IGORRR – Amen
Genre: Alles – aber doch immer verdammt hart und brutal! IGORRR (F) „Amen“Label: Metal Blade RecordsLaufzeit: 44:53 minVÖ: 19.09.2025

Genre: Alles – aber doch immer verdammt hart und brutal!
IGORRR (F) „Amen“
Label: Metal Blade Records
Laufzeit: 44:53 min
VÖ: 19.09.2025
Vorhang auf, Ohren auf: Willkommen im Universum von IGORRR! Wer auf musikalischen Wahnsinn steht, wer gerne in den dunklen Ecken und tiefen Katakomben der harten Musik auf der Suche nach dem verrücktesten, kränksten, aber auch schönsten und ergreifendsten Scheiß ist, der wird IGORRR entweder längst in sein Herz geschlossen haben oder es aber nach den knapp 45 Minuten von „Amen“ tun. Denn Monsieur Gautier Serre und seine illustre Schar an Mitmusikern und Gästen ist Horrorzirkus und Gänseblümchenwiese, ist Geisterbahn und Lollipopmuseum zugleich. Verwirrend? JA. Verdammt. Und wie. Wie schön! IGORRR waren schon immer wildester Stilmix und vor allem das persönliche Experimentierfeld für Gautier, um seine eigenen musikalischen Grenzen nicht nur zu erkennen, sondern stets aufs Neue zu verschieben.
Mit „Amen“ kehrt – wenn man sich denn bei IGORRR zu dieser Aussage versteigen will und kann – so etwas wie Kontinuität und Nachvollziehbarkeit ein. Damit geht Gautier Serre den Weg weiter, den er zuletzt bereits mit den Vorgängeralben „Savage Sinusoid“ (2017) und „Spirituality and Distortion“ (2020) eingeschlagen hat. Das wirbelt vielleicht nicht mehr so viel Hirnstaub auf wie bei den ersten Alben, sorgt aber mit seiner geradlinigeren Struktur für eine angenehme Hörbarkeit – in all dem Wahnsinn, das sei hier nochmals deutlich angemerkt. Denn in Liedern wie dem von total kranken Synthieeffekten angetriebenen „ADHD“ oder dem zwischen erhabener Epik und brutaler Hardcore-Hackerei oszillierenden „Pure Disproportionate Black and White Nihilism“ bleibt gerne der Mund offenstehen ob der schieren Menge an Ideen und überbordender musikalischer Finesse. IGORRR gelingt es dabei immer wieder grandios, maximale Härte mit ergreifender Erhabenheit und epischer Schönheit zu paaren, vor allem der schwebende Frauengesang schmeichelt sich immer wieder sanft in die Ohren hinein und liebkost das Herz („Ancient Sun“, „Daemoni“, „Limbo“). Und den Preis für den besten Liedtitel räumt IGORRR mit „Blastbeat Falafel“ dann auch noch ab.
Fazit:
IGORRR gelingt mit „Amen“ erneut ein großartiges Werk voller Anmut, Schönheit, Wahnsinn und entfesselter Härte. Ich selbst neige dazu, Monsieur Gautier Serre als musikalische Genie anzusehen, aber das muss jede und jeder selbst für sich entscheiden. Es lohnt sich auf jeden Fall, „Amen“ anzutesten und dann für sich zu herauszufinden, ob diese Mischung aus Meshuggah und Rondo Veneziano (wer die noch kennt) so großartig ist, wie ich sie fühle. Also: Ran an den Speck und genießen!
Liederliste:
Daemoni
Headbutt
Limbo
Blastbeat Falafel (feat. Trey Spruance)
ADHD
2020
Mustard Mucous (feat. Scott Ian)
Infestis
Ancient Sun
Pure Disproportionate Black and White Nihilism
Étude n°120
Silence
Igorrr im Oktober 2025 und Februar 2026 wieder in Deutschland:
European Tour 2025 Part 1 – in Deutschland:
09.10.2025 Frankfurt – Batschkapp
12.10.2025 Köln – Live Music Hall
14.10.2025 Hamburg – Markthalle
European Tour 2025 Part 2 – in Deutschland:
06.02.26 Stuttgart, Im Wizemann Halle
07.02.26 München, Backstage Werk
24.02.26 Berlin, Metropol
25.02.26 Dortmund, FZW
Quelle & © Bilder/Info/Clips: IGORRR / Metal Blade Records // FKP Scorpio