Allgemein Interviews Musik

MANTAR – Das Interview über „The Modern Art Of Setting Ablaze“

Das dritte Album „The Modern Art Of Setting Ablaze“ -der absoluten Energiegranate MANTAR- steht in den Startlöchern; VÖ 24.08.2018.

MANTAR – Das Interview über „The Modern Art Of Setting Ablaze“

Das dritte Album „The Modern Art Of Setting Ablaze“ -der absoluten Energiegranate MANTAR- steht in den Startlöchern; VÖ 24.08.2018. Grund genug, um die beiden sympathischen Bremer Jungs auf ihrer „Cold Summer-Tour“ (Livebericht aus Oldenburg) abzufangen und ein paar Details zum erneut extrem-powergeladenem Album zu erhalten.


Metalglory (MG): Als erstes fällt einem das neue Coverartwork auf, was schon mal völlig anders ist als die bisherigen Veröffentlichungen. Diesmal ist „Gold“ die Farbe des Artworks, anstatt schwarz/dunkel/grau! Ein „Lichtbringer“! Was sagt das Coverartwork aus, um auf die Musik anzudeuten, soll es auch anders als bisher sein oder besser gefragt; welche Farbe hat diesmal die Musik von
MANTAR?

Hanno: Wie immer relativ schwarz! Die Musik ist dunkel! Vielleicht sogar noch dunkler als vorher. Ja, ganz ehrlich, wir sind sehr zufrieden mit dem dunklen Ergebnis. Es gab auch schon einige Rückmeldungen von anderen Magazinen, Reportern, die unsere Meinungen bestätigt haben, dass es eben doch dunkler geworden ist. Bin zwar ich immer noch nervös des Albums wegen, aber umso zuversichtlicher als je zuvor. Das meine ich jetzt nicht aus Stolz, darum geht es nicht, sondern aus reinem Selbstbewusstsein, weil ich glaube, dass wir erkannt haben wo die Band richtig gut drin ist. Nicht nur in dem, was sowieso andere Bands besser können – auch wenn wir natürlich in allem supergeil sind:-)- nein, es ist einfach einmal mehr eine waschechte MANTAR-Platte. Es braucht eben manchmal zwei, drei Platten, um zu dem Stil zu finden, den man dann anbieten will und auch kann. Und ja, es macht sehr viel Spaß zu hören, dass alles so funktioniert, was allerdings nicht sofort so zu spüren gewesen sein mag. Denn, es hat sehr viel Arbeit gekostet. Wir haben wirklich deutlich mehr Arbeit hier reingesteckt, im direkten Vergleich zu den Vorgängeralben. Weißt du, die erste Platte war natürlich extrem punkig und du wirst nie wieder diese Unschuld erreichen, die Du bei der ersten Platte eben festhalten konntest. Ich meine, Du hast keine Erwartungen, niemand kennt Dich, Du machst eben nur das was Du willst und dann erzählen Dir die Kumpels auf einmal, dass es ziemlich geil ist – und man selbst so „ja, klar, bla, bla“. Und die zweite Platte basiert dann auf den Stärken der ersten Platte. Du versuchst es nur auszubauen, und ein drittes Mal kommst Du damit eben nicht durch, wie ich finde. Beim dritten Anlauf musst Du dann den Kopf und Bauch so richtig wieder anmachen: denn jetzt müssen wir was liefern, nachlegen, schließlich sind die Erwartungen von außen gesetzt und oft ziemlich hoch.

MG: Stichwort „Erwartungen“, eben nicht nur von euch selbst, natürlich von den Fans und vom Label?!

Hanno: Absolut. Und mit allem Respekt, das letztgenannte ist mir relativ egal. Es ist extrem wichtig was wir empfinden und welche Erwartungen wir haben. Aber na ja, mit dem neuen Werk sind alle, die es bisher gehört haben, sehr zufrieden! Dazu gehört auch das Label, nicht nur die Leute, die großen Hefte, die bisher darüber mit uns gesprochen bzw. darüber berichtet haben. Die Chance besteht also, dass sie Dir vielleicht auch gefällt:-) – MG: (und wie, jetzt schon das Werk des Jahres, darf ich durchaus verraten!).

Hanno: Und dann muss ich noch hinzuzufügen, ja, du hörst in den Interviews der Journalisten oder eben Bekannten, wie gern sie etwas gefunden hätten, um die Scheibe eben nicht so gut finden zu wollen. Wie kritisch sie eben sind, um sich darauf aufzureiben; á la „Ja, aber war doch geiler früher usw.“. Du merkst, dass da immer so eine Latenz da ist, dass die Leute etwas gern sagen würden, dass es anders ist. Aber wir bewegen uns ja nicht im Umkreis von vielen Arschleckern oder so; zum Beispiel meine Kumpels wo ich herkomme, interessiert meine Musik überhaupt nicht. Die fragen auch gar nicht, wie geht es deiner Band oder so, wie ist es auf Tour, denen ist das völlig Latte. Dementsprechend bin ich persönlich nicht in einem Umfeld, wo die Leute sagen würden „…boah, geil, Du machst Mucke usw., hast wieder abgeliefert, mega…“.

MG: Ist ja auch dann schon schön, wenn man so ein Umfeld hat, um dann auch richtig runterkommen zu können, nach der vielen Arbeit, dem Touren, um mal nicht über Musik reden zu müssen…

Hanno: Ja, genau, denn, die Tour, das Musikleben, ja, macht alles Spaß, ist auch wichtig und wir haben auch viel Bock drauf, aber Erinç und ich sind ja nicht nur MANTAR, sondern auch Erotikdarsteller! …nein, ganz ehrlich, wir sind echt zufrieden. Wir sind auch sehr heiß, voll motiviert und haben voll Bock drauf. Was aber nicht sehr einfach ist sich so zu pushen, nach der Reise, die wir in sehr kurzer Zeit nun –bisher- gemacht haben, es war schon durchaus auch anstrengend, die letzten zwei/drei Jahre!

MG:
„The Modern Of Setting Ablaze“ 2018, also „Die moderne Kunst in Brand zu setzen“ oder aber auch in eurem Fall vielleicht „Die moderne Vertonung in Flammen!“, d.h. alle guten Dinge sind drei: 2014 gab es „Burning“ („Death By Bruning“), 2016 „Flame“ („Ode To The Flame“) & nun heißt es „Ablaze“!
Was macht für euch nun das Thema FEUER aus & was ist so stark darin bzw. welche Kraft steckt darin, dass ihr euch immer wieder auf dieses Thema begeben wollt? Schließlich sind Feuer und Pilze, nicht so direkt miteinander in Verbindung zu bringen oder täusche ich mich da im Falle MANTAR?

Hanno: Ist einfach nur ein geiles Element; eindimensional. Das einzige Element wo es keine Kompromisse gibt. Wo das Feuer ist, gibt es nichts weiter. Alleinige Herrschaft von Feuer. Ich glaube, dass die kurze Sekunde Menschheit, die es auf dieser Erde gibt oder besser gesagt, die Chancen stehen gut, dass wir eben durch selbiges auch ausgelöscht werden, und das muss nicht eben auch ein klassisches Feuer im Sinne von Flamme sein, sondern irgendwie, irgendwo wird die Menschheit den Endgegner finden. Und das wird, meine Meinung nach, naturbedingt sein. Sei es nur durch Element, die sich der Mensch zum Eigen gemacht hat, wie das Atom zum Beispiel, aber wir werden durch das menschliche Feuer sterben. „The Modern Art Of Setting Ablaze“ spielt genau darauf an, ist schon fast sarkastisch gemeint, weil „selbstlachend“ ins Feuer zu rennen, ist genauso alt, wie der Mensch selbst. Und die menschliche Dummheit ist unerschöpflich. Es hört einfach nicht auf. Dazu gibt es auch die passenden Titel auf dem Album, wie u.a. „Age of The Absurd“, „Obey The Obscene“. Es hört einfach nicht auf, die Leute, wir Menschen wollen aus den Fehlern nicht lernen. „Modern Art“ bezieht sich auf das Feuer in den Köpfen der Menschen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Erinç: Außerdem sieht Feuer einfach geil aus. Wenn es brennt, dann hat es schon eine gewisse Optik; wenn man mal den ganzen Schaden mal weglässt. Denn auf der anderen Seite zerstört, verbrennt Feuer auch viel, also ist es mir Schmerzen verbunden. Ist daher auch alles ein wenig philosophisch zu betrachten.

Hanno: Ja, auch katharisch. Wenn es Feuer gibt, etwas verbrennt, abbrennt, dann hat es auch eine Chance auf einen Neustart. Alles erstmal auf „zero“; „reseten“ und neu anfangen. Eben anders es machen, besser – hoffentlich, etwas Neues entstehen lassen.

MG: Ich merke schon, ein Thema für sich, mit dem man einige Zeilen fühlen könnte. Zumal es die Menschheit auf der Erde nicht so lange gibt, wie die Welt selbst, …

Hanno:…ja, genau die Erde hat ohne die Menschheit gut funktioniert und wird es auch weiterhin. Habe ich mir sagen lassen:-). Und bei „The Modern Art Of Setting Ablaze“ geht es auch um die geistigen Brandstifter – ohne dabei die politische Situation erklären zu müssen, die nicht nur in Deutschland aktuell so ist, sondern auf der ganzen Welt. Ich will vermeiden, dass wir in eine politische Debatte geraten, wir sind ja keine politische Band, im Sinne von „Mach dies, mach das“. Ich berichte nur, ich zeige nicht drauf, dass dies oder jenes gemacht werden soll, ich bewerte nicht. Aber es gibt eine morbide Faszination für das was sich aktuell so abspielt, dass eben die Menschen nicht bereit sind zu lernen, aus den Fehlern, aus der Vergangenheit.

MG: Kommentar unnötig, stimmt. Aber in diesem Zusammenhang zitiere ich gern ein paar Sätze aus den Informationen vom Label zum neuen Album: „Neigung der Menschen blind zu folgen und für Führer und Despoten ins Feuer zu gehen“ – „nicht zwangsläufig politisches Statement“, steht es dann weiter, neben solchen Schlagwörtern wie „fies schleppend, brutal dreschend, asozial röhrend (!?) und maximal eitrig – Dunkelheit gepaart!“. Ich bitte euch, unabhängig von der Härte der Musik, was ist es dann, wenn eben nicht politisch gemeint? Zumal auch das gewählte Coverartwork durchaus ein politische Debatte herbeiführen könnte, wenn es wie so oft Menschen gibt, die kaum etwas nachlesen, sondern nur stumpf ein Bild betrachten und Kommentare von anderen lesen, anstatt wirklich sich mit etwas auseinander zu setzen. „Lichtbringer“ – der Architekt mit den führenden Parteien in der Zeit der Anbringung im Jahre 1936 hatte ja auch so seine Erfahrungen damit. Keine Sorge, ich will euch da nicht in der Thematik sehen, für mich zählt in erster Linie die Musik, aber es kann schon jemanden geben, der euch in diese Ecke drängen möchte “Geht alle ins Feuer“!?

Hanno: Es ist natürlich eine Reaktion auf einen politischen Umstand, selbstverständlich. Aber wir sind per se keine politische Band, das interessiert mich nicht, ich berichte nur. Wie, wenn man einen neutralen Bericht im Fernseher einschaltet, eben das bist Du, das passiert hier gerade. Aber ich bin auf keinen Fall der, der dann sagt, das wäre aber besser, wenn wir dies und jenes so machen. Hier, Mantar geht nur um eine Bestandsaufnahme aus unserer Sicht – und die ist nun mal Tief dunkel. Den vielleicht auch politisch gemeinten Fragen kann man sich dann auch stellen. Dennoch, wir berichten ja darüber. Und beim Coverartwork ist es auch ein gewisses Statement zu aktuellen, politischen Geschehnissen, aber es geht auch um den philosophischen Überbau. Es ist eher eine Reaktion auf den Habitus des Menschen. Was ist Politik, es geht hier nur um das Zusammenspiel von einem und vielen. Einer alleine, sitzt da, intelligent usw., dann stoßen mehrere dazu, haben wir schon eine hysterischen Maße. Nun denn, politisch ja, wahrscheinlich, aber ich nehme mir das Recht keine Lösungsansätze zu liefern; also nochmal: ich berichte nur!

 

MG:
Welche Schlüsse zieht ihr aus den bisherigen Erfahrungen & Erlebnissen der letzten zwei Jahre, nachdem ihr bei Nuclear Blast gelandet seid – und eben ständig live on stage? Hatten die zahlreichen Shows und Gespräche (mit Label als auch den vielen Bands) Einfluss auf die Produktion oder gar das Songwriting?

Hanno: Das kann ich auf jeden Fall verneinen! Erinç und ich sind da autark und lassen niemanden an uns ran. Das weiß auch das Label und das schätze ich an ihnen. Wir haben die nur einmal richtig getroffen, so Sommer 2015, als sie gesagt hatten, dass sie uns gern „signen“ würden. Und da ging es gar nicht um vertragliche Details oder so, da gab es von uns dann nur die Message: „OK, aber lasst uns in Ruhe!“. Und bis heute, auch also auch bei der neuen Platte, gibt es keine Demos, die wir vorher an Label oder sonst wen rausschicken, freigeben oder so. Sie sehen das Artwork vorher nicht, sondern kriegen das Tracklistening, das fertige Artwork. Das ist es dann und die können sich darauf verlassen, dass es dann gut wird. Wenn es nicht gut genug für uns ist, dann schicken wir es gar nicht raus. Wir nehmen uns das Recht raus. Weißt Du, es gibt Bands, da kriegst ja auch mal einen Label-Vorschuss, um eine Platte aufzunehmen usw. Den nehmen wir aber auch erstmal nicht, sondern wollen erst dann etwas haben, wenn wir was geliefert haben. Wenn wir einen Vorschuss haben würden, dann müssten wir uns vielleicht gefallen lassen, dass Fragen aufkommen „…wir haben euch nun schon dies und jenes gegeben, also wo bleiben ein paar Songs, Ideen oder sonst etwas…“.

Erinç: Ich glaube, dass wir selbst auch einen maßgeblichen Qualitätsanspruch haben, d.h. wenn es bei uns durchgeht, dann gehen wir davon aus, dass es auch dem Label gefallen wird.

Hanno: Wir sind definitiv kritischer als das Label hätte sein können. Das war man jetzt hört ist ungelogen, die Quintessenz von nicht weniger als über 100 Riffs, die ich geschrieben hatte. Es hätten also easy drei, vier Platten werden können. Und jeder Song war im Vorfeld locker 5 bis 6 Minuten lang. Aus jedem Song sind drei, vier Parts rausgeflogen, weil ein Problem bestand. Wir hatten uns wieder getroffen, die Platte gemacht und geschrieben, geschrieben und dann festgestellt, geil es läuft, aber irgendetwas ist falsch. Ein paar Tage nachgedacht, da passiert zu viel, die ganzen Parts verdecken das worum es eigentlich gehen müsste, gehen muss. Daher wurden die Sogs „zerschrederrt“ worden und alles eher zurück zur „Death By Burning“-Phase; wieder so dieses eindimensionale Rock´n´Roll-Feeling., Wir sind nun mal keine Tech-Death Band, oder Prog-Rock Band, sondern eben Proletten – und so soll sie auch klingen! Trotzdem müssen die Songs eine gewisse Qualität haben. Wie schon erwähnt, wenn man sich selbst kopiert, dann kommt man beim dritten Album nicht weit und auch nicht mit durch, man muss den eigenen Stil weiterentwickeln. Also gleichzeitig den Spagat machen, dass Du nicht immer das Gleiche anbietest. Das waren auch übrigens die schönsten Komplimente die ich bisher bekommen habe,  dass die Songs für sich stehen und Sätze wie „es ist keine Crust-Platte, es ist keine Sludge-Platte, keine Doom- oder sonst was Platte, sondern eine MANTAR-Platte!“, mit in sich geschlossenen Songs! Ja, das war auch das Ziel und das scheint geklappt zu haben nicht nur unserer Ansicht nach.

MG:
Welche Songs werden sich dann am besten LIVE on stage eignen, um sich in der Setlist der bisherigen Dauerbrenner wie „The Stoning“, „Era Borealis“, „Praise The Plague“, „Spit“, „Cult Witness“, „Cross the Cross“ zu verewigen?! Soll heißen, welche Songs müssen dafür büßen, schließlich gehe ich davon aus, dass die Sets nicht sonderlich länger sein können. Bei der kraftraubenden und energiegeladenen Liveshow, die ihr drauf habt und eben den Songs, da ist doch irgendwann einfach Schluss?!

Erinç: Ganz allgemein, mein Gefühl ist, man hält das nicht unbedingt länger als eine Stunde aus. Zudem soll es ja auch Spaß machen und man darf durstig weggehen und nicht sagen: „…es war geil, aber die letzten beiden Songs habe ich nicht mehr so mitbekommen, da konnte ich nicht mehr…“. Dennoch haben wir bei der Cold Summer-Tour nicht viel ausgeschlossen, das jetzige Set ist bisher das Längste, was wir so je gemacht haben. Wobei schon zwei neue mit integriert worden sind, d.h. es gibt Songs on top auf der Setlist.
Hanno: Es sind so die ersten beiden Songs, die wir im Sommer probieren und im Herbst 2018, wenn wir auf die ausgiebige Tour gehen, werden es wohl dann ein paar Songs mehr sein, die in der Setlist vom neuen Album enthalten sind. Ist ja geil, wenn du von drei Platten aussuchen kannst, hast so um die 30 bis 35 Songs und willst dann nur eine Stunde spielen; dann ist es immer geil, das „FICKEN MIX TAPE“ eben. Dann sind da eben nur die Hits auf der Setlist, logisch. Und öhm, wir haben ja nur Hits!

MG:
Was sprach diesmal gegen eine Aufnahme & Produktion in Hamburg bzw. Bremen, da das neue Album in einem Studio in Florida (USA) aufgenommen worden ist?! War es ein Kostenfaktor, das Studio-Equipment, die Weiterentwicklung oder ein bestimmter Produzent bzw. auch das Wetter vor Ort?

Hanno: Nee, ganz im Gegenteil, die Platte war definitiv teurer. Es ging eher darum, dass wir nicht wieder das gleiche machen wollten, ganz simpel. Das fängt damit an, dass wir einen anderen Sound dadurch haben. Die Platte klingt anders, „größer und dicker“! Sicherlich wird es den ein oder andern geben die behaupten, dass ist nicht „dirty“ sei, aber hinterher sagen sie dann es sei zu „schnoddrig“ und „rotzig“, das ist dann auch halt so ein Ding. Ich möchte ja nicht, dass die Platte beschrieben wird, dass sie „dirty“ ist, lieber, dass geile Songs drauf sind. Der andere Aspekt, Florida ist ja mein Zuhause. Da wir so oft unterwegs sind, ständig europaweit, wolle ich auch mal was zu Hause, vor Ort mal machen.

Erinç
: Auch aus meiner Sicht der Dinge, ist das mit in den USA in Florida, da Hanno dort wohnt und ich eben hier, auch sinnvoll gewesen. Also gab es nur die Option, entweder kommt er rüber oder ich zu ihm. Ansonsten ist es nicht wirklich was Sonderliches. In irgendeiner Form hätte ja einer sowieso reisen müssen, von daher.

Hanno
: Es hat eben nichts damit zu tun, dass es das spezielle Tonstudio ist, wie vielleicht andere Bands sich danach entscheiden hier und dort aufzunehmen. Es ist nur, weil ich dort lebe, also Mittel zum Zweck. Und natürlich spielt alles zusammen eine gewisse Rolle. Ich habe die zahlreichen Riffs hier auf Tour oder zwischendurch innerhalb eines Jahres geschrieben, dann haben wir uns um die Jahreswende herum in Bremen getroffen, um im Proberaum alles zu probieren und eben das Material zu Songs verarbeitet. Dort entstanden dann eben die 15, 16 Songs daraus, von denen wir gut 12-13 genommen haben. Damit will ich sagen, das vorherige Treffen in Bremen war pure Absicht, es ist nun mal eigentlich das Zuhause von MANTAR schlechthin und etwas „Vibe“ von der Heimat muss schon dabei sein. Erst danach ging es eben rüber ins das Studio. Das war der Kompromiss beim neuen Album, die Songs zu schreiben wo man herkommt und sie aufzunehmen wo man sich neu findet. Schließlich findet die Band auch mittlerweile in den USA statt und darüberhinaus wolle ich ja auch abends, nach der Session einfach mal nach Hause fahren. Was Erinç diesmal eben nicht konnte.
Erinç: Ach ja, es macht schon Spaß auch mal woanders aufzunehmen. Ich hatte auch eine sehr gute Zeit dort, klar.

Hanno: Das fertige Produkt hört dann auch niemand vorher, es ist nur ein Prozess zwischen und für uns beide. Wir hatten uns schon das Recht rausgenommen, wenn wir nicht fertig und zufrieden gewesen wären, dann hätte es doch auch länger gedauert oder dauern können. Ob es dann ein halbes Jahr später wäre oder wie auch immer. Dann schlägt das Label natürlich die Hände über den Kopf, aber uns geht es ja schließlich um Musik und nicht um einen Stundenplan.

Erinç: Ich habe den Eindruck, dass wir uns auch solche Dinge immer sagen, damit wir nicht total durchdrehen. Natürlich wollen wir selbst auch auf einen gewissen Plan und Termin einhalten, eben fertig werden. Wir sagen es uns nur innerlich, dass wir es sonst eben später auch fertig machen könnten,…
Hanno: …ja, wir gehen uns dann enorm an die Kehle und diese sechs Wochen der Songwriting-Session, waren schon die „belastungseffektivsten“ des ganzen Jahres, im Bezug auf die Vorbereitung auf das Album. Mit Abstand. Vollkommen klar, Erinç hat da Recht, wir reden uns das schön, aber das hätte auch alles Konsequenzen, wenn man nicht Termine einhält, wie u.a. Tour ist dann dahin, man verpasst auch womöglich die Festivalsaison, und so weite rund so fort.

MG:
Wird es irgendwelche verschiedenen Variationen (u.a. Mediabook, Box, Vinyl in 100 verschiedenen Farbvariationen) des Albums geben, schließlich ist ein Label wie Nuclear Blast (NB) nicht geizig, wenn es um Special Editions geht – ob die Fans es nun brauchen oder nicht-?

Hanno: VHS, Minidisc, Laserdisc, Doppeltape… Mal im Ernst, die Frage ist durchaus berechtigt, wir haben uns bei „Ode To The Flame“ schon quergestellt, weil dort auch schon die Vinyl-Farbendiskussion aufkam. Wir aber mit unserem Punkspirit & DIY-Faktor: eine Platte ist schwarz, punkt aus! Aber wenn ihr unbedingt wollt, könnt ihr sie in 1000 goldenen rausbringen. Und dann kamen so die ersten paar Nasen, wirklich nicht zahlreiche Anfragen mit: „…oh, jetzt freuen wir uns drauf, dass die Scheibe in mehreren Farben doch noch rauskommt…“. Das gegenteilige Gemecker ging los, á la „sell out-Vorwurf“ usw., der mir persönlich vollkommen Latte ist, aber man kann sich da dennoch ernste Gedanken darüber machen. Und dann haben wir es tatsächlich durchgezogen und alles nur in schwarz veröffentlicht, für die Die-Hard-Fans. Hinterher siehst Du bei den Undergroundlabels, ehrlich bei jedem kleinen Label, kommt die in sechs verschiedenen Farbe raus,  aber NB darf eben nicht, da wir persönlich da nicht zu stehen. Doch da ist mit der Kragen geplatzt, „f*** euch alle“, auch daher haben wir gern die Meinung geändert und bringen die neuen Scheibe in wohl drei verschiedenen Farben raus, rein exklusiv. Jede natürlich limitiert. Aber wie gesagt, mir persönlich ist das durchaus egal, eine Vinyl muss schwarz sein, nichts weiter. Leider gibt es eben viele andere Labels, die die Platten dann in anderen Versionen bringen, die Leute zahlen auch noch deutlich drauf usw., aber hey, wenn sie es so wollen und kaufen, wer bin ich dann um darüber zu urteilen.

MG:
Nun denn, kann man zu stehen wie man will. Es jedem recht machen, kann man sowieso nicht.

Hanno: Ja, daher haben wir auch ein Kompromiss gefunden. Es gibt daher auch eine bestimmte Version des Albums nur bei der Band, bei den Shows, daher direkt live zu kaufen. Nur ein bestimmtes Kontingent. Das ist dann nicht wirklich teurer oder so, es macht uns dann auch Spaß, den Leuten es am Merchstand zu überreichen usw. Aber eine Art Mediabook mit Live-DVD oder Extras, da habe ich eher die Hände über den Kopf geschlagen, da es meiner Meinung nach wohl niemand heutzutage noch braucht, dachte ich. Doch wenn es auch Fans gibt, die sich so etwas gern zulegen, dann schön. Doch ich denke, nur weil es eine Bonussache gibt, muss ein Album nicht teurer werden, daher wollten wir das erst mal nicht. Als Vinylfan, verstehe ich es, dass nicht jeder auf Vinyl steht und daher mal eine DVD, CD, Bonus usw. eher vorzieht. Es müssen ja alle irgendwie versorgt werden, ich respektiere auch digitale Downloads, wenn es einer nur geladen haben möchte und dafür bezahlt, dann ist es auch vollkommen in Ordnung. Daher denke ich, wenn wir uns irgendwann für etwas als Bonusmaterial, Special Edition entscheiden sollten, dann muss es schon was derbes sein, was ganz anderes, nicht nur irgendwie eine Live-Studio-Session oder so etwas Ähnliches; z.B. Mantar spielen Wacken, Party.San usw. , aufgenommen mit einem Topequipment und einer fetten Produktion dazu, dann kann man auch drüber reden. Aber wenn es nur „halbärschig“, nicht 100%ig geil ist, dann warte ich lieber.

MG:
„Welch ein schönes Schlusswort“! Wir können nicht mehr lange erwarten, aber bis zum 24.08. ist ja nicht mehr lange. Und der „Cold-Summer“ lässt auf auf sich warten. Doch bis dahin darf man auch bei einigen Shows von euch weiterhin schwitzen, um auch einen Eindruck auf die Tour im Herbst zu bekommen.

Alles Gute für die neue Platte und viel Spaß bei eurem stressigen Tour-Studio-Promotion-Leben; macht weiter so!

 

…die restlichen „Cold Summer“ +  Festival-Tour-Termine in Deutschland:

03.08.2018 Wacken (Wacken Open Air)
24.08.2018 Rostock (Bunker)
25.08.2018 Sulingen (Reload Festival)

…und ab Herbst dann die Headliner-Tour zum Album des Jahres mit:

MANTAR, SKELETONWITCH, EVIL INVADERS und DEATHRITE

17.11.2018 Markthalle – Hamburg, Germany
19.11.2018 Musikzentrum – Hannover, Germany
20.11.2018 Hirsch – Nürnberg, Germany
21.11.2018 Turock – Essen, Germany
22.11.2018 Dynamo – Zurich, Switzerland
23.11.2018 KJH Hallschlag – Stuttgart, Germany
24.11.2018 Rockhouse – Salzburg, Austria
26.11.2018 Backstage – Munich, Germany
27.11.2018 Arena – Vienna, Austria
28.11.2018 Explosiv – Graz, Austria
30.11.2018 UT Connewitz – Leipzig, Germany
1.12.2018 SO 36 – Berlin, Germany
8.12.2018 Schlachthof – Wiesbaden, Germany

http://mantarband.com/

https://www.facebook.com/MantarBand

 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden