Allgemein Musik Reviews Tipp der Redaktion

Dreamtide (D) – Drama Dust Dream

Mit Fair Warning hat der in der Nähe von Hannover wohnende Gitarrist Helge Engelke vor allem im Land der

Dreamtide (D) – Drama Dust Dream

Mit Fair Warning hat der in der Nähe von Hannover wohnende Gitarrist Helge Engelke vor allem im Land der aufgehenden Sonne große Erfolge verzeichnen können. Im Rest der Welt blieb die Band aber leider weit hinter den Erwartungen zurück, was auch an der sich veränderten Musiklandschaft Anfang der neunziger Jahre gelegen haben mag. Helge wollte sich nie auf eine Band alleine verlassen, ist vor allem neben seiner Tätigkeit als Produzent auch ein begnadeter Songschreiber. Doch was macht man mit den Songs, die zur Hauptband einfach nie so richtig passen wollen? Eine neue Band muss her. Mit Dreamtide war Anfang der Zweitausender dann das neue Baby geboren und bereits 2001 erschien mit „Here Comes The Flood“ das erste Lebenszeichen. 2003 folgte schließlich „Dreams For The Daring“, dem dann 2008 „Dream And Deliver“ folgen sollte. Danach wurde es still um die Band. Nun erscheint 14 Jahre später endlich ein Nachfolger.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mit runderneuerter Mannschaft startet das Album gleich von Beginn an richtig durch, legt mit dem satten „Stop Being Deep“ einen grandiosen Start hin. Auffallend dabei ist vor allem das akzentuierte Spiel von „Horst Guntram Schlag“ (ich liebe diesen Namen), der übrigens kein Bruder von Angelo Sasso ist. In der heutigen Zeit kann und darf man dankbar sein, wenn ein Schlagzeug auch wie ein Schlagzeug klingt und vor allem live eingespielt wurde. Dadurch klingt das Album organisch und gleichzeitig druckvoll, was fast schon wieder ein Novum heutzutage ist. Doch der Klang ist das eine, während das Songmaterial auf der anderen Seite steht. Dass Helge ein ausgezeichneter Gitarrist ist, muss er niemandem mehr beweisen. Mit Lars Lehmann, dem Bass-Professor aus Hannover, hat er sich einen mehr als veritablen Mann in die Band geholt, der den Songs mit seinem Spiel den nötigen Boden bereitet, während Keyboarder Torsten Lüderwaldt herrliche Klangteppiche zu legen vermag. Hier klingt alles wie aus einem Guss und man merkt das Herzblut, das in den Songs steckt, was besonders durch den fantastischen Gesang von Olaf Senkbeil unterstrichen wird. Würde man einen Vergleich zwischen ihm und Tommy Heart ziehen, wäre Olafs Gesang variantenreicher und ausdrucksvoller, hat sich bei Tommy im Laufe der Jahre doch eine gewisse Gleichförmigkeit eingeschlichen (was seinen Gesang aber dennoch nicht schmälern soll). Des Meisters Qualitäten kommen in den beiden Instrumentals „Ni Dos Ni Agua“ (herrlich spanisch angehaucht) und „A Fairy Prank“ nochmals zum Vorschein, wobei es hier nicht um die Lobpreisung des eigenen Egos geht, sondern der Song an sich im Vordergrund steht. Es geht nicht um Schnelligkeit, sondern um Ausdruck, was Helge hier wunderbar beweist. Bei solchen Alben ist es immer schade, dass man (leider) feststellen muss, dass diese Art der Musik heute kaum mehr in den Medien, geschweige denn im Radio, stattfinden darf. Kaum eine andere Musikrichtung strahlt dermaßen viel Freude am Leben, Spaß und bunte Vielfalt aus. Mit „Drama Dust Dream“ ist der Band auf jeden Fall ein grandioses Sommeralbum gelungen, das durchweg Spaß macht.

Fazit: Ein erneut großartiges Album der Hannoveraner.

  1. Stop Being Deep

  2. Spin

  3. Around

  4. Ni Dos Ni Agua

  5. All Of Us

  6. Merciless Sun

  7. Dawn

  8. One Rule

  9. Drop The Curtain

  10. A Fairy Prank

  11. For The Fairies

  12. Leisure Saints

Label: Pride & Joy Music

VÖ: 22.07.2022

Laufzeit: 55:15 Min.

Herkunft: Deutschland

Stil: Melodic Rock/AOR

Webseite: http://helgeengelke.com/

Facebook: https://www.facebook.com/Dreamtideband/

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden