Sticky Hickey (D) – Witchdoctor
Alben, die auf dem Stapel immer wieder nach unten rutschen, kennt wohl jeder Rezensent zur Genüge. Alleine die im

Alben, die auf dem Stapel immer wieder nach unten rutschen, kennt wohl jeder Rezensent zur Genüge. Alleine die im Promotext vollmundig angepeilten Stile treiben einem dann manchmal auch gerne den Nebel des Vergessens über die Augen und Ohren (dass das Hirn auch davon betroffen sein soll, ist reine Spekulation). Doch wenn das Ding dann endlich gehört wird, kann man manchmal echte Wunder erleben. Die deutsche Band Sticky Hickey, was so viel wie klebriger Knutschfleck bedeutet, tummelt sich im großen Kosmos des Rock, mischt ihn mit Reggae, Soul, Funk und Anleihen beim Hip Hop. Entstanden aus einem massivem Fundament aus der gemeinsamen Leidenschaft zu Oldschool-Rock, gepaart mit Oldschool-Funk, Soul, Blues und Reggae, aber mit wachsamen Auge für aktuelle Themen und einem Ohr für das innere Kind…
Witchdoctor ist das Debüt der Kölner, die mit Sänger Pablo Schallenberg, Grab (Gitarre) und Chris (Hammond/Piano) das Grundgerüst bilden. Die Drums teilen sich Sina Döring, die mit ihren 21 Jahren bereits mit Größen wie Brian May und Ian Paice gearbeitet hat und der Musikproduzent Jan Niemeyer, der unter anderem in der Band von Lena Meyer-Landrut hinterm Schlagzeug saß. Am Bass ist Ufo Walter vertreten, der kürzlich mit Randy Hansen und Helge Schneider eine Produktion abgeschlossen hatte und über einen gemeinsamen Freund ins Studio geholt wurde. Hinzu kommen Bläser-Arrangements von Til Schneider (u.a. Rundfunktanzorchester Ehrenfeld, Die Toten Hosen) und viele weitere Talente, die spontan in den kreativen Prozess eingestiegen sind. „Wir möchten einen emotionalen Abdruck hinterlassen, der einen auch nach dem Hören noch beschäftigt, wenn man in den Spiegel schaut”, so Sänger Pablo Schallenberg. “Schon lange wollte ich mit Grab und Chris eine Platte machen. Auch weil wir schon in vielen Projekten miteinander gearbeitet haben, aber in erster Linie, weil die Welt da draußen unbedingt das Talent dieser beiden Masterminds erleben soll. Dass noch weitere Hochkaräter auf „Witchdoctor” zu hören sind, liegt wohl daran, dass wir inmitten des Corona-Vakuums produziert haben.” Dadurch klingt das Album dann in seiner ganzen Verrücktheit auch manchmal ein wenig wie Stückwerk, was aber eben genau diesen Reiz ausmacht. Der Titeltrack zum Beispiel ist eine heiße, kochende Mixtur aus Funk, Soul, Rock und Hip Hop, kommt dabei verdammt groovig rüber und lässt das Tanzbein zucken. Weiter geht es mit funky Rhythmen, dem eine Hardrock Nummer folgt, die irgendwie an Faith No More erinnern will. Hier jetzt noch weiter in die Einzelheiten zu gehen, wäre fatal, denn schließlich soll sich jeder Hörer selbst ein Bild machen von der Mischung, die vielleicht sogar ein wenig einzigartig ist in Deutschland. Zu beziehen ist das Album über die Band.
Fazit: Ein geiles Teil, das Lust auf mehr macht.
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Europe (Unplugged)
Label: Eigenvertrieb
VÖ: 27.08.2021
Laufzeit: 40:05 Min.
Herkunft: Deutschland
Stil: Rockabilly
Webseite: https://stickyhickey.de
Facebook: https://www.facebook.com/stickyhickey/