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Prophecy Fest 2017 – 29.07.2017 in der Balver Höhle

  Zum dritten Mal hintereinander fand nun am letzten Juli-Wochenende das alljährliche Prophecy-Festival in der Balver Höhle statt. Wie

Prophecy Fest 2017 – 29.07.2017 in der Balver Höhle

 

Zum dritten Mal hintereinander fand nun am letzten Juli-Wochenende das alljährliche Prophecy-Festival in der Balver Höhle statt. Wie im Vorjahr gab es diesmal zwei Tage anspruchsvolle, experimentelle Musik, Kunst & Design sowie zahlreiche Gespräche mit Gleichgesinnten. Und das einmal mehr Erstaunliche, Besondere an diesem Festival ist die Location selbst sowie die speziellen Bands; wer (noch) nicht dort gewesen ist, kann einfach nicht mitreden.

 

Metalglory.com durfte leider nur einen Tag des Festivals genießen und dabei (auch leider) feststellen müssen, dass man einen ganz besonderen Freitag-Abend in der Höhle mit gelungenen Vorstellung von u.a. Sun Of The Sleeples und Solstafir verpasst hat. Doch auch der zweite Tag bot so einige Überraschungen und damit auch eine tolle, besondere Atmosphäre.

Die Italiener von SPIRITUAL FRONT haben durchaus gerockt und natürlich hatte man im Vorfeld schon Bedenken, ob sie so in diesen Rahmen passen. Aber obwohl nicht sehr viele zu der Zeit in der Höhle waren, so wurden jene durchaus positiv überrascht. Goth-Post-Rock, der vielleicht nicht direkt in der Höhle sein muss, aber ein solches Festivals durchaus beleben kann. NOÊTA dagegen sind eben ganz ruhig, behutsam zugegen und haben wieder für die melancholischen Minuten in der Höhle gesorgt – leider auf Dauer viel zu monoton, daher langatmig. Und leider hatten die Protagonisten bereits mehr Zeit für den Soundcheck aufgebraucht, als für ihren eigenen Gig – und dabei bestand das „Equipment“ nur aus Akustikgitarre und Gesang. Dies hatte leider schlimme Verzögerungen zur Folge, worunter die nachfolgenden Bands leiden mussten – und vor allen Dingen die Fans.
DORNENREICHs Konzerterlebnisse in Worte zu fassen, ist nicht wirklich einfach. Jeder, ob Fan oder nicht, der es mal miterlebt hat, wird mir hier zustimmen. Dabei geht es nicht unbedingt darum, ob man deren Musik und vor allen Dingen Texte mag, als Duo in akustischem Gewand und dann noch mit einer Kulisse in dieser Höhle, da geht wirklich nicht mehr! Die Herren sind unglaublich; Gänsehaut pur – und besonders hervorzuheben wäre, dass sie es sich nicht nehmen ließen ganz alte Songs in diesem Gewand zu präsentieren. Hut ab. Doch leider mussten sie auch ein paar Songs streichen, weil es im Vorfeld eben die Probleme mit dem Soundcheck gab.

Leider (scheint sich zu Wort dieses Berichtes zu entwickeln?!) gab es diese Probleme auch beim nächsten Act, auf das sich wohl viele Prophecy-Fans gefreut hatten: nämlich THE VISION BLEAK mit den Shadow Philharmonics! Der Soundcheck wollte einfach nicht enden. Aber als es dann losbrach, hatte die Truppe die Meute im Griff. Die coolsten Songs ihres aktuellen Werkes als auch natürlich ein paar Klassiker folgten, bis es dann kurz nach einer halben Stunde Spielzeit „Ende im Gelände“ hieß. Die Enttäuschung der Fans war riesig und absolut nachvollziehbar. Ob nun ein Soundcheck länger dauern bzw. technische Probleme es gegeben haben mag oder nicht, sei dahingestellt, wenn aber eine Band mit einer speziellen Show angekündigt wird (d.h. viel Aufwand!), dann hat jene auch das komplette Set zu erfüllen; Basta!
Die Festivalbesucher zahlen (stolze) 90 Euro für ein solches Wochenende-Ereignis (dabei gab es keine Tagesticketverfügbarkeit), erhalten durchaus einige sehr gute Performances sowie ein gewohnt sehr schön gestaltetes Programmheft, aber dann werden einige Bands (& somit Fans) um ihre Setlisten betrogen?! Das ist nicht fair, gerade wenn der Preis sich in diesen Regionen befindet & der Veranstalter immer darauf hinweist, dass es keinen eigentlichen Headliner gibt und jede Band die „gerechte Spielzeit“ erhält.
Wie man nämlich feststellen musste, klappte der Soundcheck bei HEXVESSEL wunderbar und die Band hat auch ordentlich Gas gegeben, hat ihr Set in (womöglich) vollen Umfang geboten. Dabei waren die Finnen an diesem Tag spielfreudig wie sau, sowohl die bunte Mischung der Setlist (u.a. einem akustischen Part als auch Coversongs), wie auch deren Zusammenspiel und das Licht stimmten. Der Gig mag dem ein oder anderen sehr lang vorgekommen sein, aber langweilig wurde es zu keiner Minute. Top & einmal mehr cool, dass auch derartige Bands einen Auftritt bei derartigem Festival erhalten.

Viel düster-rockiger und heftiger wurde es dann mit DOOL, die momentan sowieso nur für Furore sorgen und das zu recht. Eine dieser Bands, die man derzeit live nicht verpassen sollte und auch in der Höhle haben Dool für erstaunte, begeisterte Gesichter sorgte – wie auch einen Ansturm auf das Merchandise der Niederländer.
Übrigens Merchandise: das Prophecy-Label hatte einen besonderen Ausverkauf von altbewährten Shirts parat, auch von Bands, die nicht beim Festivals spielten. Natürlich gab es auch etliches an neuen, aktuellen Sachen aus dem Hause und in gewohnt den limitierten Auflagen. Doch Merchandise von Bands, die nicht bei Prophecy sind, also u.a. Hexvessel oder Hypnopazūzu suchte man vergebens. Da sollte in Zukunft vielleicht auch nachgesteuert werden, mit vielleicht einem speziellen Metalmarkt, schließlich gab es auch einen veganen T-Shirt-Standverkauf einer speziellen Firma; warum auch immer?! Hierbei, als auch dem Eintrittspreis sowie dem Umgang mit „technischen Problemen beim Aufbau“ dürfte der Veranstalter bei den zukünftigen Festivals nachsteuern. Vielleicht wäre die Reduzierung auf einen Tag auch nicht so schlecht, dann aber eben mit weiterhin atmosphärisch, intensiven und eben unvergesslichen Darstellungen, die man sonst nie in solchen Rahmen erhält. Denn schlussendlich, trotz dieser gewissen, angesprochenen Schwierigkeiten, hat das Festivals wirklich was an sich, eben was ganz spezielles!

…weitere Bilder des Tages in der Balver Höhle beim Prophecy Festival 2017 gibt es in der Galerie!