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ALIENS OF DEATH – „Blood Exude“ (EP)

ALIENS OF DEATH – „Blood Exude“ (EP) Label: Dedication Records Laufzeit: 18:51 min VÖ: 14.09.2018 Genre: herrlich geradliniger Metal

ALIENS OF DEATH – „Blood Exude“ (EP)

ALIENS OF DEATH – „Blood Exude“ (EP)

Label: Dedication Records

Laufzeit: 18:51 min

VÖ: 14.09.2018

Genre: herrlich geradliniger Metal im Spannungsfeld aus gewaltigem Bums und superber Melodie

ALIENS OF DEATH sind vier Herren aus Ostwestfalen, die mit „Blood Exude“ ihr Debüt vorlegen. Und sie sind jetzt schon meine Freunde, denn selbst wenn sie im wahren Leben vielleicht echte Arschgeigen sind, ihre Musik ist mir so sehr ans Herz gewachsen, dass mir das in diesem Fall völlig egal ist.

Zu hören gibt es harte Musik. Metal. Punkt. Mit Gitarren. Die sägen und kratzen herrlich fies, treiben die Lieder mit knackigen, fetten Riffs voran und verpassen damit der Musik eine brachiale Härte. Darunter schüttet der Bass ein meterdickes Fundament aus einer voluminösen und kraftvollen Dunkelheit auf. Das Schlagzeug wiederum macht genau das, was diese Musik verlangt: Da gibt es keinen Firlefanz, keine sich selbst beklatschenden Breaks oder Fills als Schlagzeugonanie. Da gibt es wuchtige, donnernde Rhythmen und mächtige Grooves, welche die Songs geradlinig und unermüdlich voran schieben. Aber all das funktioniert auch und gerade deshalb so gut, weil die Herren verdammt arschtight auf den Punkt spielen und damit ein gewaltiges Gebirge aus Riffs, Bass und stoischer Rhythmik auftürmen. Darüber glänzt Sänger Martin mit einer kraftvoll rauen, kratzigen, aggressiv beißenden Stimme, voluminös und energetisch wie ein wütender Bär, der sich vor Dir zu seiner ganzen mächtigen Größe aufrichtet. Der Gesang weiß aber auch in den Momenten zu überzeugen, in denen er klar und mit einer berührenden Traurigkeit intoniert („Aline“). Der Sound fängt das alles stimmig ein, er kommt ungemein warm, gleichzeitig aber sehr wuchtig und transparent daher.

Die Musik lebt aber nicht von Extremen, sondern einer unfassbar gut strukturierten Polarität. Denn all die sich wie eine Dampfwalze über schwarzbrodelnden Teer drückende Härte, Massivität und wütende Gewalt funktioniert nur so gut, weil dieser eine ergreifende und berührende melodische Anmut gegenüber gestellt wird, die ebenso Melancholie und Trauer wie Hoffnung und Licht in uns zu erzeugen vermögen. Das gelingt ALIENS OF DEATH mit dezent eingesetzten akustischen Gitarren als Auftakt („Mental Deformed“, „Aline“), mit eingängigen melodischen Gitarrenleads und Gesangslinien, die sich in dunkler Harmonie umarmen. Da spürt man eine verwundete Seele, in die Verzweiflung, Gram, Schmerz und Pein aus düsteren, tief in uns verborgenen Gewölben strömen. Und dann gibt es da immer wieder diese phantastischen Gitarrensoli (herrlich gedoppelt in „Metal Deformed“), die sich so meisterhaft in die Songs schmiegen.

Das alles ergibt in der Summe harte Musik, die kompakt, geradlinig, vor allem aber ehrlich und authentisch ist. ALIENS OF DEATH erschaffen eine wuchtige Einheit aus Härte und Melodie, selbstbewusst, voller Überzeugung und Inbrunst. In all dem fühlt man die Stärke und das Selbstbewusstsein, die Direktheit und Wahrhaftigkeit, sich seiner selbst sicher zu sein, bereit zu sein, das Leben mit allen Höhen und Tiefen uneingeschränkt anzunehmen, voller Demut und Würde, und ebenso voller Stärke, Hingabe und Mut. Und „Backwoodsman“ ist ein verdammter Hit!

Gibt es Kritik. Ja, sogar ganz gewaltig. Es ist eine bodenlose Frechheit, uns von dieser Musik nur ganze fünf Stücke mit noch nicht einmal 20 Minuten Spielzeit zu präsentieren – und uns damit so viel mehr dieser wunderbaren Kracher vorzuenthalten! Meine Freunde, ich verspreche Euch eines: Wenn ich Euch je über den Weg laufen sollte, dann spendiere ich jedem von Euch ein Bier – aber vorher saufe ich vor Euren Augen die Hälfte davon aus! Und auf Euer Grab lege ich zwar ein Glas, aber den Drink pfeife ich mir vorher rein! So!

Fazit: Mit ALIENS OF DEATH und ihrem Debüt “Blood Exude” gibt es endlich mal wieder Metal, der kompakt, geradlinig und direkt ist. Das alles strotzt vor bulliger Härte und eingängigen Melodien und atmet zu jeder Sekunde Hingabe, Leidenschaft und Liebe zu harter Musik. Wer Bands wie Soil, Godsmack, Motorjesus, Grand Magus, aber auch Pro-Pain mit melodischen Refrains mag, der wird ALIENS OF DEATH lieben! Versprochen! Und nun: Bier auf, Repeat, bangen!

Liederliste:

1. Goddess (4:42)
2. Mental Deformed (4:49)
3. Backwoodsman (3:20)
4. Aline (3:29)
5. You Gave Me (2:31)