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ANGRRSTH – „Znikąd“

ANGRRSTH – „Znikąd“ Label: Godz Ov War Productions Laufzeit: 28:32 min VÖ: 01.10.2018 Genre: Ein Meisterwerk aus Black und

ANGRRSTH – „Znikąd“

ANGRRSTH – „Znikąd“

Label: Godz Ov War Productions

Laufzeit: 28:32 min

VÖ: 01.10.2018

Genre: Ein Meisterwerk aus Black und Death Metal, pur, intensiv, einzigartig!

At the end there is an English translation.

Es gibt sie, diese wenigen, ganz seltenen Momente im Leben, in denen aus aufeinander folgenden Tönen nicht nur Musik entsteht, sondern viel mehr. ANGRRSTH gelingt genau dies, sie erschaffen aus harter Musik Berührung, da formen sich Töne zu Emotionen, Gespür, Empfindungen, Erregung, Affekt. Das ist die pure Sinnlichkeit, das ist Schönheit in ihrer reinsten Form.

Das alles erreichen ANGRRSTH mit einer einzigartigen Symbiose aus Black und Death Metal, die sich unglaublich variabel, abwechslungsreich und überraschend zeigt. Das beginnt bei den Gitarren, die mit schweren Riffs dem Death Metal frönen. Das ist massiv und brachial, aggressiv und gewalttätig, dabei aber klar, eingängig und nachvollziehbar. Und dann wird das aufgebrochen und verschlingt sich mit den typischen flirrenden Black Metal Riffs, repetitiv, hypnotisch, rasend. Über all dem schweben düstere melodische Harmonien, eine melancholische Traurigkeit und abgrundtiefe Hoffnungslosigkeit. Das Tempo wechselt zwischen finsterer Prügelei und schleppendem Dampfwalzengroove, und gerade im Midtempo entfaltet sich eine schier undurchdringliche Wand aus Wut, Schwärze, Rost, Tod, Verderben, Nacht, Sturm, Muskeln und längst vergangenem Schlachtenlärm. Bass und Schlagzeug treiben dieses titanische Riffmonument so stoisch wie manisch vor sich her, und dank ihres wuchtigen und energetischen Spiels bleibt selbst im Blastbeat die Musik jederzeit zwingend, fokussiert so unbarmherzig tight wie kompakt. Darüber singt der Hermann, und das macht er sehr wütend, fies, angepisst, gewalttätig, quälend und kraftvoll. Dabei hört und spürt man zu jeder Sekunde das Bewusstsein des eigenen Selbst, der eigenen Stärke und eine überwältigenden Unbeugsamkeit. Dazu passt die polnische Sprache sehr gut, den die unterstützt das mystische Moment, denn verstehen braucht bei ANGRRSTH nicht Sprache, sondern Gefühl, Sinn und Hingebung.

Das alles verdichtet sich zu einer unvergleichlichen Atmosphäre. Die zeigt sich in solch emotionalen Momenten wie dem Beginn von „Upadłem“, in dem sich eine vereinzelte trauernde Melodie und eine verzweifelte Stimme langsam zu einem monströsen Fanal tiefer Trauer und düsterer Verzweiflung emporschwingen. Oder „Siarka i Kwas“, das zunächst als sich überschlagender Gewaltausbruch mit einem fies geifernden Gesang voran wütet, bevor es sich im Mittelteil zu einem rostigen Morgenstern entickelt, der mit garstigem Hohn nach getanem Werk über den blutigen Boden geschleift wird. Und dann kommt da als Finale „Nad Głową Sznur“, das in seiner Stimmung eher an Heavy und Dark Metal erinnert und so unerwartet wie eingängig glänzen kann.

Durch ANGRRSTH berührt uns etwas ganz tief in unserem Inneren, berührt die Teile unseres Ichs, die wir vor der Welt, aber noch viel mehr vor uns verbergen. Die wir verstecken in tiefen, modrigen Gewölben, verschlossen hinter dicken Mauern und Türen, gesichert mit schweren Eisenketten. Und wir wagen uns niemals freiwillig hinab in dieses mit düsteren Flammen unbarmherzig ins Jetzt gezerrte Grauen unseres Selbst, dort unten kauernd im Schatten, hässlich, bösartig, entstellt. Durch ANGRRSTH stehen wird nun doch da unten. Und sehen uns selbst.

Fazit: ANGRRSTH haben mit ihrem Debüt „Znikąd“ ein Meisterwerk erschaffen. Ihre einzigartige Symbiose aus Black und Death Metal erinnert in ihrer zwingenden Originalität an die Großtaten von Ultha oder Mgla. Das ist packend, mitreißend und intensiv. Das ist die pure Magie! Und meine Herren, vergesst dies: Jesteśmy znikąd. Zmierzamy donikąd. Denn es muss heißen: Jesteśmy znikąd. Bez przerwy wchodzimy na szczyt.

Genre: A masterpiece of Black and Death Metal, pure, intense, unique!

There are these, these few, very rare moments in life in which successive tones not only create music, but much more. ANGRRSTH succeeds in doing just that; at first, hard music becomes emotions, flair, sensations, arousal, affect. That is pure sensuality, that is beauty in its purest form.

ANGRRSTH manages all this with a unique symbiosis of Black and Death Metal, which is incredibly variable, varied and surprising. This starts with the guitars that indulge in heavy riffs of Death Metal. This is massive and brute, aggressive and violent, but at the same time clear, catchy and understandable. And then that’s expanded and devoured with the typical shimmering Black Metal riffs, repetitive, hypnotic, frenzied. Above all this are gloomy melodic harmonies, a melancholy sadness and abysmal hopelessness. The tempo alternates between nasty frenzy and the sluggish groove of a mighty steamroller, and just in mid-tempo unfolds a sheer impenetrable wall of anger, blackness, rust, death, ruination, spoiling, night, storm, muscle and long gone battle noise. Bass and drums drive this titanic reef monument as stoically as manic, and thanks to its powerful and energetic playing, the music remains compelling at all times even in the blastbeat, fiercely tight and compact. Hermann sings about that, and he does that very angry, nasty, pissed off, violent, tormenting and powerful. At the same time, one hears and senses the awareness of one’s own self, one’s own strength and an overwhelming indomitability at every second. This fits the Polish language very well, which supports the mystical moment, because understanding at ANGRRSTH does not need language, but feeling, meaning and devotion.

All this condenses into an incomparable atmosphere. It manifests itself in such emotional moments as the beginning of „Upadłem“, in which a solitary grieving melody and a desperate voice slowly rise to a monstrous fanfare of deep sorrow and gloomy desperation. Or „Siarka i Kwas“, which rages at first as a raging outburst of violence with a nasty slobbering song before it develops in the middle part to a rusty mace, which is dragged with nasty scorn after the work on the bloody ground. And then there comes the final „Nad Głową Sznur“, whose mood is more reminiscent of Heavy and Dark Metal and can shine as unexpectedly as catchy.

Through ANGRRSTH, something touches us deeply within us, touching the parts of our I that we hide from the world, but much more from ourselves. We concealing this in deep, musty vaults, closed behind thick walls and doors, secured with heavy iron chains. And we never voluntarily venture down there, where in dark flames our self is mercilessly cower into the now, where it huddles in the shade, ugly, vicious, disfigured. Through ANGRRSTH we are now down there. And we see our selve.

Conclusion: ANGRRSTH have created a masterpiece with their debut „Znikąd“. Their unique symbiosis of Black and Death Metal in their compelling originality recalls the exploits of Ultha or Mgla. This is enthralling, intoxicating and intense. That’s the sheer magic! And Gentlemen, forget this: Jesteśmy znikąd. Zmierzamy donikąd. Because it has to mean: Jesteśmy znikąd. Bez przerwy vchodzimy na szczyt.

Liederliste:

1. Krew i Trans (6:12)
2. I Kopyt Słyszę Stuk (5:31)
3. Upadłem (5:16)
4. Siarka i Kwas (4:34)
5. Nad Głową Sznur (6:57)