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ABORTED – „ManiaCult“

ABORTED – „ManiaCult“ Genre: Brutal Death Metal in gnadenloser Perfektion ABORTED sind wahrlich unzerstörbar. Die Herren leben ewig –

ABORTED – „ManiaCult“

ABORTED – „ManiaCult“

Genre: Brutal Death Metal in gnadenloser Perfektion

ABORTED sind wahrlich unzerstörbar. Die Herren leben ewig – jedenfalls sind mehr als 25 Jahre im technischen Brutal Death Metal eine echte Hausmarke.

Bandkopf Sven de Caluwe hat nun seit einigen Jahren eine feste Mannschaft um sich geschart. Und diese Kontinuität zahlt sich offensichtlich aus. Nach „TerrorVision“ 2018 und dem Appetithappen „La Grande Mascarade“ im letzten Jahr wird nun mit „ManiaCult“ die nächste Bestie von der Leine gelassen. Und die wurde neben komplexem Brutal Death Metal traditionell mit ein paar saftigen Happen Schwärze und Grind gefüttert.

Verlernt haben die Herren jedenfalls nichts. Die Technik ist atemberaubend, die Geschwindigkeit mörderisch, die Dichte der Kompositionen fast schon des Guten zuviel. Herr de Caluwe agiert enorm variabel, innerhalb der Genregrenzen gelingt es ihm verdammt gut, mit seiner Stimme die beiden Pole Emotionalität und Aggression zu verschmelzen. Und heimlicher Star ist auch dieses Mal der Herr Bedene am Schlagzeug. Der ist eben nicht nur eine tackernde Doublebassmaschine, sondern ein Künstler, der den Songs mit seinem wahnwitzigen Getrommel Seele einhaucht. Ach ja, und auch dieser wunderschön schrägen Soli ermangelt es nicht. Soweit so hervorragend also im Hause ABORTED. Da gibt es dann die gewohnte Kost mit dem herrlich ausufernden „A Vulgar Quagmire“ und dem Hochgeschwindigkeitswahnsinn „Impetus Odi“. Es sind dann aber Lieder wie „Dementophobia“, „Drag Me To Hell“ und „Portal to Vacuity“, die aus diesem kompakten Gewaltblock herausragen, mit tonnenschwerem Groove, mit melodischen Gitarrenlinien und epischer Breite. Das funktioniert hervorragend und hebt „ManiaCult“ aus der Masse an sich zu Tode onanierenden Hochgeschwindigkeitsnähmaschinentruppen weit hinaus. Getrübt wird der Genuss nur wieder vom klinischen und zu Tode kompressierten Sound, aber, und das ist die pure Resignation, das scheint heute ja leider der (miese) Standard zu sein.

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Fazit: ABORTED fügen auf „ManiaCult“ ihrem brutal technischen Death Metal eine feine Prise Atmosphäre hinzu. Damit beweisen ABORTED einmal mehr, dass Death Metal lebt, atmet, mitreißt und verzückt. Bei aller Komplexität und allem immer wieder gerne gezeigten Können, bei aller rohen Gewalt und all diesem rasendem Irrsinn: Die Musik bebt, zeigt Gefühle, umarmt und berührt. Und was kann Musik uns Schöneres geben?!

Liederliste:

1. Verderf 2:57)
2. Maniacult (3:37)
3. Impetus Odi (3:46)
4. Portal to Vacuity (4:40)
5. Dementophobia (3:00)
6. A Vulgar Quagmire (3:17)
7. Verbolgen (1:38)
8. Ceremonial Ineptitude (3:53)
9. Drag Me to Hell (5:03)
10. Grotesque (3:53)
11. I Prediletti: The Folly of the Gods (5:03)


Label: Century Media

Laufzeit: 40:47 min

VÖ: 10.09.2021