KILLING AGE – “Devil’s Child”
KILLING AGE – “Devil’s Child” Label: Gegentrend Records Laufzeit: 50:39 min VÖ: 31.03.2017 Genre: selbstbewusster Power Rock auf internationalem

KILLING AGE – “Devil’s Child”
Label: Gegentrend Records
Laufzeit: 50:39 min
VÖ: 31.03.2017
Genre: selbstbewusster Power Rock auf internationalem Topniveau
KILLING AGE haben mit „Devil’s Child” nach “Good Times” von 2011 ein neues Album auf den Markt geschmissen. Und vorab: Das macht verdammt viel Spaß.
KILLING AGE kredenzen uns riffbasierten Power Rock, selbstbewusst, breitbeinig, kraftvoll. Die Produktion ist dementsprechend schön fett und brachial, dabei angenehm warm und transparent. So können sich die Groove betonten Riffs breit entfalten und die Songs energetisch nach vorne drücken. Dazu gesellt sich ein Bass, der diesem Namen alle Ehre macht, der die Riffs auf einem massiven Fundament stoisch vor sich her schiebt. Zusammengehalten wird dies von einem Schlagzeug, das lebhaft und ideenreich agiert und mit Breaks und Doublebassfiguren originelle Kontraste setzt. Aushängeschild der Band ist Sänger Jan Weitzenbürger, der mit einer tollen Reibeisenstimme auf internationalem Topniveau die Songs trägt. Der Mann kann alles und setzt das dazu noch verdammt selbstsicher ein: rau, voluminös, aggressiv, wütend, ausdrucksstark, druckvoll, kämpferisch, leidenschaftlich, einfach grandios! Zu wünschen wäre allerdings, dass er nicht ständig die Versenden so dermaßen in die Länge zieht, denn das macht den Gesang nicht nur arg vorhersehbar und klingt bemüht und aufgesetzt, sondern fängt dann auch irgendwann an zu nerven.
Aus all den Einzelteilen formen KILLING AGE Songs, die von Stimmung, Riffs und Stimme leben. Das funktioniert so gut, weil es der Band gelingt – zumeist in einem satten Midtempo, seltener schnell nach vorne preschend –, eine kompakte und konstante Einheit aus Riffs, Groove und Gesang zu erzeugen, die sich ebenso treffsicher in schwer stampfenden Rockern („Devil’s Child“, „A.C.A.B.“, „Inception“) wie pulsierenden Krachern („Goodbye“, „Raise Your Fist“, „B.b.b.b.“) manifestiert. Beste Songs für mich sind „Eat Your Children“, das mit einem schicken Bass, wunderbar betonten Schlagzeug und packenden Refrain aufwartet, vor allem aber „B.b.b.b.“, das als echter Metalkracher mit sägendem Monsterriff und Gitarrengott-Solo brilliert. Das macht Laune. Am Ende zollt KILLING AGE dann doch dem hohen Anfangstempo etwas Tribut und es finden sich ein paar Füller, die zwar gutklassig intoniert sind, aber dem Ganzen nichts Neues mehr hinzuzfügen haben. Hier wäre etas weniger mehr gewesen. Und noch eine Anmerkung zum Schluss: Ich höre in den Songs von „Devil’s Child“ weder Machine Head noch Pantera, ich höre selbstbewussten und schwer riffbasierten Power Rock im Stile amerikanischer Kapellen wie Godsmack, Drowning Pool und Soil. Und das meine ich als verdammt großes Kompliment! Zu denen fehlt es lediglich noch am einen Überhit, aber ich bin der festen Überzeugung, dass ihnen schon bald ihr „I Stand Alone“ gelingen wird.
Fazit: KILLING AGE zeigen mit “Devil’s Child” eindrucksvoll, wie man wuchtigen, muskulösen und bärenstarken Power Rock auf internationalem Topniveau abliefert. Der atmet gewaltig breitbeiniges Selbstbewusstsein und kraftstrotzende Attitüde. Und das zu Recht! Und Scheiß auf den Winter: T-Shirt an, Bier auf, zurücklehnen und genießen!
Tracklist
- Good Times (0:52)
- Devil’s Child (3:42)
- You Feel Right (5:19)
- A.C.A.B. (3:25)
- Carry the Fire (4:06)
- Goodbye (4:12)
- Raise Your Fist (5:24)
- Inception (3:54
- Eat Your Children (3:18)
- Piece of Me (3:55
- Drown (4:21)
- Drunk (3:34)
- B.b.b.b. (4:37)