Volbeat – Greatest of All Tours Worldwide 2025, Special Guest: Bush, Support: Witch Fever, Dienstag, 21.10.2025 – Hannover, ZAG Arena
In der ZAG Arena machte sich eine prickelnde Stimmung breit. Fans in Schwarz, Jeans und mit Tattoos versehen füllten

In der ZAG Arena machte sich eine prickelnde Stimmung breit. Fans in Schwarz, Jeans und mit Tattoos versehen füllten jede Ecke, die Luft war erfüllt von der Vorfreude auf ein Dreier-Programm mit Volbeat, Bush und Witch Fever.
WITCH FEVER aus Manchester/UK begannen um Punkt 19:00 Uhr. Ihr 30-minütiger Set kam beim Publikum sehr verhalten an. Der Musikstil war nicht jedermanns Geschmack. Vielleicht lag es auch daran, dass sie einige Songs von ihrem zweiten Album gespielt haben. Dieses erscheint allerdings erst noch, passenderweise an Halloween 2025.
Sie hatten ausreichendes Licht und guten Sound. Die Halle war schon gut gefüllt. Die Band war kurzfristig vor der Tour für den ursprünglichen Support GEL eingesprungen, die sich vor nicht allzu langer Zeit aufgelöst hatten.
Nach einer erfreulich kurzen Umbau- und Soundcheckpause von 20 Minuten waren BUSH an der Reihe. Unter einem grellen Lichtermeer aus weißem und rotem Licht tauchte die Band sofort in ihre Hymnen ein. Die Stimme von Sänger Gavin Rosdale, zugleich rau und schwebend, schnitt wie eine Klinge durch den Saal, als die Band mit „Everything Zen“ eröffnete.
Die restlichen Mitstreiter auf der Bühne und deren Riffs versetzten das Publikum 45 Minuten lang zurück in die 90er-Jahre, aber nicht in Ekstase. Grunge, bzw. Post-Grunge ist out. Etwas mehr Stimmung kam bei „Swallowed“ auf, als Rosdale die Zuschauer bat ihre Handylampen anzuschalten. Während des gesamten Auftritts konnte Rosdale nicht stillstehen, er strotzte vor Energie.
Von BUSHs mittlerweile 10. Studioalbum schafften es mit „The Land of Milk and Honey“ und „I Beat Loneliness“ nur zwei Songs auf die Setlist. Die kamen am besten an.
Setlist:
Intro: Glycerine (tape)
Everything Zen
Identity
The Land of Milk and Honey
Machinehead
I Am Here to Save Your Life
More Than Machines
Swallowed
I Beat Loneliness
Come Together (The Beatles cover)
Flowers on a Grave
Outro: Machinehead (tape)
Als Michael Poulsen und seine VOLBEAT-Bandkollegen mit breitem Grinsen und tiefhängenden Gitarren die Bühne betraten, wurde ihr Eintreffen mit Jubel begrüßt. Mit „The Devil’s Bleeding Crown“ legte die Band sofort los und entfesselte ihre einzigartige Mischung aus Rockabilly-angehauchtem Metal.
Poulsens Charisma war faszinierend, seine unverwechselbare Mischung aus Rockabilly-Twang und Metal-Knurren zog alle in ihren Bann. Die Setlist war ein genialer Mix aus neuem Material und Publikumslieblingen. „Lola Montez“ demonstrierte Volbeats Gespür für Melodien, während das donnernde „Sad Man’s Tongue“ den Hallenboden zum Beben brachte.
Flemming Lunds Gitarrenspiel war mitreißend, seine Soli blitzschnell und doch gefühlvoll. Kaspar Boye Larsens Bass hallte durch die Arena, und Jon Larsens Schlagzeug war der Herzschlag des Abends, präzise und unerbittlich. Das Zusammenspiel der Bandmitglieder war fröhlich und frei, ihre jahrelange Erfahrung war in jedem nahtlosen Übergang spürbar.
Für den Song „Evelyn“ holte Poulsen als Gastsänger Marc Grewe auf die Bühne, sein Freund und Bandkollege von seinem Side-Projekt AS IN HELL. Ältere Fans kennen ihn als Sänger der deutschen Death-Metal Band Morgoth.
Volbeats Beziehung zum Publikum war herzlich und authentisch. Poulsen scherzte zwischen den Songs und warf Plektren in die Menge. Zudem bedankte er sich auch ausgiebig bei den deutschen Fans für Ihre jahrzehntelange Treue. Nicht wenige der 11.000 Anwesenden unterstützten die Band seit ihren Anfängen. Beim Finale von „Still Counting“ lud Poulsen junge Fans auf die Bühne ein, während der Saal in Jubel ausbrach.
Als die letzten Akkorde verklangen und die Saalbeleuchtung anging, bahnte sich die Menge langsam ihren Weg in die Nacht. Der Auftritt von Volbeat als Headliner krönte einen Abend, an dem jede Band nicht nur Musik, sondern auch eine Botschaft vermittelte: Widerstandsfähigkeit, Leidenschaft und Zusammenhalt sind das Lebenselixier von Rock und Metal. Beide Vorgruppen dankten Volbeat und deren Crew für die mehr als freundliche Aufnahme und Zusammenarbeit, die leider nicht immer selbstverständlich ist.
Setlist:
Intro
The Devil’s Bleeding Crown
Lola Montez
Sad Man’s Tongue
Demonic Depression
Fallen
Shotgun Blues
In the Barn of the Goat Giving Birth to Satan’s Spawn in a Dying World of Doom
By a Monster’s Hand
Heaven nor Hell
Evelyn (with Mark Grewe)
The Devil Rages On
Die to Live
Time Will Heal
Black Rose
Seal the Deal
For Evigt
Still Counting (with kids on stage)
A Warrior’s Call / Pool of Booze, Booze, Booza
Fazit: Die Produktion überzeugte mit herausragendem, klarem Sound, blendenden Lichtern und einem Bühnenbild, das spartanischer nicht hätte ausfallen können. Podeste, Verstärker, Backdrops und fertig. Rock’n’Roll pur. Für alle, die dabei waren, wird der 21. Oktober 2025 als eine Nacht in Erinnerung bleiben – ein Beweis für die anhaltende Kraft von Live-Auftritten und die unerschütterliche Verbindung zwischen Künstlern und ihren Fans.
Bericht verfasst von Jens-Peter Topp.
Weitere Bilder des Abends sind hier zu finden.