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Dreamcar (USA) – Dreamcar

„Preisfrage“: Was kommt dabei heraus, wenn Musiker von AFI und NO DOUBT gemeinsam ´ne Platte machen? Punk alternativer Art

Dreamcar (USA) – Dreamcar

„Preisfrage“: Was kommt dabei heraus, wenn Musiker von AFI und NO DOUBT gemeinsam ´ne Platte machen? Punk alternativer Art mit Hardcore-Einsprengseln oder Hardcore mit punkigen Alternative & Indie Zugaben und Ska-Anleihen?

Falsch! Heraus kommt dabei etwas ganz anderes. DREAMCAR bestehen aus AFI-Sänger Davey Havok sowie den NO DOUBT-Mitgliedern Tony Kanal am Bass, Tom Dumont an der Gitarre und Adrian Young am Schlagzeug. Gemeinsam machen die 4 Musik, mit der man im ersten Moment bei den Namen nicht gedacht hat. Zuckersüße Popmelodien, veredelt mit teils kitschigen Synthie-Einsätzen wie man sie aus den 80er Wave-Zeiten kennt, Stichwort: New Romantic. Erinnerungen an gute Popmusik vor über 25-30 Jahren werden wach, wenn die 80´s Drums zu zackig-ultrapoppigen Mit-Sing-Refrains einladen und der saubere Linien führende Bass zum Mitwippen zwingt. Hier haben die Musiker definitiv eine Huldigung hinterlassen, die zeitlose Hymnen ins Gedächtnis ruft, obwohl sie eindeutig selbst das Zeug dazu haben, nicht nur in Rockradios gefeiert zu werden. Die Gitarre erinnert an Flock Of Seagulls, irgendwie auch an Big Country und wenn ich mich mal weit aus dem Rahmen lehne, würde ich sagen, ein kleines bißchen U2 steckt auch drin. Letztendlich egal, denn es wird nicht nur in der Vergangenheit gewildert. Auch moderne Rockelemente fanden den Weg in dieses hörenswerte Gemisch von Musikern, die zur damaligen Zeit selbst alle sehr junge Freunde dieser Stilrichtungen waren und Bock darauf hatten, auch so etwas zu machen. Auch vor funkigen Passagen scheut der sympathische Vierer aus US of A nicht zurück, inkl. Sprachgesang! Und nichts, rein gar nichts, fängt an zu nerven oder zu langweilen. Im Gegenteil bin ich eher beim Schreiben dabei, das Album zum x-ten Mal zu hören und teilweise schon mitzusingen. Die bereits veröffentlichte Single „Kill For Candy“ beschreibt recht gut die Grundstimmung auf dem Album, steht aber nicht stellvertretend für den kompletten Albumsound. „All The Dead Girls“ ist noch etwas kitschiger ausgefallen, sonst versucht man schon eine gewisse Ernsthaftigkeit in dem Spaß beizubehalten, auch wenn sich textlich eigentlich alles irgendwie immer nur um „das eine“ dreht.

Fazit: Dreamcar sind gefährlich gut! Das ist nicht nur eine Scheibe nebenbei von Mitgliedern 2 bekannter Bands die sich sonst anderer Mucke verschrieben haben; Dreamcar sind Massagen für´s Gehör von Menschen, die gern mal anspruchsvolle Popmusik hören (weit entfernt von Euro-Disco-Beat und Co) und u.U. eins der besten Jahrzehnte für die musikalische Allgemeinheit miterleben konnten. Ich bin sehr gespannt, wie das wohl live rüberkommen wird, baut man eine Tanzfläche auf oder tourt man direkt durch Discos und Wave-Clubs? Wobei ich das nur ungern einschränke, denn es gibt auf diesem Debüt auch genug rockende Momente, nur sehr radiotaugliche… Seit 2014 wurde perfektionistisch an dem Album geschraubt und gedreht, es hat Euer Gehör verdient!

Tracklist:

01 After I Confess

02 Kill For Candy

03 Born To Lie

04 On The Charts

05 All Of The Dead Girls

06 Ever Lonely

07 The Assailant

08 The Preferred

09 Slip On The Moon

10 Don´t Let Me Love

11 Do Nothing

12 Show Me Mercy

 

Label: Columbia / Sony Music

VÖ: 12.05.2017

Laufzeit: 41:01 Min.

Herkunft: USA

Stil: Pop, Wave, Synthie-Pop, Alternative Rock, New Romantic

Website:

http://www.dreamcarmusic.com/

https://www.facebook.com/dreamcarmusic

Youtube:

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