CROSSPLANE – „Mother‘s Monster“
Genre: Fetter harter Rock – breitbeinig und verdammt gut! Schnörkellos, ehrlich, leidenschaftlich, hartrockend, energetisch, dreckstrotzend, machtvoll, arschtight, fäustereckend, seliggrinsend,

Genre: Fetter harter Rock – breitbeinig und verdammt gut!
Schnörkellos, ehrlich, leidenschaftlich, hartrockend, energetisch, dreckstrotzend, machtvoll, arschtight, fäustereckend, seliggrinsend, biertrinkend, kopfwippend, bauchschwitzend, vorantreibend, spaßmachend. Mehr gibt es zum neuen Album „Mother‘s Monster“ der vier Herren aus Essen im Grunde nicht zu vermelden. War ja auch nicht anders zu erwarten, verpflichtet die Herkunft und die Nachbarschaft von solchen Truppen wie Caliban, The Night Eternal, Darkness oder Kreator doch zu höchster musikalischer Qualität und hemdsärmeliger Hingabe. Ach ja, es ist zudem als äußerst cleverer Schachzug zu werten, das Album am Valentinstag zu veröffentlichen: Blumen für die Damen, CROSSPLANE für die Herren und Damen.
Zu hören gibt es die seit 2012 gewohnt groovende, marschierende, mächtige und direkte harte Musik an der Schnittstelle zwischen Hardrock, Rock’n’Roll und Heavy Metal. Die seit ihren Anfangstagen vor allem aufgrund des grölsingenden Herrn Mönnig nicht zu überhörende Nähe zu Motörhead werden CROSSPLANE nie wieder los, aber ich hoffe, die Männer scheißen darauf und sehen dies ganz entspannt, denn ein solcher Vergleich kann so charmant wie vergiftet sein.
Angetrieben von einem so dicken wie schnörkellosen Schlagzeug und noch dickeren Basslinien sind es diese kraftstrotzenden Riffs, die sich eingängig und pumpend voranwalzen und allen ein seliges Grinsen ins die Fresse zimmern sollten, wenn denn die Bierdose einmal abgesetzt wird. Der Alleskönner Waldemar Sorychta hat der Band mal wieder einen Sound verpasst, der ordentlich kracht und raucht, aber dennoch für ausreichend Raum und Volumen sorgt. Das passt. Dazu kommt musikalisches Können, dass immer wieder bei überraschenden Twingitarrenlinien und vor allem herrlich melancholisch-eingängigen Soli im Rampenlicht steht. Aus all den genannten Zutaten brauen CROSSPLANE etliche supereingängige und mitreißende Rocksongs zusammen. Das eröffnende brutale und fast in trashmetallische Gefilde abdriftende „Rocker“, das von einer wunderschön melodischen Leadgitarre getragene „Against The Storm“, die punkig angehauchten „Don’t Play with the Death“ und „Sweep Away The Dirt“ oder der stoisch marschierende Riffrocker „Dead End“ machen ordentlich Spaß und verbreiten neben dieser schicken Patina aus Rotz und Dreck vor allem verdammt gute Laune. Dagegen wirkt „Mother’s Monster“ viel zu vorhersehbar und aufdringlich, während „Rememberance“ leider eindrucksvoll die stimmlichen Grenzen von Herrn Mönnig aufzeigt und bei allem Enthusiasmus und Willen zum Ungewöhnlichen arg bemüht wirkt und meilenweit unter einem „God was never on your Side“ durch das Ziel fliegt. Das wirkt am Ende dann doch zu sehr gewollt, bleibt aber zum Glück eine Randnotiz kann den insgesamt guten Gesamteindruck nicht nachhaltig schmälern. Ach ja, den Coversong erwähnen wir hier mal so gar nicht.
Fazit: CROSSPLANE liefern auch mit ihrem neuen Album „Mother’s Monster“ die gewohnt schicke Mischung aus fetzigem Metal und schmutzstarrendem Rock’n’Roll ab – und das auf einem hohen Niveau. Das atmet Leidenschaft, die Liebe zu harter Musik und den Spaß am eigenen Tun. Und nicht zuletzt ist hier zu jeder Sekunde zu hören, dass die Herren ihre Fans lieben und ihnen mit ihrer Musik das Leben zum Rockparadies machen wollen. Das nenne ich Dienst am Fan in Reinkultur. Und wer CROSSPLANE kennt, wird wissen, dass die Konzerte wieder richtig knallen werden. Also: Anhören, Ticket kaufen und auf zur CROSSPLANE-Party!
Liederliste:
- Rocker
- Little Loud Clown
- Against The Storm
- Don’t Play With The Dead
- Never Let Me Down
- Dead End
- Sweep Away The Dirt
- Mother’s Monster
- Rememberance
- Should I Go Or Should I Stay?
Label: El Puerto Records / Edel – KNM
Laufzeit: 40:59 min
VÖ: 14.02.2025
Quelle & © Bilder/Info/Clips: CROSSPLANE / El Puerto Records