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Miles Davis (USA) – Birth Of The Cool (OST)

Miles Davis war ein musikalisches Genie. Bereits hier könnte man aufhören zu schreiben. Doch geht es bei dem erscheinenden

Miles Davis (USA) – Birth Of The Cool (OST)

Miles Davis war ein musikalisches Genie. Bereits hier könnte man aufhören zu schreiben. Doch geht es bei dem erscheinenden Album nicht einfach nur um ein Album des Meisters. Es geht viel mehr um den Film, der von diesem Soundtrack begleitet wird. Ein Film über den Mann, de einmal gesagt hat: „Es geht nicht um die Töne, die du spielst. Es geht um die, die du nicht spielst.“

Der 1926 in Alton, Illinois geborene Trompeter, Komponist und Bandleader verstarb am 28. September 1991 in Santa Monica, Kalifornien im Alter von 65 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. Doch sein musikalisches Vermächtnis wird wohl die Ewigkeit überdauern. Dabei hat er es geschafft sich über 40 Jahre im Jazz zu behaupten, hat die verschiedensten Stile mitentwickelt und war stets auf der Suche nach Inspiration. Dabei hat er den Bebop genauso mitentwickelt, wie er sich später der Verschmelzung von eingängigen Kompositionen hingab, die teils sogar im Rock eine Heimat finden. Der Film widmet sich dem Leben des streitbaren Genies, zeigt dabei die teils widersprüchliche Persönlichkeit des Menschen Miles Davis auf, bietet aber auch einen Einblick in sein Schaffen. All dies wird begleitet mit Interviews von Zeitgenossen und Mitmusikern. Korrespondierend dazu gibt es aber auch den Soundtrack, der einen interessanten Streifzug durch seine musikalischen Ausflüge bietet. Die Titelauswahl, die von Stanley Nelson zusammengestellt wurde, wird Jazz-Kenner genauso begeistern wie Hörer, die sich bislang noch nicht mit dem Genre auseinandergesetzt haben. Denn die Aufnahmen decken Label-übergreifend die komplette Karriere des unvergleichlichen Trompeters ab. Ob „Donna Lee“ (mit dem legendären Saxofonisten Charlie Parker) über „Moon Beams“ aus den wegweisenden 1949er Capitol-Sessions, die schließlich auf „Birth Of The Cool“ veröffentlicht wurden bis hin zu den wegweisenden Stücken, die Miles 1950 für Columbia einspielte und mit denen er den Jazz und die populäre Musik revolutionierte. Darunter die Titel „Generique“, Miles’ improvisierter Soundtrack zu Louis Malles “Fahrstuhl zum Schafott”, Songs aus dem Album „Miles Ahead“ und natürlich aus „Kind Of Blue“, dem meistkauften Jazz-Album aller Zeiten.

Die neue Veröffentlichung legt mit Songs aus „Sketches Of Spain“ und „Someday My Prince Will Come“ auch einen Schwerpunkt auf Miles Davis’ Entwicklung in den 1960er Jahren, als er mit seiner Erfindung des Electric Jazz/Fusion-Stils die Welt der Jazzmusik auf den Kopf stellte (beispielhaft hierfür steht der Single-Edit von „Miles Runs The Voodoo Down“ aus „Bitches Brew“). Auch das triumphale Comeback des Trompeters Mitte der 1980er wird mit dem Track “Tutu” (1986) berücksichtigt und schließlich beinhaltet das Album auch einen neuen Titel: „Hail To The Real Chief“. Hier hört man eine unveröffentlichte Studioaufnahme von Miles Davis, kombiniert mit einer Komposition von Lenny White, produziert von White und Vince Wilburn Jr.. „Hail To The Real Chief“ wurde von einer All-Star-Formation aus ehemaligen Bandkollegen und Weggefährten des Superstars eingespielt, darunter (neben White und Wilburn) Marcus Miller, Emilio Modeste, Jeremy Pelt, Antoine Roney, John Scofield, Bernard Wright und Quinton Zoto. Unterbrochen wird das Album immer wieder von Kommentaren seiner Zeitgenossen, wie etwa Herbie Hancock, Carlos Santana oder auch Gil Evans.

Damit bietet „Birth Of The Cool” einen prima Einstieg in die Musik des Genius, der leider viel zu früh sein irdisches Dasein verlor und doch noch immer als Inspirationsquelle für eine immer wieder neue Generation an Musikern aus den verschiedensten Stilrichtungen.

 

Fazit: Die perfekt Ergänzung zum berührenden Film und nicht nur für Fans interessant.

  1. Commentary: Herbie Hancock, Jimmy Heath (0:22)
  2. Milestones (5:42)
  3. Commentary: Greg Tate (0:19)
  4. Donna Lee (with Miles Davis) – Charlie Parker (2:32)
  5. Commentary: Ashley Kahn, Symphony Sid Introduction (0:37)
  6. Moon Dreams (3:16)
  7. Commentary: George Wein (0:28)
  8. ‘Round Midnight (5:55)
  9. Commentary: Carlos Santana (0:20)
  10. It Never Entered My Mind – Miles Davis Quintet (5:22)
  11. Commentary: Vincent Bessieres (0:44)
  12. Générique (Mono Version) (2:47)
  13. Commentary: Jimmy Cobb (0:21)
  14. I Copy Paste So What (9:05)
  15. Commentary: Gil Evans (0:11)
  16. New Rhumba (4:35)
  17. Commentary: Frances Taylor Davis (0:37)
  18. The Pan Piper (3:55)
  19. Commentary: Jack Chambers (0:22)
  20. Someday My Prince Will Come (9:02)
  21. Commentary: Wayne Shorter (0:34)
  22. Footprints (9:45)
  23. Commentary: Carlos Santana, Quincy Troupe (0:27)
  24. Miles Runs the Voodoo Down (2:49)
  25. Commentary: Marcus Miller (0:17)
  26. Tutu (5:14)
  27. Commentary: Erin Davis (0:13)
  28. Hail To the Real Chief (3:40)

 

Label: Columbia/Sony Music

VÖ: 21.02.2020 (CD), 13.03.2020 (Vinyl)

Laufzeit: 79:31 Min.

Herkunft: USA

Stil: Jazz

Webseite: https://www.milesdavis.com/

Facebook: https://www.facebook.com/MilesDavis/

 

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