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Thunderpussy (USA) – Thunderpussy

Eigentlich sollte das Review für das Album der aus Seattle stammenden All-Girl Band schon lange fertig sein. Doch der

Thunderpussy (USA) – Thunderpussy

Eigentlich sollte das Review für das Album der aus Seattle stammenden All-Girl Band schon lange fertig sein. Doch der erste Höreindruck war extrem zwiegespalten, weshalb mein erster Entwurf dann auch kein gutes Haar (okay, ein paar vielleicht doch) an dem Album gelassen hätte. Gut, dass man sich manchmal von seiner Intuition leiten lässt und dann ungeahnte Momente entdecken kann.

 

Das Promoschreiben gibt folgendes an: Der Nordweste Amerikas hat ja bereits viele bekannte und erfolgreiche All-Female Bands hervorgebracht wie z.B. L7, Hole oder die Schwestern Ann und Nancy Wilson von Heart.

Mit Thunderpussy aus Seattle gibt es eine neue kompromisslose Rockband, die ihren Heavy Indie Rock mit Arena Bombast würzt, mit einer feinen Prise Humor verfeinert und mit einem ordentlichen Schlag Stardome auf der Bühne bringt.

Gegründet wurde die Band Ende 2013 von Sängerin Molly Sides, Whitney Petty (Gitarre), Leah Julius (Bass) und Ruby Dunphy (Drums). Es dauerte dann auch nicht lange bis die Musik Szene in Seattle auf Thunderpussy aufmerksam wurde. Während die Band bereits über Vertragsangebote einiger Lables nachdachte, meldete sich ein gewisser Mike McCready, Gitarrist von Pearl Jam, mit dem man auf seinem Label HockeyTalkter Records eine 7” („Velvet Noose“) veröffentlichte. Mike steuerte auch noch einen Gitarrenpart bei, was natürlich sehr geholfen hat die Band auch außerhalb der nordwestlichen Pazifikregion bekannt zu machen. 2016 begann man dann, zusammen mit Produzentin Sylvia Massy (Tool, Aerosmith, Sheryl Crow, Johnny Cash uva.)., mit den Aufnahmen für das Debütalbum.“

 

Genau dieser Text war es dann auch, der mich dazu verleitete mich ein wenig mehr mit den Damen zu beschäftigen. Musikalisch liegen sie irgendwo zwischen Grunge, Indie Rock und Heavy Rock, der ein wenig schwer und behäbig daher kommt. Fast Food für Musikjunkies? Fehlanzeige. Die Songs gehen nicht ins Ohr, lärmen teilweise mächtig vor sich hin und trotzdem strahlen sie nach mehrmaligem Genuss eine ganz eigene Magie aus, der man sich nur schwer entziehen kann. Sex sells anscheinend noch immer, schaut man sich vor allem die Livevideos der Band an, bei der das männliche Publikum doch deutlich in der Überzahl ist. Was die Mädels hier auf die Bühne bringen, ist aber mehr als nur Titts and Ass. Hier wird gerockt, dass die Bühne wackelt und wird zur Präsentationsfläche vor allem für Sängerin Molly Sides wird. Mit diesem Hintergrund kann, ja muss, man sich der Platte nähern und wird dann ein Album entdecken, das viele Reminiszenzen an die Größen der siebziger Jahre zu bieten hat und damit auch ein klein wenig den Zeitgeist trifft. Spätestens nach dem vierten Durchgang hat das Album seinen Weg gefunden und gräbt sich tief in des Hörers Ohr. Spekulativ? Anhören und dann selber urteilen!

 

Fazit: Eines dieser Werke, die sich nicht sofort erschließen, dafür dann aber umso mehr.

 

  1. Speed Queen
  2. Badlands
  3. Fever
  4. Torpedo Love
  5. Velvet Noose
  6. Gentle Frame
  7. All In
  8. The Cloud
  9. Pick It Up
  10. Utero Tango
  11. Thunderpussy
  12. Young & Pure

 

Label: Stardog Records/Republic Records

VÖ: 10.08.2018

Laufzeit: 51:23 Min.

Herkunft: USA

Stil: Heavy Indie Rock

Webseite: http://www.thunderpussyusa.com/

 

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