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Bericht: Linkin Park „From Zero World Tour 2025“, 16.06.2025, Heinz von Heiden Arena, Hannover

Als Frontmann Chester Bennington 2017 sein Leben selbst beendete, war klar, dass Linkin Park damit auch zu Grabe getragen

Bericht: Linkin Park „From Zero World Tour 2025“, 16.06.2025, Heinz von Heiden Arena, Hannover

Als Frontmann Chester Bennington 2017 sein Leben selbst beendete, war klar, dass Linkin Park damit auch zu Grabe getragen war. Doch wie aus dem Nichts kehrte Mike Shinoda, Bandkopf, Sänger und Gitarrist mit der neuen Sängerin Emily Armstrong im September 2024 wieder zurück. Was anfangs noch von vielen belächelt, ja manchmal sogar verachtet wurde, hat sich zu einem weltweiten Phänomen entwickelt. Bereits der erste Deutschland Gig im letzten Jahr in Hamburg konnte alle Zweifler in die Schranken weisen. Am Montag, 16. Juni gab die Band nun den Start zu ihrer Deutschlandtour.

In der mit 42.000 Fans ausverkauften Heinz von Heiden Arena brauchte es dann auch nicht lange, bis die Stimmung am Kochen war. Doch erst mal noch alles auf Anfang. Den Start in den Abend machten grandson, die ich leider verpasst habe und deshalb auch keinen Kommentar dazu abgeben kann. Weiter ging es dann mit der britischen Band Architects, die mit ihrem Metalcore schon lange unterwegs und damit auch keine Unbekannten mehr sind. Die Birmingham Boys machten ihre Sache gut und heizten das Publikum schon mal ordentlich vor, damit beim Hauptact der Kessel schneller auf Betriebstemperatur kommen konnte.

Kurz vor 21 Uhr war es dann soweit und aus der PA erklang „Rock You Like A Hurricane“, einer der großen Welthits der Hannover Rocker Scorpions, die übrigens am 05. Juli ebenfalls in der Arena vor ausverkauftem Haus 60 Jahre feiern dürfen. Die Bandkam dann ohne großes Aufsehen auf die Bühne und startete mit „Somewhere I Belong“ in den zweistündigen Abend. Ein wenig Aufregung war der Band deutlich anzumerken, wobei besonders Emily leichte Startschwierigkeiten an den Tag legte.

Doch das legte sich recht schnell, als klar war, dass sie auch in Hannover anerkannt wurde und es keinen Vergleich mit Chester, dessen Geist irgendwie über dem Stadion schwebte, gab. Mike Shinoda hatte mit der Entscheidung Emily in die Band zu holen einen klugen Schachzug vollzogen. Von Anfang an gab es nie den Vergleich zu Chester, der alleine aufgrund der Tatsache, dass eine Frau den Posten übernommen hatte, nie zur Debatte stand.

Und Emily machte ihre Sache dann immer besser, kam mehr und mehr ins Set, fand ihren Platz und schaffte es sich an diesem Abend in die Herzen der Zuschauer zu singen. Natürlich war es manchmal schon etwas seltsam, wenn die alten Songs mit einer völlig anderen Stimme vorgetragen wurden und doch war man schnell dabei, sich fallen zu lassen und die Songs einfach nur zu genießen. 

Der einzige Wermutstropfen war der manchmal etwas übersteuert wirkende Sound, was aber auch an der doch recht großen Lautstärke gelegen haben könnte. So war es dann vor allem in der Südkurve des Stadions für manche Fans nicht wirklich ein großes Vergnügen und doch war man dabei, hatte eine der derzeit größten Nu Metal live erleben können.

Als dann pünktlich um 23 Uhr der Spaß vorbei war, konnte man fast überall in glückliche Gesichter sehen. Und das Wetter hatte sich an diesem Montag, der gleichzeitig der Start in die Stadion Shows in Hannover war, zusammengerissen und man wurde mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen verwöhnt. Wer die Chance hat Linkin Park bei den noch anstehenden Shows zu sehen, wird sicherlich belohnt werden, wenn die Band auch nur annährend in dieser Form weiter macht.

Setlist:

  1. Somewhere I Belong
  2. Lying From You
  3. Crawling
  4. New Divide
  5. The Emptiness Machine
  6. The Catalyst
  7. Burn It Down
  8. Up From the Bottom
  9. Where’d You Go
  10. Waiting for the End
  11. Castle of Glass
  12. Two Faced
  13. Joe Hahn Solo
  14. When They Come for Me / Remember the Name
  15. Casualty
  16. One Step Closer
  17. Lost
  18. Over Each Other
  19. What I’ve Done
  20. Overflow
  21. Numb
  22. In the End
  23. Faint
  24. Papercut
  25. Let You Fade
  26. Heavy Is the Crown
  27. Bleed It Out

Mehr Bilder des Abends findet ihr hier.