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Tarja (FI) – In The Raw

Wie das Sprichwort sagt, ist nicht alles Gold, was glänzt. Andererseits muss Gold nicht unbedingt glänzen. Das war der

Tarja (FI) – In The Raw

Wie das Sprichwort sagt, ist nicht alles Gold, was glänzt. Andererseits muss Gold nicht unbedingt glänzen. Das war der Grundgedanke, den die finnische Sängerin Tarja Turunen antrieb, als sie mit der Arbeit an ihrem siebten Soloalbum „In The Raw“ begann.

Wir denken immer, dass Gold etwas Poliertes und Perfektes ist, anspruchsvoll, Luxus – aber in seinem natürlichen Zustand ist es ein rohes Element“, erklärt Tarja. Genau wie die Musik auf ihrem kommenden Album: eine Kombination aus anspruchsvoller und raffinierter Orchestrierung, einem Chor und ihrer klassisch ausgebildeten Stimme mit einem rohen, dunklen, schweren, musikalischen Kern. Einfach ausgedrückt: „In The Raw“ ist ein vergoldetes Wunderwerk.

So liest sich die Einleitung des Promotextes und liegt damit genau richtig. Erneut zeigt Tarja, die mit ihrer außergewöhnlichen Stimme auch Jahre nach ihrem Ausstieg bei Nightwish die Massen verzaubert, was in ihr steckt. So hat sie drei Jahre nach dem letzten Album diesmal aber auch ein paar neue Pfade eingeschlagen. Die Songs sind in sich aggressiver und straighter, lassen ein wenig dieser ganzen oppulenten Theatralik der vergangenen Alben vermissen. Sie zeigen aber auch, dass Tarja mehr ist, als einfach nur eine singende Hupfdole mit Hang zu opereskem Songmaterial. Somit findet sich die im Albumtitel erwähnte Rauheit eben auch in den Songs wieder, deckt dabei ein Spektrum ab, das man von Tarja und ihrer Band in dieser Form vielleicht nicht unbedingt erwartet hätte. Doch auch die bewegenden Momente findet man, stehen in ihrer ganzen bewegten Tragik und Theatralik in direkter Nachbarschaft zu eben den genannten oppulenten, weit ausladenden Songs mit Tiefgang. So ist „In The Raw“ zwar ein wenig härter und straighter ausgefallen, findet aber auch immer wieder den Weg zur eigenen Basis zurück. „In The Raw“ ist kein Album, das man sofort entdeckt und lieb gewinnt. Dafür sind zu viele Ecken und Kanten vorhanden. Doch gönnt man ihm die nötigen Durchläufe, öffnen sich die Songs, offenbaren ihren ganz eigenen Charme. Tarja bleibt also auch auf ihrem siebten Album eher unberechenbar, geht ihren eigenen Weg vehement weiter. Damit sticht „In The Raw“ ein wenig aus der allwöchentlichen Veröffentlichungsflut hervor und dürfte keinen Fan der ersten Stunde vergraulen. Vielleicht ist es sogar das beste Album ihrer Solokarriere?

 

Fazit: Alles da, was der Tarja-Fan erwartet.

  1. Dead Promises (With Björn “Speed” Strid)
  2. Goodbye Stranger (With Christina Scabbia)
  3. Tears In Rain
  4. Railroads
  5. You And I
  6. The Golden Chamber (Awaken – Loputon Yö – Alchemy)
  7. Spirits Of The Sea
  8. Silent Masquerade (With Tommy Karevik)
  9. Serene
  10. Shadow Play

 

Label: earMusic/Edel

VÖ: 30.08.2019

Laufzeit: 57:05 Min.

Herkunft: Finnland

Stil: Symphonic Metal

Webseite: http://tarjaturunen.com/home-tarja/

Facebook: https://www.facebook.com/tarjaofficial/

 

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