Freddie Mercury (UK) – Mr. Bad Guy (40th Anniversary Special Edition)
Als Freddie Mercury am 24. November 1991 an den Folgen seiner Aids-Erkrankung verstarb, schien für viele Fans weltweit die
Als Freddie Mercury am 24. November 1991 an den Folgen seiner Aids-Erkrankung verstarb, schien für viele Fans weltweit die Zeit still zu stehen. Es lag doch noch so viel vor ihm, noch so viele große Momente, die er wahrscheinlich gerne erreicht hätte. Es wird wohl nie wieder einen Entertainer der Größe eines Freddie Mercury geben, der es verstand die Massen nicht nur zu bewegen, sondern in seinen Bann zu ziehen. Seine musikalischen Momente hatte er mit Queen und doch hatte er auch das Streben nach Selbstverwirklichung, der Veröffentlichung eines Solo-Albums, das nicht zu Queen passen sollte. So erschien dann Ende April 1985 mit „Mr. Bad Guy“ sein erstes Solo-Album, das nun als grünes Vinyl eine Neuveröffentlichung erfährt.
Die Arbeiten an dem Album begannen bereits 1983 und führten ihn in die Musicland Studios in München, in denen er bereits mit Queen gearbeitet hatte. Produziert wurde das Album von Reinhold Mack, der ebenfalls bereits mit Queen gearbeitet hatte. „Ich hatte viele Ideen, die mir unter den Nägeln brannten, und es gab viele musikalische Bereiche, die ich erkunden wollte, was mir mit Queen wirklich nicht möglich war“, sagte Mercury damals über das Album. So finden sich auf dem Album Dance und Pop, während der arenataugliche Rock von Queen keinerlei Beachtung fand. Es waren vor allem die ausufernden Kompositionen des Titelsongs oder auch das spielerische „I Was Born To Love You“, das dem Album zwar keine erste Plätze in den Charts verschaffte, es aber immerhin auf Platz 6 in seiner Heimat schaffen konnte. Lange Jahre war das Album vor allem auf CD sehr gesucht, führte in den einschlägigen Internetportalen zu Höchstpreisen. Erst 2019 gab es eine Neuauflage, deren Remaster auch der jetzigen Neuauflage zu Grunde liegt. Bonussongs sind zwar auf dem nur als Vinyl erscheinenden Album nicht zu finden, dafür erstrahlt es in einem satten Grün, wobei es über D2C auch noch eine Picture-LP gibt.
Freddie wurde teilweise von München, wo er auch in den Jahren 1979 bis 1985 lebte, geprägt. Wenn er nicht im Studio war oder Zeit mit Mack und seiner Familie verbrachte, tauchte der Sänger in das Nachtleben der deutschen Stadt ein. Hier konnte er sein Privatleben ausleben, ohne dass er von der Öffentlichkeit ständig bemerkt wurde. Der wilde Herzschlag der Bars und Clubs beeinflusste seine Songs wie das mitreißende „Living On My Own“, das euphorische „I Was Born To Love You“ und das pulsierende, funkige „Let’s Turn It On“. Einige Songs des Albums hätten aber auch auf ein Queen-Album gepasst. Das sehnsüchtige „There Must Be More To Life Than This“ („Über zwei Menschen, die einsam sind“, so der Sänger) war eigentlich für „Hot Space“ geschrieben worden und wurde sogar einmal als Duett mit Michael Jackson in Betracht gezogen. Eine Version mit Jackson erschien später auf Queens Album „Forever“, das im November 2014 veröffentlicht wurde. Weiter äußerte er sich zum Titelsong: „Man kann alle Queen-Alben durchgehen, und es gibt keinen einzigen Song, in dem tatsächlich ein vollwertiges Orchester zu hören ist“, sagte Mercury stolz über den genannten Song. „Ich dachte: Ich werde der Erste sein, der das macht. Es ist ziemlich unverschämt. Ich sagte einfach: Spielt alle Noten, die ihr noch nie in eurem Leben gespielt habt, und sie sind völlig ausgeflippt. Und das ist das Ergebnis. Sehr bombastisch, sehr pompös, sehr ich.“ Auf die Frage „Who’s Mr. Bad Guy?“ antwortete er stets „Mr. Bad Guy? That’s me, my Dear“. Auch wenn das Album vielleicht inzwischen ein wenig in die Jahre gekommen ist, so spiegelt es doch den Freddie wider, der damals neue musikalische Horizonte ausloten wollte.
Fazit: „Mr. Bad Guy“ hat auch 40 Jahre später nichts von seiner Faszination verloren.
Side A
1. Let’s Turn It On
2. Made In Heaven
3. I Was Born To Love You
4. Foolin‘ Around
5. Your Kind Of Lover
Side B
1. Mr. Bad Guy
2. Man Made Paradise
3. There Must Be More To Life Than This
4. Living On My Own
5. My Love Is Dangerous
6. Love Me Like There’s No Tomorrow
Label: Universal Music
VÖ: 05.12.2025
Laufzeit: 40:46 Min.
Herkunft: UK
Stil: Pop/Rock




