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MASTODON, KVELERTAK, Mutoid Man – Hannover, Capitol 06.02.2019

Eine spezielle Band waren MASTODON schon immer, sind und bleiben es auch! Für die diesjährige Europa-Tour haben sie einmal

MASTODON, KVELERTAK, Mutoid Man – Hannover, Capitol 06.02.2019

Eine spezielle Band waren MASTODON schon immer, sind und bleiben es auch! Für die diesjährige Europa-Tour haben sie einmal mehr ein paar tolle Ideen für ihre Show verwirklichen können und nicht nur das, als Gastsänger mit von der Partie SCOTT KELLY von Neuroris. Ist ja kein Unbekannter, im Falle Mastodon, aber eine gesamte Tour mit zu gestalten, ist eben schon eine andere Nummer.


Bevor jedoch die Headliner im Capitol vor rund 850 Fans ihre durdachten Sludge-Progressive-Stoner-Rock-Sounds auch visuell vorstellen sollten, hatten zwei Bands die Ehre sich auf dieser Tour zu präsentieren.

Die durchgedrehten MUTOID MAN, die anfangs wie typische Stoner Rocker agierten, aber von Song zu Song viel heftiger, extremer wurden. Songs wie „Kiss of Death” oder “Date With the Devil” gingen richtig gut ab und sorgten bereits bei der Ansage jener für einige Lacher. Der Frontman weiß schon, wie er das Publikum anheizen soll. Die wahre Freude auf der Bühne hatten allemal die drei Männer auf der Bühne – dabei besonders der Berserker am Schlagzeug. Auch wenn der Sound allgemein etwas chaotisch und leider blechern, zu laut daherkam, so ließ sich das Tier hinter den Fellen nichts anmerken. Top Leistung des Schlagzeugers. Die halbe Stunde Spielzeit für die Combo war schnell verfolgen.

KVELERTEAK, jene Band, die bei der letzten Europa-Tour für Metallica eröffnen durften, sind keine Unbekannten mehr. Auch in Hannover waren sie schon zu Gast, doch heute das erste Mal mit Ivar am Mikro. Und die Meute wartete geduldig auf die Norweger, mehr als die Hälfte im Publikum hatte Kvelertak-Shirts oder Aufnäher. Also ging es auch richtig ab. Von der ersten, bis zur letzten Minute der „leider“ etwas kurzgeratenen –gut 45 Minuten- Show ab. Ivar brauchte zwar ein paar Songs, um auf volle Leistung zu gehen und auch mit der Stimme musste man sich anfreunden, aber er schaffte es das Publikum zu überzeugen. Mag sein, dass er am Anfang nicht so brachial und „wutig“ wie Erlend agiert und singt, aber die gute Stimmung der Band schien alles glatt zu bügeln. Spästens als Ivar dann in die Menge eintauchte (Stagediving) und sich mit Bier übergoss oder eben sein Shirt auswringen musste, um die Stimme zu ölen, wusste man, dass er es nicht nur gesanglich drauf hat, sondern auch beim Stageacting punkten kann. Für den einen mag es zu übertrieben sein, aber bei Kvelertak gehören derartige „Rockklischees“ auf der Bühne eben dazu. Und wenn der Sound als auch die Setlist passen, wer will dann noch meckern? Mag auch sein, dass man noch Erlend etwas vermissen wird, aber Ivar wird Erland nicht kopieren müssen, um sich zu behaupten – er hat schon einiges drauf. Die Band funktioniert hervorragend zusammen, hat sichtlich Spaß bei dem was sie fabriziert und man merkt ihnen die vielen Tourneen an, im positiven Sinne – sie haben richtig abgeräumt.

Setlist:
Åpenbaring (Meir); Bruane Brenn (Meir); Nekroskop (Kvelertak); 1985 (Nattesferd); Fossegrim (Kvelertak); Blodtørst (Kvelertak); Berserkr (Nattesferd); Mjød (Kvelertak); Månelyst (Meir); Kvelertak (Meir)

MASTODON setzen nicht nur auf den perfekten Sound, auch visuell muss einiges sehr gut funktionieren. Sie sind für ihre Perfektion bekannt. Daher wundert es nicht, dass die Bühne fast komplett umgebaut werden muss, bevor sie sich für die knapp 90minütige Show aufstellen – nach einem Into „Singing in the Rain“.
Und kein Wunder, diese Band überzeugt auf ganzer Linie. Es sieht alles so locker und leicht aus, aber das Gesamtkonzept aus Sound, Licht und Backline-Bildern ist viel Arbeit, die eben auch ein eingespieltes Team erfordert. An diesem Abend klappt sehr vieles und das sehr gut zusammen. Man kann sich als Zuschauer auch wenig von den zahlreichen Eindrücken lösen, geschweige auch alles auf konsumieren. Es bedarf einer gewissen Konzentration. Songs wie „Mother Puncher”, “Sleeping Giant” oder “Megalodon“ sind eine wahre Freude, zeigen einmal mehr auf, dass diese Band live deutlich besser ist, als vielleicht auf den eigenen Alben. Der Mix aus Heavy-Rock, Sludge, Progressive und Metal mit dieser Coolness der Herren, die allesamt auch gesanglich einiges zu bieten haben, wirkt auf der Bühne besonders. Als dann nach einer guten Stunde Spielzeit Scott Kelly für ein paar Songs mitsingt, hat man das Gefühl, dass hier fünf Freunde gerade angefangen haben zusammen zu jammen, aber eben mit reichlich Erfahrung. Ja, es funktioniert, geht in einander über. Aber es hat auch einen faden Beigeschmack, da man sich vielleicht vorher doch viel mehr als nur die „Backing Vocals“ bei ein paar Songs versprochen haben mag. Dennoch, eine nette Idee den „Kumpel“ der Band mit auf die Europa-Tour mitzunehmen, auch wenn Mastodon auch selbst ein Garant dafür sind eine sehr gute Show den Fans abzuliefern.

Setlist:
Iron Tusk; March of the Fire Ants; Mother Puncher; Steambreather; Precious Stones; Sleeping Giant; Toe to Toes; Ghost of Karelia; Capillarian Crest; I Am Ahab; Megalodon; Ancient Kingdom;
-mit SCOTT KELLY: Scorpion Breath; Crystal Skull; Aqua Dementia; Crack the Skye; Diamond in the Witch House; Blood and Thunder

Fotos der Show in der Galerie:
https://www.metalglory.com/gallery/mastodon-kvelertak-mutoid-man-capitol-hannover-06-01-2019/