Prophecy Fest 2023 – der Freitag, 08.09. mit Disillsion, The Vision Bleak und MY DYING BRIDE in der Balver Höhle
Die Balver Höhle eignet sich wie wohl kaum ein anderer Veranstaltungsort, um ein Fest wie das von Prophecy Productions
Die Balver Höhle eignet sich wie wohl kaum ein anderer Veranstaltungsort, um ein Fest wie das von Prophecy Productions zu veranstalten. Seit Jahren ist es ein Austragungsort, für den besonderen Geschmack, das durchaus besondere Event.
Dieses Jahr wurden einige Eintrittspreise einmal mehr angehoben und u.a. wurde das Zelten am Fahrzeug nicht mehr erlaubt, aber dafür gab es auch ordentlich mehr Bands und dabei ein paar hochkarätige. Des Weiteren wurde eine zweite, kleinere Bühne im tieferen Teil der Höhle aufgebaut, um den „kleineren“ Bands zwischen den Umbauten auf der Hauptbühne Auftrittszeiten zu ermöglichen.
Kein Wunder, dass der Veranstalter bereits Anfang des Jahres „Sold Out“ gemeldet hatte. Und daher die Tagestickets, die es noch nie gab, sich sowieso erledigt hatten.
Doch erwähnt bleiben sollten auch die Tatsache, dass es spezielle Hinzubuchungskarten gab, wie u.a. Duschkabinen-Nutzung in einer benachbarten Sporthalle oder um einen „Sitzplatz“, seitlich der Bühne zu erhalten. Ob es den zusätzlichen Preis berechtigt war, eine Vorstellungen im Sitzen wahrzunehmen, werden wohl nur diejenigen beurteilen, die hier die extra Euroscheine ausgegeben haben.
Dennoch, das obligatorische, fette Digibook mit tollem Design und CDs, gab es weiterhin für jeden zahlenden Gast. Und natürlich war die spezielle, ja, einzigartige Atmosphäre sowieso gewährleistet, das macht auch diese „Höhle“ eben aus.
Obendrein passte auch das Wetter, denn derart sommerlich warm, war das beim alljährlichen September-Fest in der Höhle wohl noch nie.
DISILLUSION fingen am Samstag pünktlich an, wie so oft beim Prophecy Fest ist der Zeitplan nicht nur sehr wichtig, sondern wurde stets eingehalten. Tolle, nicht nur mit den „melancholischen“ Songs versehene Setlist hat die Truppe vorgelegt. Sicherlich war der Auftritt für eine Band diesen Kalibers viel zu kurz, aber da der Sound sehr gut ins Bild passte, im Gegensatz zum Licht, so war es dennoch ein sehr gelungener und abgefeierter Gig. Die Band selbst genoss den Auftritt, zumindest haben sie es sich ansehen lassen und die Fans lauschten den Klängen zu und wollten eigentlich auch viel mehr.
Auf der kleineren Bühne hatten 1476 ihren Soundcheck etwas länger durchführen müssen, aber es schadete nicht der Setlist. Schließlich hatten sie zwei Termine, um sich mit ihren metallischeren Songs vorzustellen. Nachdem sie sich bereits am Tag zuvor am Lagerfeuer auf akustische Weise vorgestellten hatten; wie mir berichtet worden ist. Doch die Aufmerksamkeit des Publikums widmete sich eher der Hauptbühne, denn dort begannen die Aufbauarbeiten, um das Debütalbum von THE VISION BLEAK durchzuziehen.
Zählt „The Deathship Has a New Captain“ weiterhin zu den besonderen Werken der Truppe, so wurde auch hier jeder einzelne Track vom Publikum mitgesungen. Zwar war die Band eher verhalten, was die Aktionen auf der Bühne anbelangte, mit Ausnahme von „Allen B.“, aber der Sound und das Licht passten sehr gut zur Show. Doch, man wusste ja, nach „Deathship Symphony“ ist auch Ende im Gelände. So nett und cool die Idee der Debütalbum-Show aus ist und war, hätte es auch mehr von TVB geben dürfen. Aber die kommen wieder, keine Frage.
DARKSPACE , CRONE und MY DYING BRIDE folgten:
DARKSPACE haben ihren „bösartigen“-Electro-Beats-Sound voll im Griff. Da lohnte sich deren langer, akribischer Soundcheck-Aufbau, auch wenn es für diese „Computer-Mucke“, wie es einige nannten, nicht so enorm wichtig erschien. Doch die Schweizer gelten als die tiefschwarzen EBM-Söhne ihrer Landesväter von Samael, daher mag es zwar nicht dem typischen Prophecy-Band-Sound entsprochen haben, weil es eben zu extrem und bombastisch klang, wie auch monoton, stoisch wirkend, aber für Fans des harten EBM-Black Meta, dürfte es eins der besseren Performances des Tages gewesen sein.
CRONE dagegen haben leichtes Spiel, freuen sie sich über einen enormen Zulauf auf der kleinen Bühne, um für gut 20 Minuten die Songs wie u.a. „Abyss Road“, „The Ptilonist“ oder „Quicksand“ zum Besten zu gaben. Und auch wenn es anfangs mit dem Sound nicht so wirklich hinhaut, lässt sich davon niemand abbringen, um die Band abzufeiern. Zugaberufe werden auch hier nicht erfüllt, schließlich ist der Zeitplan durchgetaktet, um auf der Hauptbühne die Urväter des Death-Doom-Goth-Sounds MY DYING BRIDE zu betrachten.
Und wenn jene Briten sogar mit „Your River“ ihr Set beginnen, staunen nicht nur die Fans der ersten Stunde. Ein herausragender Sound, perfektes Licht und dazu eine Band, die eben aus Erfahrung weiß, wie sie zu agieren hat. Die kurze Setlist von knapp einer Stunde ist daher etwas traurig, aber aufgrund der sehr gut ausgewählten Songs doch wiederum gut zu verkraften. Es steht ihnen immer noch sehr sich den alten Songs „The Cry of Mankind“, „Turn Loose the Swans“ oder „Like Gods of the Sun“ zu widmen, obwohl es auch ein paar der „neueren“ Zeit hätten sein dürfen. Das kurze „Bring Me Victory“ oder gar „Feel The Misery“ hätten diese tolle Performance noch mehr aufwerten dürfen. In der Höhle sollten diese Urväter durchaus des Öfteren zu Gast sein.
Wir von metalglory.com waren nur an einem Tag, Freitag, 8.9. vertreten, daher kann es keine Informationen/Berichterstattung von den weiteren Bands des drei Tage Festes geben.
Bilder/Text ©: Arturek/Metalglory.com//