Volbeat & Mercyful Fate “Servant Of The Road World Tour”, 02.06.2022, Expo Plaza, Hannover
Nach coronabedingten Verschiebungen konnte endlich das Konzert der beiden dänischen Kultbands stattfinden. So fanden sich dann 20.000 Fans auf
Nach coronabedingten Verschiebungen konnte endlich das Konzert der beiden dänischen Kultbands stattfinden. So fanden sich dann 20.000 Fans auf der Expo Plaza zu einem der beiden deutschen Konzerte ein, um vor allem mit Volbeat eine große Party zu feiern.
Den Anfang machten Mercyful Fate, die mit ihrem Okkult-Metal nicht so richtig ins Package passen wollten. Von Anfang an war klar, dass der King und seine Mannen es schwer haben würden gegen die Maße an Volbeat-Fans anzuspielen. Doch die Band war mehr als gut aufgelegt und legte ein Set hin, nicht selten in alten Erinnerungen schwelgen ließ. Besonders die Songs der EP und „Don’t Break The Oath“ kamen bei den teilweise extra für Mercyful Fate angereisten Fans absolut gut an. King Diamond war unglaublich gut bei Stimme, präsentierte sich locker und ließ den Kult um ihn immer wieder neu aufleben. Selbst der neue, noch nicht fertig aufgenommene Song „Jackal Of Salzburg“ passte perfekt ins Set und lässt erahnen, dass da irgendwann ein großes Album auf uns zukommen wird. Dass vor allem der hohe Gesang bei einem Großteil der Anwesenden als störend empfunden wurde, war angesichts dessen, dass Volbeat inzwischen ein Mainstreampublikum zieht, nicht anders zu erwarten. Dass sich einige Konzertbesucher aber mit dem Rücken zur Bühne wendeten, teils sogar mit deutlichen Posen eine gewisse Missachtung zeigten, war sicher so nicht zu erwarten. Auch wenn man mit der Musik nichts anfangen kann, sollte man wenigstens die Fairness besitzen und auch den Support respektvoll zu behandeln.
Setlist Mercyful Fate:
The Oath
Jackal Of Salzburg
A Corpse Without Soul
Curse Of The Pharaos
Evil
A Dangerous Meeting
Satan’s Fall
Nach einer Umbaupause, die ein wenig länger als geplant war, schließlich musste das beeindruckende Set von Mercyful Fate erst abgebaut werden, starteten dann endlich Volbeat mit dem Kracher „The Devil’s Bleeding Crown“. Sofort waren die Fans lautstark dabei, nahm die Party ihren Lauf. Der schnelle und treibende Sound der Dänen lud zum gemeinsamen Abrocken regelrecht ein und wer da seine Gliedmaßen noch still halten konnte, war definitiv von einem anderen Stern. Inzwischen von vielen Altfans als Schlager-Metal verschrien, zeigte sich die Band von ihrer besten Seite. Das Publikum setzte sich aus einem bunten Haufen der verschiedensten Altersklassen zusammen und hatte erwartungsgemäß einen hohen Frauenanteil zu verzeichnen. Wer sich noch an die frühen Tage der Band erinnert, als sie noch in kleinen Klubs gespielt haben, dürfte überrascht gewesen sein über den Weg, den die Band inzwischen gegangen ist. Vor allem durch die phänomenale Lightshow, die Größe der Bühne mit einem zehn Meter langen Steg ins Publikum und einem mehr als amtlichen Sound stehen der Band absolute Profis zur Seite, die es verstehen Volbeat ins rechte Licht zu rücken. Volbeat zeigten sich in Spiellaune, konnten aber auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Band inzwischen wie eine gut geölte Maschine läuft. Das ändert aber nichts an der Performance, die agil, frisch und mehr als beeindruckend war. Volbeat kommen ohne großen Firlefanz aus. Die Band braucht auch keine großen Effekte, überzeugt einzig und allein mit ihrer Musik, die sich natürlich im Laufe der Jahre der Jahre verändert hat. Zeugnis davon legten auch die neuen Songs des aktuellen Albums „Servant Of The Mind“ ab, wobei besonders der Kracher „Shotgun Blues“, als Nackenbrecher schlechthin, in der Liveversion noch mehr Druck hatte. Volbeat machten an diesem Abend alles richtig und bewiesen, dass sie trotz aller negativer Kritik der alten Fans auf die große Bühne gehören. Nach knapp 2 Stunden war dann Schluss und die Fans traten bei inzwischen ein wenig abgekühlten Temperaturen, aber innerlich aufgeheizt, die Heimreise an, die nicht wenige auch knapp 300 Kilometer und mehr nach Hause führen sollte.
Setlist Volbeat:
Devil’s Bleeding Crown
Pelvis On Fire
Temple Of Ekur
Lola Montez
Ring Of Fire
Sad Man’s Tongue
Fallen
Say No More
Last Day Under The Sun
Wait A Minute My Girl
Black Rose
Shotgun Blues
Seal The Deal
The Devil Rages On
Sorry Sack Of Bones
Doc Holiday
Encore:
The Sacred Stone
Die To Live
Still Counting
Mehr Bilder des Abends gibt es hier: https://www.metalglory.com/gallery/volbeat-mercyful-fate-servant-of-the-road-world-tour-02-06-2022-expo-plaza-hannover/