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HALPHAS – „Dawn Of A Crimson Empire“

HALPHAS – „Dawn Of A Crimson Empire“ Label: Folter Records Laufzeit: 48:48 min VÖ: 15.12.2017 Genre: Black Metal der

HALPHAS – „Dawn Of A Crimson Empire“

HALPHAS – „Dawn Of A Crimson Empire“

Label: Folter Records

Laufzeit: 48:48 min

VÖ: 15.12.2017

Genre: Black Metal der kompositorischen Extraklasse

HALPHAS veröffentlichen mit „Dawn Of A Crimson Empire“ ihr Debüt. Aber man hört sofort, dass hier keine schwarzen Frischlinge, sondern alterfahrene diabolische Ziegenböcke am Werk sind, die allesamt schon in verschiedenen Bands ihre schwefligen Duftmarken hinterlassen haben. Hier klingt mal so gar nichts nach Einstand. Die Jungs verstehen ihr Handwerk, und das nicht nur an den Instrumenten, sondern auch beim Erschaffen ihrer Musik.

Los geht es mit einem schicken Intro, das seinem Titel nach unschwer als rituelle Anrufung irgendeines wahren Bösen zu verstehen ist und gleich mal eine wunderbar sinistre Stimmung verbreitet. Danach folgt mit „Call From The Depths“ der erste Song – und er enthält alles, was HALPHAS ausmacht. Da sind flirrende Gitarren, die sich in kalten Schichten übereinander schieben wie Eisplatten auf dem zugefrorenen Styx. Und doch taucht aus den eisigen Tiefen ab und an eine dem düsteren Frostwinter trotzende Gitarrenlinie auf, die sich als fein ziselierte Melodie in unser Herz schleicht. Da rumpelt das Schlagzeug heftig voran, da pumpt der Bass gerade in langsamen Teilen vernehmbar eigenständig. Da mäandert der Gesang zwischen einem heiseren und krächzenden Kreischen in mittlerer Tonlage und einem immer wieder wunderbar eingesetzten halligen Gesang, der irgendwie pastoral und hymnisch wirkt. Das schafft nicht nur angenehme Abwechslung, sondern bricht auch das eisige Blastbeat Stakkato und den wahnsinnigen Gitarrensturm immer wieder auf.

Das Tempo variiert zwischen Raserei und getragen sphärischen Parts, nicht nur innerhalb der Songs, sondern auch in der Grundausrichtung, so dass hier neben echten Blastgewittern („Through The Forest“, „Damnation Of The Weak“) auch schleppend schwere schwarze Dampframmen („FMD“, „Malice“) dargeboten werden. Das alles gipfelt dann im letzten Song „Empire“, in dem HALPHAS ihre kompositorische Klasse noch einmal eindrucksvoll unter Beweis stellen. Ihnen gelingt es scheinbar spielend, verschiedene Stimmungen mit verschiedenen Tempi zu kreieren und diese Einzelteile dann zu kompakten und jederzeit nachvollziehbaren Hassbatzen zu verschmelzen. Das alles quillt dabei in einem rohen, naturbelassenen Sound aus den Boxen, der dennoch jederzeit die Musik transparent, klar und kraftvoll transportiert.

Fazit: HALPHAS zeigen mit „Dawn Of A Crimson Empire“ eindrucksvoll, wie Black Metal klassisch, traditionsbewusst und dennoch neu und spannend klingen kann. Vor allem aber gelingt HALPHAS eines: Sie erschaffen hochklassige und mitreißende Songs, die nur nach einem klingen, nach HALPHAS. Man kann sie, vor allem aber uns Hörer dazu nur ganz düster jubelnd beglückwünschen!

Tracklist

1. Summoning (2:05)
2. Call From The Depths (5:44)
3. Through The Forest (6:16)
4. Sword Of The Necromancer (7:34)
5. FMD (6:56)
6. Malice (5:56)
7. Damnation Of The Weak (4:52)
8. Empire (9:25)

(Quelle Bilder: facebook.com/halphasofficial/)