Neal Morse (USA) – Sola Gratia
Gerade erst erschien das dritte Morse/Portnoy/George Album, ein Live-Album mit Flying Colors erscheint auch die Tage und schon liegt
Gerade erst erschien das dritte Morse/Portnoy/George Album, ein Live-Album mit Flying Colors erscheint auch die Tage und schon liegt ein neues Solo-Album des Tausendsassas vor. Schläft der Mann eigentlich auch mal oder macht er nur Musik? Das Erstaunliche dabei ist, dass Morse es jedes Mal schafft ein Werk entstehen zu lassen, das seinem jeweiligen Vorgänger in nichts nachsteht.
Auch „Sola Gratia“ ist wieder ein Album geworden, das den einst eingeschlagenen Pfad fortführt. Einzig störend sind die zahlreichen Interludien, die manchmal den Fluß des ansonsten grandiosen Albums stören. Morse spielt die meisten Gitarren und Keyboards selbst, singt allein, und ist außerdem der alleinige Komponist, was dann aber auch der einzige Unterschied zu seinen Alben mit der Neal Morse Band darstellt. Musikalisch liegt ohnehin fast alles auf einer Ebene. So finden sich auch hier kernige, knackige Songs, die neben herzzereißenden Balladen mit Schmalzfaktor stehen. Morse kann das ohne dabei aufgesetzt oder anbiedernd zu wirken. Der Enstehungsprozess des Albums verlief diesmal ein wenig anders, als man das bisher von Morse gewohnt war. Coronabedingt konnte er seine beteiligten Mitmusiker nur über das Internet mit neuen Ideen versorgen, musste Soundfiles hin- und herschicken, bis letztlich das fertige Endprodukt zu seiner Zufriedenheit geschmiedet war. Den Songs an sich merkt man die für Morse ungewöhnliche Vorgehensweise nicht an. Die Songs packen, nehmen mit und zeigen erneut, warum er zu den besten Musikern seines Fachs gehört. Zudem ist es thematisch quasi eine Fortsetzung des 2007er Werk „Sola Scriptura“, was auch die Bezüge in der Musik erkennen lässt. Vielleicht ist ihm mit „Sola Gratia“ eines seiner besten Alben gelungen. Das aber wird letztlich der Käufer und Fan entscheiden.
Fazit: Kann der Mann eigentlich auch schlecht? Eine Frage, die sich bei jedem neuen Album stellt.
- Preface
- Overture
- In The Name Of The Lord
- Ballyhoo (The Chosen Ones)
- March Of The Pharisees
- Building A Wall
- Sola Intermezzo
- Overflow
- Warmer Than The Sunshine
- Never Change
- Seemingly Sincere
- The Light On The Road To Damascus
- The Glory Of The Lord
- Now I Can See/The Great Commission
Label: Inside Out Music
VÖ: 11.09.2020
Laufzeit: 65:47 Min.
Herkunft: USA
Stil: Prog Rock
Webseite: https://www.nealmorse.com/
Facebook: https://www.facebook.com/nealmorse/