Memoriam – The Silent Vigil
Memoriam – The Silent Vigil VÖ: 23.03.2018 Spiellänge: 49 Min. Genre: Death Metal Label: Nuclear Blast Nicht mal
Memoriam – The Silent Vigil
VÖ: 23.03.2018
Spiellänge: 49 Min.
Genre: Death Metal
Label: Nuclear Blast
Nicht mal ein ganzes Jahr ist es her (einen Tag später und schon wären es 365 Tage), seit die ex-Bolt Thrower/ex-Benediction-Truppe mit ihrem Debüt in der Szene für gewisse Furore gesorgt hat, da kommen sie schon mit dem Nachfolger daher.
Da muss wohl einiges bei den Sessions im Schrank gelegen haben oder es hat sich eben so viel an Ideen in den letzten Jahren angesammelt, dass es einfach funkt. Schließlich waren sie auch das ganze Jahr so gut wie auf den Bühnen der Festivals unterwegs.
Nun denn, das Debüt aus dem letzten Jahr hat mich persönlich bis heute nicht so recht überzeugen können. Klar, es ist ein gutes Werk, aber vielleicht hat man einfach zu große Erwartungen gehabt.
Der zweite Streich geht nicht mehr nur direkt mit rasanten und Crust-Punk-Attitüde in die Vollen, es weht eher ein doomiger Wind von der Seite, mit eher längeren Tracks als solche.
Schon die ersten drei Songs zeigen deutlich auf, dass die Band das Tempo rausgenommen hat und sich eben dem druckvoll-düsteren Mid-Tempo-Death Metal widmet. Erst mit „Bleed The Same“ wird es schneller und heftiger, bevor dann ein Song wie „The New Dark Ages“ zu 99,9% an gute alte Bolt Thrower-Klassiker erinnert. Doch dazwischen gibt es noch einen etwas eigenartigen Song, ausgerechnet den Titeltrack, der irgendwie völlig abgehackt, unfertig wirkt. Und das nicht nur, weil er gerade mal zwei Minuten lang ist.
Daher komme ich nach ein paar Durchläufen zu gewissermaßen „Problemen“ des Werkes. Es herrscht einfach der Eindruck, dass die Songs noch nicht ganz so ausgereift sind. Vielleicht ist es eben doch etwas zu früh gewesen das Album schon in den Startlöchern zu haben oder die Ideen im Studio wurden mit Termindruck durchgeboxt. Denn, der Sound klingt eher dumpf und konzentriert sich mehr auf den Bass als vielleicht die Gitarrenparts oder Drums. Da ist man von diesen Typen wirklich bessere Produktionen gewohnt, durchaus.
Dennoch muss ich fairerweise festhalten, zu meiner Verwunderung, dass mich „The Silent Vigil“ -eben trotz (oder gerade wegen(!)) dieser genannten möglichen „Probleme“- eher packt als das Debütwerk „For The Fallen“. Kann auch daran liegen, dass man eben mit dem D.M.-Sound der 1990er aufgewachsen ist. Kann aber auch sein, dass es in zwei bis drei Monaten wieder ganz anders aussieht.
Auch wenn ich kein Freund von zu schnellen Nachfolgeralben bin, vor allem, wenn es sich um gestandene Musiker handelt, die es überhaupt nicht nötig haben, so ziehe ich derzeit „The Silent Vigil“ dem Debütalbum vor. Ja durchaus, es erinnert an Bolt Thrower und ist stellenweise viel melodischer, düsterer und daher doom-deathiger als man es vielleicht vermutet und vom Debüt her kennt, doch hey, why f***** * not?
Tracklist
1. Soulless Parasite
2. Nothing Remains
3. From The Flames
4. The Silent Vigil
5. Bleed The Same
6. As Bridges Burn
7. The New Dark Ages
8. No Known Grave
9. Weaponized Fear