MY MERRY MACHINE – „Days of Doom“
Genre: Modern Metal MY MERRY MACHINE sind ein Trio, das aus der Asche der Bloodflowerz hervorgegangen sind. Bei vielen
Genre: Modern Metal
MY MERRY MACHINE sind ein Trio, das aus der Asche der Bloodflowerz hervorgegangen sind. Bei vielen wird es da irgendwie tief im Schädel klingeln, ja, das war eine Düsterrockkombo im Stil von HIM oder Evanescence, die ein paar kleinere Hits aufzuweisen hatten, dann aber auch schnell wieder in der Versenkung verschwunden sind. 2018 haben sich Kirsten Zahn-Massing und die Herren Markus Visser und Tim Schwarz neu gefunden und lassen mit „Days of Doom“ ihr nunmehr drittes Album auf die Welt los. Zu hören gibt es modernen Metal mit einem Spritzer Alternative, der in seinen harten Momenten sogar in Richtung Melodic Death Metal schielt. Das liegt vor allem am Gesang von Kirsten, die gerne zwischen ihrer Klarstimme und einem dunklen und aggressiven Growlen wechselt. Getragen wird das alles von harten und sägenden Riffs, die sich meist sofort in das Hirn fräsen. Dazu kommt ein Schlagzeug, das nicht nur stumpf voran marschiert, sondern mit abwechslungsreichen Beats und schicken Fills für Begeisterung zu sorgen vermag. Das alles wird in einem Sound präsentiert, der modern state of the art ist, soll heißen: druckvoll, massiv, aber dennoch auch luftig und transparent, und insbesondere die Gitarren klingen nach messerscharfem Skalpell. Das passt.
Die Zutaten sind also hochwertig. Es bleibt die Frage, ob die Band daraus auch großartige Musik zu komponieren vermag. Und hier kommt dann leider ein großes NA JA. Für den Erfolg braucht es eine gute Mischung aus Abwechslung und Stringenz. Und genau an einem roten Faden fehlt es mir zu oft. Die Lieder wirken mir zu oft zerfasert und die einzelnen Teile manches Mal wie am Reißbrett konstruiert und künstlich aneinandergereiht. Dies wird verstärkt durch den Gesang, der Wechsel von düsteren Growls zu einem nahezu schwebenden Klargesang wirkt nicht immer schlüssig, sondern manches Mal eher bemüht und verstärkt damit das Gefühl der Zerrissenheit und fehlenden Stringenz („God of Destruction“). Dass die Drei es können, beweisen sie etwa mit „Monster Inside“: Ein knallhartes Riff, das von einem tonnenschweren Groove gnadenlos nach vorne getrieben wird, dazu ein Klargesang, der mit seiner Emotionalität, die ebenso Verletzlichkeit und Trauer wie kämpferische Entschlossenheit ausstrahlt, begeistert und den Song hervorragend trägt.
Fazit: MY MERRY MACHINE legen mit ihrem dritten Werk „Days of Doom“ ein Sammelsurium an harten Songs vor, die ambitionierten und technisch hochwertig dargebotenen Modern Metal bieten, der sich zwischen Dark Rock, Alternative und Melodic Death Metal bewegt. Das ist in Teilen großartig anzuhören, wirkt aber ab und an auch etwas zerfahren und orientierungslos. Am Können, an Leidenschaft und Hingabe mangelt es nicht, das ist zu jeder Sekunde zu hören und zu spüren. Etwas mehr Fokus täte dem Ganzen dann aber doch gut. Es gilt, sich selbst ein Bild zu machen, denn interessant und fesselnd ist die Musik allemal.
Liederliste:
- From Another World (5:23)
- I will Confess (4:27)
- God Of Destruction (4:51)
- Monster Inside (4:23)
- Until The End (5:26)
- Funeral March (3:48)
- The Morning After (4:47)
Label: El Puerto Records
Laufzeit: 33:05 min
VÖ: 31.10.2025
Quelle & © Bilder/Info/Clips: My Merry Machine / El Puerto Records



