Reviews Tipp der Redaktion

Die Dorks (D) – Unberechenbar

Die female fronted Metalpunks von Die Dorks legen mit „Unberechenbar“ ein Album vor, das nicht nach Pflichtprogramm klingt, sondern

Die Dorks (D) – Unberechenbar

Die female fronted Metalpunks von Die Dorks legen mit „Unberechenbar“ ein Album vor, das nicht nach Pflichtprogramm klingt, sondern nach einer Band, die ihre Mittel endlich konsequent bündelt. Punk-Attitüde, Metal-Gewicht und Rock’n’Roll-Groove werden hier nicht als bunter Baukasten ausgespielt, sondern als gezielte Dramaturgie: mal wird angefüttert, mal wird zugeschlagen. Auffällig ist dabei die Klarheit im Songwriting – die Stücke wirken strukturierter, die Spannungsbögen sitzen, und trotzdem bleibt genug Dreck unter den Fingernägeln, damit es nicht nach Hochglanz-Crossover riecht. Erscheinen wird das Werk am 16. Januar 2025 über Motor Music

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die Dorks mit „Maximal“

Schon „Maximal“ macht das Prinzip deutlich: eingängig, nach vorne schiebend, mit diesem leicht rotzigen Drive, der dich in den Albumfluss zieht, ohne sofort alles zu verballern. Danach wird’s kantiger und entschlossener – „Kein Sommer der Liebe“ schaltet die Härte hoch, arbeitet mit einem Refrain, der nicht bittet, sondern nimmt, und zeigt, dass die Band Dynamik nicht als Deko versteht. Überhaupt funktioniert „Unberechenbar“ über Kontraste: Midtempo-Passagen geben den Riffs Gewicht, schnellere Parts sorgen für den Ruck nach vorne, und die Übergänge wirken auffällig sauber gebaut. „Solange noch mein Herz schlägt“ ist so ein Track, der live sofort zündet: klare Hook, griffiges Riff, ein Refrain, der sich festbeißt – ohne nach peinlichem Stadion-Moment zu schmecken.

Im Zentrum steht die Stimme: Liza klingt nicht geschniegelt, nicht geschniegelt-„professionell“, sondern präsent und überzeugt, mit rauer Kante und genug Variation, um die Songs zu tragen. Wenn die Band in härtere Bereiche geht, wirkt das nicht wie ein aufgesetztes „Wir können auch Metal“, sondern wie eine konsequente Zuspitzung. Dazu kommt eine Rhythmussektion, die mehr macht als nur abnicken: Der Bass fällt angenehm oft als eigener Motor auf, und die Drums halten alles stabil zusammen, ohne die Songs totzutriggern. „Kopf frei“ gehört zu den Momenten, in denen alles ineinandergreift – treibend, direkt, mit dieser „Los jetzt“-Energie, die man nicht herbeireden muss.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die Dorks mit „Exzessive Notwehr“

Textlich bleibt das Album unbequem und direkt, eher präziser Stich als große Predigt. Die Band formuliert Wut und Reibung so, dass es nach Alltag und Haltung klingt, nicht nach abgelesenem Statement. Genau deshalb funktioniert „Unberechenbar“ über die komplette Laufzeit: kaum Leerlauf, wenig Füllmaterial, dafür ein durchgehend spürbarer Zug nach vorne. Das ist eine Platte, die Aufmerksamkeit verlangt und sie auch bekommt – weil sie nicht um Erlaubnis fragt. Erscheinen wird das Werk in gleich drei Vinyl-Variationen!

Unsere Wertung:

9 von 10 Punkte

Unser Fazit:

„Unberechenbar“ trifft mit Wucht und Haltung, ohne sich in Posen zu verlieren – druckvoll, direkt und mit Songs, die hängen bleiben, weil sie etwas wollen. Genau das Album das wir nicht nur inhaltlich in der heutigen Zeit so dringend brauchen.

Trackliste:

1. Maximal
2. Kein Sommer der Liebe
3. Solange noch mein Herz schlägt
4. Kranker Geist
5. Alles zerstören
6. Es ist echt
7. Kopf frei
8. Lieber in der Hölle herrschen
9. Such dir keinen neuen Gott
10. Exzessive Notwehr
11. Unberechenbar

Credits:

Titel: Unberechenbar
Interpret: Die Dorks
Herkunft: Deutschland
Genre: Metalpunk | Heavy Rock | Crossover
Label: Motor Music
Veröffentlichung: 16. Januar 2026

Weblinks

Webseite

Facebook

Musikdienste