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MANTAR, High Fighter – Oldenburg, umBAUbar – 23.06.2018

Sprüche & Zitate wie u.a. „…nach diesem Auftritt wird in Oldenburg nichts mehr so sein wie zuvor…“ oder „…wer

MANTAR, High Fighter – Oldenburg, umBAUbar – 23.06.2018

Sprüche & Zitate wie u.a. „…nach diesem Auftritt wird in Oldenburg nichts mehr so sein wie zuvor…“ oder „…wer nicht kommt, hat umsonst gelebt…“ sind im Vorfeld durchaus zu hören und lesen gewesen. Aber wer Sprüche raushaut, muss auch einstecken können.

Das Publikum hat einiges an diesem Abend einstecken müssen und aus der umBAUbar sollte wohl nun abGERISSENbar werden. Der Putz von der Decke fiel runter, so viel steht schon mal fest. Nach einer derart intensiven Show der Bremer Jungs und des durchgedrehten Publikums (vor allem in den ersten Reihen) – ist dies auch kein Wunder!


„Sold out“ hieß es nämlich für den Abend in dieser Oldenburger Bar – (und das an dem Abend, an dem Deutschland in der 95 Minuten das 2:1 gegen Schweden schoss)! MANTAR haben es sich als eingefleischte Fußballfans einfacher gemacht und gingen erst kurz nach 22 Uhr auf die Bühne. Zuvor hatten nämlich Hamburg Stoner-Sludge-Konstellation HIGHT FIGHTER etwas schwieriger. Sie waren nämlich geschwächt. Aufgrund eines Unfalls -kurz vor dem Gig- musste der zweite Gitarrist ins Krankenhaus (gute Besserung auch auf diesem Wege!). Zudem begannen sie pünktlich mit dem Anpfiff der zweiten (im Nachhinein betrachtet so spannenden) Halbzeit. Aber das schien viele in der Bar nicht zu stören und haben sich so dem fetten Sound, irgendwo zwischen Stoner, Doom und Nu Metal/Core gewidmet.
High Fighter selbst haben sich auch nicht viel von den Problemen anmerken lassen, zumal die Bühne sowieso kaum viel Platz für eine weitere Person bot. Sicherlich ist das für die Songs als solche negativ, wenn sie auf zwei Gitarristen ausgelegt sind, aber die Band machte dennoch das Beste aus der Situation. Hut ab, dass sie den Gig durchgezogen haben. Songs, wie u.a. „Darkest Days“, „Blinders“ oder „Kozel“, die gitarrenlastig eindeutig von Kyuss & Down beeinflusst scheinen, hatten ihre Wirkung erzielen können – und waren alles andere als „nur“ passende Anheizer für die Hauptband.

…Kroos schießt den Freistoß, der Jubel von den Straßen bzw. die Blicke auf die Smartphones sind auch in der Kneipe vorhanden und ab 22:10 Uhr bricht der Vulkan in der umBAUbar aus.

MANTAR!

Kruzes Intro, volles Haus und mit „The Stoning“ nimmt das Feuerpiel seinen Lauf. Für etwas mehr eine Stunde bricht die Hölle los, nicht nur bei Erinc (drums) und Hanno (guit/voc) – (beide fokussiert wie eh und je), auch das Publikum gibt von der ersten Minute an Vollgas! Keine Verschnaufpausen, „Pest Crusade” & “Swinging The Eclipse” folgen – brachial und effektiv wie gewohnt!
Sicherlich, der Sound mag -für gewisse Musikkenner- nicht komplett fehlerfrei gewesen sein und auch der Gesang hatte an diesem Abend ab und an nicht den gewissen Effekt, weil hier und dort mal etwas zu leise eingestellt gewesen sein mag. Und ohne Gehörschutz war man sowieso verloren, um einige Details zu vernehmen. Aber auch gerade, weil so eine Bar nicht viel bieten kann, war die Gitarre und das Schlagzeug um so fetter, tighter und direkter.
Die beiden neuen Songs in der Setlist, des am 24.08. erscheinenden dritten Albums „The Modern Art Of Setting Ablaze“ wurden angekündigt, dass man sie ja noch nicht so gut spielen würde, aber dennoch präsentieren möchte. Die Fans nahmen es an und es waren die einzigen Songs, bei denen man eine kleine Verschnaufpause vom Headbangen/Pogo hatte. Fast jeder hat sich erstmal darauf eingelassen die Songs unter die Lupe zu nehmen. „Age Of The Absurd“ und „Obey The Obscene“ sind Mantar pur, aber mit ein paar melodiösen Parts versehen, abwarten wie das auf dem Album dann klingt.
Nachdem auch noch eine von Hanno zur Verfügung gestellte Jack-Flasche die Runde machte, war jedem klar, dass ihr erster Auftritt in Oldenburg in besonderer Erinnerung bleiben würde. Und sicherlich ist es nicht das letzte Mal, dass sie sich hier sehen lassen wollen. Auch unter den Umständen, dass zahlreiche Bremer-Fans zugegen waren und somit Hanno vorschlug, sich den Gig in Oldenburg sparen zu können, wenn viele Bremer da wären. Da jedoch Erinc Angst hätte, dass seine Eltern beim reinen Bremer-Gig erscheinen würden, wäre es wiederum doch nicht schlecht in Oldenburg die Show gebucht zu haben. Und ja, an einem solchen Abend, in dieser Kneipe, würde man auch ungern dem widersprechen.
Mit den fetten (nennen wir sie ruhig!) Hits „Era Borealis“ und „White Nights“ wurde der Abend gebührend beendet.
Woher die Fans da noch Kräfte hergeholt hatten, kann sich niemand erklären. Wie an den Chaostagen der 1990er Jahre war hier einmal mehr der Teufel los – natürlich in den vorderen Reihen.


Viel intensiver, brachialer & näher kann man eine Band, mit derart charismatischen Jungs, nicht erleben, als bei solchen Clubshows. Um es mit Hannos Wortes abzuschließen: „Endlich normale Leute, DANKE Oldenburg!“
Ja, zwei Mann reichen aus, um einiges in Schutt und Asche zu legen. Nicht immer im wortwörtlichen Sinne, aber wenn die Energie dieser beiden Protagonisten mit dem des Publikums vereint wird, dann Gnade uns Gott – oder Teufel: MANTAR eben!!!

 

…die restlichen Fotos, wie immer in der Galerie!

 

MANTAR-Setlist vom umbauBAR-Abend in Oldenburg:

The Stoning, Pest Crusade, Swinging the Eclipse, Into the Golden Abyss, Praise the Plague, Spit, Age Of The Absurd, Obey The Obscene, Cult Witness, Cross the Cross, The Berserker’s Path, Astral Kannibal, The Huntsmen, Era Borealis, White Nights!!!

 

Die übrigen Tourdaten der „COLD SUMMER-Tour“ in Deutschland:

01.07. – Lärz
13.07. – Braunschweig
14.07. – Neukirchen-Vlyn
03.08. – Wacken
24.08. – Rostock
25.08. – Sulingen

 

Galeriefotos:

https://www.metalglory.com/gallery/mantar-high-fighter-oldenburg-umbaubar-23-06-2018/