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The Hollywood Vampires „USA/EU Tour 2023“, Wolfsburg, Autostadt Sommerfestival – 23.07.2023

Zum Abschluss ihrer Europa-Tournee wurde die Band nach Wolfsburg eingeladen. Der Name der Band geht zurück auf die 70er

The Hollywood Vampires „USA/EU Tour 2023“, Wolfsburg, Autostadt Sommerfestival – 23.07.2023

Zum Abschluss ihrer Europa-Tournee wurde die Band nach Wolfsburg eingeladen. Der Name der Band geht zurück auf die 70er Jahre, als Alice Cooper den Trinkerclub Hollywood Vampires gründete. Die bekanntesten Mitglieder waren John Lennon, Ringo Starr, Keith Moon, Duff McKagan, Matt Sorum und Robert DeLeo. 2015 wurde diese Idee wieder aufgegriffen, diesmal sollte es allerdings um die Musik gehen. Man fing an Songs zu schreiben und auf Tour zu gehen, allerdings mit wechselnder Besetzung. Das Johnny Depp dazu kam hat dem Projekt einen zusätzlichen Pusch gegeben.

Das Konzert in Wolfsburg, das im Rahmen des Sommerfestivals noch in die Tour eingeschoben wurde, sollte ursprünglich um 19 Uhr beginnen. Da aber die geplante Vorgruppe Those Damn Crows ihren Auftritt kurzfristig absagten, verzögerte sich der Zeitplan. Wahrscheinlich war des den Vampiren noch zu hell draußen. Sie betraten daher die Bühne eine gute Dreiviertelstunde später und starteten mit zwei Eigenkompositionen. Der große Screen im Hintergrund der Bühne machte anfangs ein paar Probleme, die die Techniker aber schnell behoben.

Dass die Band Spaß daran hatte auf der Bühne zu stehen, war deutlich spürbar, strotzten die Vampire doch vor Spielfreude und es dauerte auch nicht lange bis der Funke auf die Zuschauer übersprang.

Als Joe Perry den Gesang, wie zum Beispiel bei „You Can’t Put Your Arms Round a Memory“ und „Bright Light Fright“ übernahm, griff Alice Cooper zur Telecaster Gitarre und schredderte ein paar Akkorde. Ein Anblick den man selten sieht. Bei den Aerosmith-Coversongs spielte er sogar Mundharmonika, zwischendurch auch mal Rasseln. Johnny Depp sah dem Ganzen immer interessiert bis belustigt zu. Ihm merkt man an, dass ihm der Rummel um seine Person fast peinlich ist. Er steht oft am Bühnenrand oder im Hintergrund, häufig seitlich zum Publikum. Und doch gab es einen auf der Tour seltenen Moment, als er sich zum Gitarrenduell mit Perry in die Mitte der Bühne begab. Wenn er singen musste (bei „Heroes“, „People Who Die“ und „The Death and Resurrection Show“) wagte er sich ebenfalls nach vorne, blieb aber ansonsten eher der Star im Hintergrund, überließ Cooper und Perry die Bühne. Den Fans gefiel es, vor allem sein Gesang und sie feierten ihn ausgiebig.

Nach „Heroes“, ein Song der vielen verstorbenen Musikern und lieb gewonnenen Menschen gewidmet war, folgte die nächste Hommage. Jeff Beck wurde mit einem Song posthum geehrt. Eine seiner legendären weißen Stratocaster stand die ganze Zeit auf der Bühne und Joe Perry durfte dann auf ihr spielen, tat dies auch im Stil von Jeff, konnte aber an die Klasse von Beck nicht anschließen. Trotzdem war es eine schöne Geste dem im Februar verstorbenen Meister zu huldigen Die zahlreichen Coverversionen (u. a. von Aerosmith, Alice Cooper) wurden souverän dargeboten. Man ist seit Jahren gut eingespielt. Mit einem Aerosmith-Doppelpack beendete die Band das reguläre Set, um kurz danach für eine Zugabe zurückzukehren. „School’s Out“ bildete den Rausschmeißer und das Publikum sang lauthals mit. Sie hätten gerne noch etwas mehr gehabt, denn mit ein wenig mehr als 90 Minuten war seitens der Band alles gesagt.



Setlist:

I Want My Now

Raise the Dead

I’m Eighteen (Alice Cooper cover)

Five to One / Break On Through (to the Other Side) (The Doors cover)

The Boogieman Surprise

My Dead Drunk Friends

You Can’t Put Your Arms Round a Memory (Johnny Thunders cover)

Baba O’Riley (The Who cover)

Who’s Laughing Now

People Who Died (The Jim Carroll Band cover)

The Jack (AC/DC cover)

As Bad as I Am

„Heroes“ (David Bowie cover)

Jeff Beck Tribute

Bright Light Fright (Aerosmith cover)

The Death and Resurrection Show (Killing Joke cover)

Walk This Way (Aerosmith cover)

The Train Kept A-Rollin‘ (Tiny Bradshaw cover)



Encore:

School’s Out / Another Brick in the Wall (Alice Cooper cover)



Fazit: Etwas über 90 Minuten Spielzeit war leider etwas zu kurz, da bedauerlicherweise wie schon erwähnt die Vorgruppe nicht anwesend war. Dennoch war es ein kurzweiliger und schöner Abend in interessanter Umgebung mit perfektem Sound und tollem Service des örtlichen Veranstalters (VW-Autostadt). Kann man öfter machen.

Bericht: Jens Peter Topp

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