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Queen (UK) – The Miracle Collector’s Edition

Seit mehr als 30 Jahren weilt Freddie Mercury inzwischen nicht mehr unter uns. Doch vergessen ist er bis heute

Queen (UK) – The Miracle Collector’s Edition

Seit mehr als 30 Jahren weilt Freddie Mercury inzwischen nicht mehr unter uns. Doch vergessen ist er bis heute nicht, was natürlich auch speziell an Brian May und Roger Taylor liegt, die sein Vermächtnis hoch halten. In den letzten Jahren sind ja schon einige Neuauflagen von Alben erfolgt und nun gibt es mit „The Miracle“ eines der besten und vielseitigsten Alben der Band in neuem Gewand.

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Ein wenig Wehmut findet sich in den Statements der Band wieder, die zuvor beinahe auseinander gebrochen wäre. Die extrem produktiven Sessions für The Miracle begannen im Dezember 1987 und dauerten bis zum März des Folgejahres. Es war eine Phase, die sich als eine der folgenreichsten ihrer ganzen Bandgeschichte entpuppen sollte: 15 Monate davor, am 09. August 1986, hatten Queen ihre gewaltige Europe Magic Tour vor 160.000 Besuchern im britischen Knebworth Park beendet – ein triumphaler Erfolg. Als die Bandmitglieder die Bühne an jenem Abend verließen, um auf den gelungenen Höhepunkt ihrer bis dahin größten Tournee anzustoßen, konnten sie nicht ahnen, dass genau diese Show in Knebworth eine Zäsur darstellen sollte. Tatsächlich war es ihr letzter Auftritt mit Freddie Mercury – und somit der erste von mehreren Schlüsselmomenten, die sogar zu einer längeren Trennungsphase führen sollten. Es dauerte über ein Jahr und forderte eine radikale Neugestaltung des Bandgefüges bis Queen am 03. Dezember 1987 in den Londoner Townhouse Studios wieder zusammenfanden, um die Arbeit an ihrem 13. Studioalbum aufzunehmen. Zum ersten Mal bekamen dabei alle Mitglieder zu gleichen Anteilen Songwriting-Credits an den Songs zugeschrieben – unabhängig davon, wer nun die Kernidee des jeweiligen Titels gehabt hatte. Ein Ansatz, der sich als extrem fruchtbar erweisen sollte. „Dieses Aufteilen der Credits war eine echt wichtige Entscheidung für uns, weil wir so unsere Egos an der Studiotür abgeben konnten“, sagt Brian May. „Wir arbeiteten wirklich geschlossen als Band zusammen – was davor nicht immer der Fall gewesen war. Ich wünschte, wir hätten schon 15 Jahre früher diesen Entschluss gefasst.“ Diese Einigkeit spiegelt sich dann auch in den Songs wieder, war doch schon lange kein Album davor dermaßen vielseitig und beflügelnd gleichzeitig. Ob es nun „Khashoggi’s Ship“, der sagenhafte Titeltrack oder das extrem verspielte „Invisible Man“ ist – allen Songs wohnt dieser Zauber inne, der seit Gründung die Einzigartigkeit der Band ausgemacht hat. Überschattet, und vor der Öffentlichkeit geheim gehalten, wurden die Aufnahmen vom sich stetig verschlechternden Gesundheitszustand von Freddie. Dieser neue Teamspirit ist auch sehr schön am Cover des The Miracle-Albums zu erkennen, für das Richard Gray, der Art Director von Queen, die vier Gesichter der Bandmitglieder zu einem einzigen verschmelzen ließ: „Das Cover zeigt genau diese Einheit, die sie damals waren: vier
Menschen, die nahtlos zu einem Ganzen verschmelzen“, so May. „Wir hatten auch mit Freddies sich kontinuierlich verschlechterndem Gesundheitszustand viel zu tun – und zogen an einem Strang, um ihn zu unterstützen.“ Da Freddie inzwischen nicht mehr auf Tour gehen konnte, bewies die Band ihr kreatives Genie auf andere Weise: Laut John Deacon lebten sie diese klassische Live-Energie nun einfach im Studio aus. „In den ersten Wochen der Aufnahmephase haben wir auch viele Live-Sachen gemacht, viele Songs gespielt, einfach Jam-Sessions gemacht – und dabei sind auch gute Ideen entstanden.“ Dabei sind viele Songs bereits als First Take entstanden und letztlich so auf dem fertigen Album gelandet. Speziell diese Vielseitigkeit wird in der Collector’s Edition deutlich, beinhaltet sie doch neben dem Inhalt der Doppel-CD noch Interviews mit der Band, die aussagekräftig sind. Warum man allerdings nicht die Chance genutzt hat und das Medium Blu-ray ausnutzt, indem man einen 5.1 Mix hinzufügt, bleibt wohl ein ewiges Rätsel von Plattenfirmen. Wer damals mit dem Album aufgrund seiner Vielfalt vielleicht nicht viel anzufangen wusste, kann nun das Album nochmals komplett neu entdecken.

Fazit: Unumstritten ein weiterer Klassiker, der nun auch in einer würdigen Veröffentlichung vorliegt.

CD 1

  1. Party

  2. Khashoggi’s Ship

  3. The Miracle

  4. I Want It All

  5. The Invisible Man

  6. Breakthru

  7. Rain Must Fall

  8. Scandal

  9. My Baby Does Me

  10. Was It All Worth It

CD 2

  1. Party (Original Take)

  2. Khashoggi’s Ship (Original Take)

  3. The Miracle (Original Take With John’s Ending)

  4. I Want It All (Original Take)

  5. The Invisible Man (Early Version With Guide Vocal)

  6. When Love Breaks Up (Demo)

  7. Breakthru (Real Drums And Bass)

  8. Rain Must Fall (Demo)

  9. Scandal (Original Rough Mix)

  10. My Baby Loves Me

  11. Was It All Worth It (Original Take)

  12. You Know You Belong To Me

  13. I Guess We’re Falling Out (Demo)

  14. Dog With A Bone

  15. Water (Demo)

  16. Face It Alone

Label: Universal Music

VÖ: 18.11.2022

Laufzeit:

Herkunft: United Kingdom

Stil: Rock

Webseite: https://www.queenonline.com

Facebook: https://www.facebook.com/Queen/

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