelt und authentisch. Das wird unterstützt von sofort zündenden knackigen und eingängigen Riffs sowie einem Schlagzeug, dass geradlinig und punktgenau nach vorne marschiert.
Schon allein an den Titeln wie „Thor’s Hammer“, „Helgrinda“ und „North Tsar“ ist zu erkennen, dass sich HJELVIK in Themen und Musik auch unüberhörbar dem Viking Metal verschrieben haben. Dadurch schwebt über den Liedern immer etwas mystisches, archaisches, eine kaum fassbare Aura von Mut und Wahrhaftigkeit. Das erzeugt eine Seele, Geist und Körper durchdringende Atmosphäre von größter Reinheit und hymnischer Erhabenheit. Songs wie „Glory of Hel“, „North Tsar“, „The Power Ballad of Freyr“ oder „Ironwood“ (was für ein grandioses Gänsehaut-Solo!) erstrahlen in einem mitreißenden epischen Feuer aus Leidenschaft, Ehrlichkeit und tiefstem Glauben an das eigene Handeln. Höhepunkt ist das abschließende „Necromance“, das durch die zusätzliche Stimme von Mike Scalzi (Slough Feg) und diese unwiderstehlichen Gitarrenharmonien zu einem berührenden Schlachtenepos voller dunkler Magie wird.
Fazit: Mit HJELVIK meldet sich Erlend Hjelvik eindrucksvoll zurück. Das ist Heavy Metal, wie er sein muss. Das ist pure Leidenschaft voller Dunkelheit und roher Energie. Das ist hymnischer Zauber und eine epische Reise in längst vergangene Welten. Das mag routiniert sein und auch dem metallischen Zeitgeist entsprechen – grandios ist es trotzdem. Es bleibt nur zu hoffen, dass HJELVIK gekommen sind, um verdammt lange zu bleiben.
Liederliste:
1. Father War (3:42) 2. Thor’s Hammer (2:13) 3. Helgrinda (4:21) 4. The Power Ballad of Freyr (3:36) 5. Glory of Hel (4:30) 6. 12th Spell (4:21) 7. Ironwood (4:20) 8. Kveldulv (3:11) 9. North Tsar (4:12) 10. Necromance (4:54)
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