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Parzival (D) – David: The Hymn

Die Zeit als in Deutschland Musik neu erfunden wurde, liegt schon lange zurück. Im Ausland spöttisch als Krautrock bezeichnet,

Parzival (D) – David: The Hymn

Die Zeit als in Deutschland Musik neu erfunden wurde, liegt schon lange zurück. Im Ausland spöttisch als Krautrock bezeichnet, waren die damaligen Bands auf dem Sprung, waren frisch und innovativ, orientierten sich aber auch am internationalen Markt. Dass dabei etwas völlig Neues entstehen konnte, war damals den meisten Bands gar nicht bewusst. Die Bremer Parzival waren die ersten, die in ihrer Musik richtige Streicher auftauchen ließ und diese nicht durch Keyboards ersetzte. Immerhin bestand die Hälfte der Band aus Streichern, was für damalige Verhältnisse Akzente setzte. Ihr 1972er Album „Legend“ und der Nachfolger „BaRock“ (1973) gehörten zu den besten Alben der damaligen Zeit, wurden inzwischen immer mal wieder neu aufgelegt. Die Erstauflagen beider Platten erzielen auf Börsen und anderen Verkaufsplattformen nicht selten mehr als 100€ und sind nach wie vor weltweit sehr gesucht. 1973 löste sich die Band auf und nun hat Schlagzeuger Thomas Olivier die Gruppe wieder reaktiviert.

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Thomas ist zwar das einzige verbliebene Originalmitglied, hat aber den Sound der Band in die heutige Zeit übertragen. Ein recht ambitioniertes Album ist es dann letztlich auch geworden. 130 Musikerinnen und Musiker aus 23 Ländern haben an der Produktion mitgewirkt. Darunter prominente Künstler aus dem Umfeld von Rock-, Pop- und Klassik-Größen wie Santana, Prince, Backstreet Boys und Nigel Kennedy, Mitglieder des NDR Elbphilharmonie Orchesters und des Festspielorchesters
Bayreuth, das Deutsche Filmorchester Babelsberg sowie Trommler der National-Ensembles von der Elfenbeinküste und von Benin. Kein Designer-Pop aus dem Musik-Computer, sondern handgemachte Songs, die auf faszinierende Weise zwischen Rock und Klassik, Folk und Ethno mäandern. Sie verschmelzen zu jenem eigenständigen Sound, der Parzival schon vor Dekaden ausgezeichnet hatte. Wie auch schon vor knapp 50 Jahren ist das Konzept sozialkritisch, geht gerne auch mal mit den Mächtigen unseres Planeten ins Gericht. Das Konzept-Album stellt die zerstörerische Gier
nach Macht vor dem Hintergrund von Klima- und Flüchtlingskrise an den Pranger. Doch das entscheidende Moment ist die allgemeine Sehnsucht nach friedlicher Gemeinschaft und Liebe. Dabei geht es auf musikalische Weltreise, was der internationalen Besetzung zu verdanken ist. Ziemlich ruhig und bedächtig geht es nur sehr selten auch mal zur Sache, was bei Parzival aber auch noch nie großartig anders war. Hier fließen Folk, Rock, klassische Musik und Weltmusik ineinander über und erschaffen ein mehr als eindimensionales Klangbild. Damit dürfte „David: The Hymn“ mit großer Sicherheit eines der beeindruckendsten Werke des noch laufenden Jahres sein.

Fazit: Große Klasse und eine dicke Empfehlung.

CD 1:
1.Ouverture/Prolog 1:56
2.Old Love 2:47
3.Party Bird 2:55
4.Cash Castle 4:49
5.Never 2:14
6.He’s The One 4:12
7.When The Night Comes 3:20
8.Keep Your Eyes On Us (Avalokiteshvara) 5:24
9.Man In The Tower 2:42
10.Wind Blows 6:34

CD 2:
1.Incantation (Give Us Rain) 2:55
2.Monsoon 1:24
3.Rain Dance 4:30
4.Emayove 4:10
5.Juanita 7:05
6.Liqueur Talk 3:04
7.Wind Blows (Reprise) 2:14
8.Salvation (The Answer Lies Within) 3:55
9.All My Love 3:00
10.Break Of Dawn 3:35
11.Mighty Mouse 3:00
12.Rise Up! 1:03
13.Future Cities 5:25

Label: Hypertension Music/MiG Music

VÖ: 29.10.2021

Laufzeit: 82:23 Min.

Herkunft: Deutschland

Stil: Classic/(Prog) Rock

Webseite: http://www.parcival.de

Facebook: https://www.facebook.com/ParzivalOffiziell

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