The Band (USA) – Cahoots (50th Anniversary Edition)
Garth Hudson (Keyboards, Klavier, Horn), Levon Helm (Schlagzeug, Gesang, Mandoline), Richard Manuel (Keyboards, Gesang, Schlagzeug), Rick Danko (Bass, Gesang,
Garth Hudson (Keyboards, Klavier, Horn), Levon Helm (Schlagzeug, Gesang, Mandoline), Richard Manuel (Keyboards, Gesang, Schlagzeug), Rick Danko (Bass, Gesang, Fiddle) und Robbie Robertson (Gitarre, Klavier, Gesang) waren The Band. Gegründet 1967 bestand die Band aus 4 Kanadiern und einem Amerikaner (Levon Helm) und brachte sich als Begleitband von Bob Dylan ins Gespräch. Die legendären „Basement Tapes“ sollten das Fundament legen für eine der wohl einflussreichsten Folk- und Countrybands der frühen siebziger Jahre. Bereits das Debütalbum legte den Beweis für ihre Einzigartigkeit ab, dem mit „The Band“ und „Stage Fright“ folgen sollte. Der Erfolg der drei Alben setzte die Messlatte für das vierte Album „Cahoots“ zwangsläufig hoch, was dazu führte, dass es den Anforderungen nie so richtig gerecht werden konnte und im Kosmos von The Band eher als schwächeres Album gehandelt wird. Mit dem Abstand von 50 Jahren allerdings schwindet dieser Eindruck ein wenig, hat sich das Album doch trotzdem seinen Ehrenplatz in der Diskografie der Band gesichert. Zurückzuführen soll das schlechte Abschneiden auf die übergroße Beteiligung von Robbie Robertson auf das Songwriting gewesen sein. Lediglich an Bob Dylans „When I Paint My Masterpiece“ war er nicht beteiligt und nur Rick Danko, Levon Helm und Gast Van Morrison waren jeweils an einem Song beteiligt. Wie auch bereits die drei Vorgänger erscheint das Album nun in verschiedenen Variationen.
Anders als zuvor gab Robertson dem Produzenten und Toningenieur Bob Clearmountain dieses Mal eine neue Vorgabe im Umgang mit den „Cahoots“-Originaltonspuren: Clearmountain sollte sie „transformieren“ – und das hinzufügen, was seines Erachtens an den Originalversionen fehlte. In den Liner Notes schreibt Clearmountain dazu: „Robbie sagte zu mir: ‘Betrachte die Originalversionen eher als Rohmixes. Am besten schenkst du ihnen gar nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit.’“ Clearmountain hatte freie Hand und konnte die Arrangements ausdünnen und aufgeräumter gestalten, schließlich hatte er Robertsons Segen dazu. Obwohl Robertson absolut happy mit den Jubiläumsversionen der ersten drei Alben war, weil die moderne Technik jeweils so genutzt wurde, um die Limitierungen der damaligen Zeit auszubügeln, setzte er für dieses vierte Album noch einen drauf: „Ich sagte zu Bob: Es gibt keine Regeln! Ich will bei jedem Mix wieder ganz bei null anfangen. Eigentlich möchte ich die Originalversionen gar nicht mehr hören. Ich will das alles so interpretieren, wie wir es heute hören – und ich will ohne Angst und mit ganz viel Experimentierfreude da herangehen.“ So erklingt das Album dann auch in einem völlig neuen Sound und doch hat Clearmountain es geschafft dem Original weder den Spirit der damaligen Zeit zu nehmen, noch es so zu verändern, dass daraus ein komplett neues Album entstand. In den Monaten Mai und Juni begab sich The Band auf große Europa-Tour, wobei sie Europa nicht unbedingt in guter Erinnerung hatten. Die letzten Auftritte gingen auf das Jahr 1966 zurück, als sie als The Hawks Bob Dylans Backingband fungierten und nahezu jeden Abend ausgebuht wurde, da das Publikum den elektrischen Dylan nicht akzeptieren wollte. Doch bereits die ersten Auftritte waren riesige Erfolge, die dann schließlich mit dem Highlight in Paris ein mehr als denkwürdiges Konzert gipfelten. „Wir waren dort seit den Auftritten mit Bob Dylan nicht gewesen, und der Auftritt in Paris war ja ein absoluter Reinfall gewesen“, erklärt Robertson. „Wir wollten für die Franzosen unbedingt alles geben und eine ganz besondere Show abliefern. Eine ganz besondere Stimmung wollten wir im Olympia kreieren. Und als wir dann abends auf der Bühne standen, hatten wir das Gefühl, dass es uns auch gelungen war.“ Zeugnis davon legt nun der Mitschnitt jenes Abends vom 25. Mai ab, der jedoch, wie der Titel („Live At The Olympia Theatre, Paris, May 1971, Bootleg, Partial Concert“) verdeutlicht, nicht zur Gänze vorhanden ist. Es existiert nur der zweite Teil des zweiteiligen Sets, das The Band an jenem Abend zum Besten gab, besteht dafür aber nur aus Klassikern. Spezielles gibt es dann in dem opulenten Boxset zu finden, in dem das Album in Dolby-Atmos erst seine volle Pracht zur Gänze entfalten kann.
Fazit: Auch wenn „Cahoots“ damals dem Erfolgsdruck nicht stand halten konnte, gelingt es nun mit der 50th Anniversary Edition das Album in ein besseres Licht zu stellen.
- CD 1:
01. Life Is A Carnival
02. When I Paint My Masterpiece
03. Last Of The Blacksmiths
04. Where Do We Go From Here?
05. 4% Pantomime
06. Shoot Out In Chinatown
07. The Moon Struck One
08. Thinkin‘ Out Loud
09. Smoke Signal
10. Volcano
11. The River Hymn
12. Endless Highway (Early Studio Take, 2021 Mix) – Bonustrack
13. When I Paint My Masterpiece (Alternate Take, 2021 Mix) – Bonustrack
14. 4% Pantomime (Takes 1 & 2) – Bonustrack
15. Don’t Do It (Outtake – Studio Version, 2021 Mix) – Bonustrack
16. Bessie Smith (Outtake) – Bonustrack
CD 2: Live at The Olympia Theatre, Paris, May 1971 (Bootleg, Partial Concert)
01. The W.S. Walcott Medicine Show
02. We Can Talk
03. Loving You Is Sweeter Than Ever
04. The Night They Drove Old Dixie Down
05. Across The Great Divide
06. The Unfaithful Servant
07. Don’t Do It
08. The Genetic Method
09. Chest Fever
10. Rag Mama Rag
11. Slippin‘ And Slidin‘
12. Life Is A Carnival (Instrumental) – Bonustrack
13. Volcano (Instrumental) – Bonustrack
14. Thinkin‘ Out Loud (Stripped Down Mix) – Bonustrack
Label: Capitol Records/Universal Music
VÖ: 10.12.2021
Laufzeit:
Herkunft: USA
Stil: Folk (Rock)
Webseite: https://www.officialtheband.com
Facebook: https://www.facebook.com/thebandtheband