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HATE – „Bellum Regiis“

Genre: Polnischer Qualitäts-Death-Metal! Die 13 ist ja gemeinhin eine Unglückszahl. Dies gilt jedoch glücklicherweise nicht für das 13. Album

HATE – „Bellum Regiis“

Genre: Polnischer Qualitäts-Death-Metal!

Die 13 ist ja gemeinhin eine Unglückszahl. Dies gilt jedoch glücklicherweise nicht für das 13. Album der polnischen Bande HATE. Die legen nämlich mit „Bellum Rergiis“ (übersetzt so etwas wie „Krieg der Könige“) wieder mal einen formidablen und schmackhaften Death-Metal-Schinken vor.

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Die Herren Domin, Nar-Sil und Tiermes um den Mastermind Adam The First Sinner haben im Vergleich zu „Rugia“ (201212) eine Schippe an Aggressivität, aber auch finsterer Dunkelheit draufgepackt. Gerade im zweiten Teil der Scheibe spiegelt sich das wider in epischen Hassbrocken wie „Perun Rising“, das gekonnt zwischen flirrenden Black Metal Riffs und perfekt abgestoppten Gitarren changiert, oder dem fies marschierenden „Alfa Inferi Goddess of War“, das mit seiner dynamischen Ausrichtung spannend und überraschend zu begeistern weiß. Über musikalisches Können und kompositorische Finesse muss bei HATE ja nun nicht mehr gesprochen werden, und auch der Sound ist wieder phantastisch, das drückt düster und dicht voran und gibt sich dennoch sehr raumgreifend und transparent. Hier ist die Balance wirklich sehr gelungen. Was „Bellum Regiis“ aber vor allem hervorhebt aus der Vielzahl von harten Death Metal Bands, das ist diese wunderschön dunkle und melancholische Atmosphäre. Im textlichen Konzept geht es um Macht und alle seine Facetten, und zu jeder Zeit ist in der Musik zu spüren, wie sehr dies Menschen aus Sicht der Band nicht zum Besseren verändert, sondern manipuliert, korrumpiert, verändert, verfälscht, verführt und innerlich verwüstet. Text und Musik bilden eine nahezu monolithische Einheit und machen „Bellum Regiis“ zu einem einzigen undurchdringlichen, hermetischen und massiven Brocken. „Bellum Regiis“ wird damit zu einem Gesamtkunstwerk, mit der Gefahr, dass vieles – und dies trotz des Einsatzes einer weiblichen Stimme, welche die Lieder ungemein bereichert – in seiner Musikalität, vor allem aber seiner Stimmung doch ähnlich klingt. Dies bleibt am Ende dem persönlichen Geschmack überlassen, ändert jedoch nichts an der herausragenden Qualität der einzelnen Lieder.

Fazit: HATE beweisen auch mit „Bellum Regiis“ eindrucksvoll, dass ihnen so schnell niemand den Death-Metal-Schinken vom Brot nehmen kann. Mächtig, düster, hart und mitreißend, textlich durchdacht und musikalisch sehr gereift und ja, auch anspruchsvoll, zeigen die vier polnischen Panow, dass sie weiterhin zur internationalen Speerspitze im Death Metal zählen. Jede und Jeder mag dann aktuell am Ende für sich entscheiden, ob HATE oder aber Behemoth derzeit die Nase vorn hat.

Liederliste:

  1. Bellum Regiis (6:43)
  2. Iphigenia (6:01)
  3. The Vanguard (6:00)
  4. A Ghost of Lost Delight (6:33)
  5. Rite of Triglav (1:36)
  6. Perun Rising (5:15)
  7. Alfa Inferi Goddess of War (4:30)
  8. Prophet of Arkhen (4:41)
  9. Ageless Harp of Devilry (4:53)

 

Label: Metal Blade Records

Laufzeit: 46:12 min

VÖ: 02.05.2025

Quelle & © Bilder/Info/Clips: Hate / Metal Blade Records