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Iggy Pop (GB) – The Idiot (Deluxe Edition)

1974 – die Stooges sind auseinandergebrochen, Iggy Pop gerät aufgrund eines exzessiven und selbstzerstörerischen Lebensstils in den Strudel von

Iggy Pop (GB) – The Idiot (Deluxe Edition)

1974 – die Stooges sind auseinandergebrochen, Iggy Pop gerät aufgrund eines exzessiven und selbstzerstörerischen Lebensstils in den Strudel von Alkohol- und Drogenabhängigkeit. Doch sein britischer Mentor David Bowie lässt ihn nicht hängen, nimmt ihn mit nach Berlin. In dieser Zeit liegt wohl eine der wichtigsten und kreativsten Schaffensphasen Bowies und verhilft ganz nebenbei seinem Kumpel Iggy wieder auf die Beine. Iggy war zu dem Zeitpunkt sicher nicht in bester Verfassung, weshalb es umso mehr verwundert, dass er auf seinem Debüt-Album dermaßen abgeklärt klingt.

Die stilistische Nähe zu Bowies Alben kommt nicht von ungefähr, hat er doch bei allen Songs die Keyboards, Synthesizer, Gitarre, Saxophon und sogar Xylophon eingespielt. Auch im Background ist Bowie zu hören, der zudem das Album auch produzierte und ihm damit diesen unwiderstehlichen Hauch des Kalten Krieges, die Atmosphäre Berlins und gleichzeitig Experimentierfreude verpasste. Düster, unheilschwanger und inspiriert von der Stadt entstand „The Idiot“, benannt nach einem Roman des russischen Schrifstellers Fjodor Dostojewksi, in den Anfängen des Jahres 1977. Die ersten Vorproduktionen fanden zwar schon 1976 in den USA statt, doch erst der letzte Feinschliff verhalf dem Album zu dem Status, den es letztlich erreichen konnte. Bis heute ranken sich Gerüchte, Missverständnisse um die Musik und die Texte. So ganz genau kann es wohl niemand mehr sagen, wer welchen Song komponiert und welchen er getextet hat. So war „Sister Midnight“ bereits auf der 1976er “Station To Station”-Tour von Bowie zu hören, während er mit “China Girl” etliche Jahre später einen seiner größten Hits hatte. Pop klingt auf dem Album, das sehr kühl und trocken, fast schon dumpf gemixt ist, wie eine Mischung aus Lou Reed und David Bowie, was ihm damals aber in die Karten spielte und neben „China Girl“ mit „Nightclubbing“, „Funtime“ und „Sister Midnight“ auch veritable Hits hervorbrachte.

Die Deluxe Edition enthält neben dem ursprünglichen Album noch einen Livemitschnitt aus dem Rainbow Theatre, London vom 07. März 1977, also 11 Tage vor Release des Albums und dürfte bis heute unveröffentlicht sein.

Darüber hinaus steht für Fans die 7-CD umfassende Box „The Bowie Years“ zur Verfügung, in der neben den beiden Hauptalben „The Idiot“ und „Lust For Life“ noch das Live-Album „TV Eye“ und drei weitere Konzertmitschnitte und zusätzliche Outtakes und alternative Mixe. Abgerundet wird die Box mit einem 40-seitigen Buch, das die damalige Schaffensphase darstellt.

 

Fazit: Iggy Pop und David Bowie – zwei Meister, die sich gesucht und gefunden haben.

The Idiot:

  1. Sister Midnight
  2. Nightclubbing
  3. Funtime
  4. Baby
  5. China Girl
  6. Dum Dum Boys
  7. Tiny Girls
  8. Mass Production

 

Rainbow Theatre, London, 07/03/1977

  1. Raw Power
  2. TV Eye
  3. Dirt
  4. 1969
  5. Turn Blue
  6. Funtime
  7. Gimme Danger
  8. No Fun
  9. Sister Midnight
  10. I Need Somebody
  11. Search And Destroy
  12. I Wanna Be Your Dog
  13. Tonight
  14. Some Weird Sin
  15. China Girl

 

Label: Universal Music Catalogue

VÖ: 29.05.2020

Laufzeit: 98:17 Min.

Herkunft: USA

Stil: (Punk) Rock

Webseite: https://iggypop.com/

Facebook: https://www.facebook.com/iggypop/

 

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