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Soulfly (USA) – Chama

Soulfly haben sich schon längst und episch-brachial in die Herzen der Metalheads geprügelt. 1997 von Max Cavalera ins Leben

Soulfly (USA) – Chama

Soulfly haben sich schon längst und episch-brachial in die Herzen der Metalheads geprügelt. 1997 von Max Cavalera ins Leben gerufen, verkörpert die Band den seltenen Spagat aus stetiger Weiterentwicklung und konsequenter Treue zum eigenen Kern. Mit „Chama“ (Nuclear Blast) schalten sie erneut auf Betriebsfeuer: kurze Zündschnüre, bissige Grooves und Hooks, die im Nacken bleiben. Das homogene und gewohnt auf hohem Niveau befindliche Zusammenspiel der Musiker bläst euch mit druckvollem Sound direkt aus den Schuhen – Soulfly klingen 2025 so präsent, roh und fokussiert wie lange nicht.

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Erlebt hier das neue, brachiale Werk von Soulfly

Soulfly liefern mit „Chama“ einen konzentrierten Schlag in die Magengrube: kurze Zündschnüre statt Balladen-Ballast, Groove über Glamour. Der Einstieg mit „Indigenous Inquisition“ steckt das thematische Terrain ab – Herkunft, Widerstand, spirituelle Wucht – bevor „Storm the Gates“ den Pit in Rekordzeit öffnet: peitschende Two-Steps, messerscharfe Riffs, ein Refrain, der sich regelrecht in euer Gehirn einbrennt. Der Sound ist bewusst (oder gewohnt?) körnig und live-atmend; die Drums lenken mit gezielten Handbremsen und Burst-Attacken, die Gitarren sprechen in kantigen Silben, der Bass gräbt eine Schneise.

Im Mittelteil zeigt die Platte, wie viel Architektur in scheinbar simpler Härte steckt. „Nihilist“ rast im Hardcore-Rush, doch die Leads setzen nur dort Funken, wo sie den Hook verankern; „No Pain = No Power“ wuchtet als Groove-Monolith mit präzisen Staccati, und „Ghenna“ detoniert als Zweiminuten-Blitz, der Energie in Form gießt. Das homogene und gewohnt auf hohem Niveau befindliche Zusammenspiel der Musiker bläst mit druckvollem Sound direkt aus den Boxen: Breaks, Synkopen und kurze Temposprünge greifen wie Zahnräder ineinander, nichts wirkt geklebt, alles atmet Souveränität. Virtuosität ist da – Alternate-Picking, sauberes Palm-Muting, flüssige Lagenwechsel – aber sie dient dem Song, nicht dem Ego.

Zum Finale zieht die Band die thematische Schraube an: „Favela / Dystopia“ zeichnet urbane Zerrbilder ohne Parolenabnutzung, „Always Was, Always Will Be…“ erhebt die Faust zur Hymne, „Soulfly XIII“ bietet das tranceartige Atemholen vor dem Endbrand, und der Titelsong „Chama“ schließt den Kreis mit Haken, die sitzen, und einem letzten Adrenalinschub.

Wertung:

7 von 10 Punkten

Fazit:

Unterm Strich bleibt ein Album, das Groove- und Thrash-DNA mit rauer Textur verbindet – kompromisslos, fokussiert, bereit für die große Bühne wie den verschwitzten Club. Die Pflichttracks fürs Gedächtnis: „Storm the Gates“ für den Kick, „No Pain = No Power“ für den Druck, „Favela / Dystopia“ für die Bilder im Kopf.

Infokasten

Titelliste

  1. Indigenous Inquisition
  2. Storm the Gates
  3. Nihilist
  4. No Pain = No Power
  5. Ghenna
  6. Black Hole Scum
  7. Favela / Dystopia
  8. Always Was, Always Will Be…
  9. Soulfly XIII
  10. Chama

Daten:

Titel: Chama
Interpret: Soulfly
Herkunft: Phoenix, Arizona, USA
Genre: Groove Metal / Thrash Metal
Label: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 24.10.2025

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