RELOAD FESTIVAL 2025 – „Welcome Home“-Open Air – Jubiläumsfestival in Sulingen
Tag 1 (Donnerstag, 14.08.2025): Wieder zurück (zuhause) auf dem Reload Festival. AUSVERKAUFTES Haus in Sulingen; sage und schreibe 18.000 Fans!

Tag 1 (Donnerstag, 14.08.2025):
Wieder zurück (zuhause) auf dem Reload Festival. AUSVERKAUFTES Haus in Sulingen; sage und schreibe 18.000 Fans! 20jähriger Geburtstag darf gern mit so vielen Fans geteilt werden.
Eine der ersten Bands, die Donnerstag auf der Plaza-Stage extrem gut ankamen waren DOPE. Leider nur knapp 30 Minuten-Spielzeit, aber dies resultierte daraus, da Gitarrist „Virus“ einen privaten Notfall in der Familie hatte und daher vorher abreisen musste. An der Gitarren ausgeholfen hatte hier Koichi Fukuda (Static-X); allemal Ehren wert, damit DOPE überhaupt ihr Set durchziehen durfte.
ADEPT, die für die Band ATTILA eingesprungen waren, animierten die Fans zum ersten Wall of Death. Laut eigener Aussage war das ihr sechster Gig nach einer sechsjähriger Pause. Die Auszeit haben die Bandmitglieder genutzt um sich um die jeweiligen Familien zu kümmern. Und dafür, dass sie so lange nicht getourt sind, war es ordentlich.
Als nächstes machten KUBLAI KHAN TX aus Texas Alarm ohne Ende. Vor der Plaza Stage moshten die Fans derart, dass eine große Staubwolke fast die Sicht auf die Bühne blockierte. Deserst Rock der feinsten Sorte, ein eher unbekannter Act, aber dafür bleibt er doch länger im Gedächtnis.
TBS „The Butcher Sister“ hatten die Ehre an ersten Tag die Main Stage zu eröffnen um sie gleich wieder abzureißen. Dabei hatten sie 2024 die „kleinere Bühne“ schon abgerissen, wenn man das Publikum damals beobachtet hat. Keine schlechte Karriere, innerhalb eines Jahres von der Plaza- auf die Mainstage. Und ja, auch dieses Jahr haben sie es geschafft, diesmal nun das Infield zum Kochen und Crowdsurfen zu bringen. Sie bereiteten das Publikum prima auf die bevorstehenden Headliner vor. Auch wenn man zugeben muss, dass deren Showacting mit dem Bier auf ex oder Andeutung auf bestimmte Praktiken, nicht wirklich jedem zu gefallen schienen; zumal auch zahlreichen Eltern mit ihren Kindern zu den Besuchern des Festivals zählten.
Danach ging es wieder -schnell- rüber zur Plaza Stage um dem Death Metal-Act made in Florida OBITUARY beizuwohnen. Leider nicht mal komplette 40 Minuten Spielzeit lang, denn ihr Auftritt war mehr als souverän und machte Lust auf die Herbst-Tournee mit Testament. Allerdings hätte es bei einer Band die elf Studioalben veröffentlicht hat die Celtic Frost-Coverversion von „Circle of the Tyrants“ nicht gebraucht – unabhängig davon, ob das Stück zu deren derzeit laufender Tournee gehört oder nicht. Schön war es dennoch zu hören, aber mehr Songs aus deren Feder hätten den Gig durchaus noch besser aussehen lassen.
Die Co-Headliner des ersten Tages STATIC-X brannten ein wahres Feuerwerk ab und begeisterte die Fans. Nach zwei vergeblichen Versuchen die Band nach Sulingen zu holen (Pandemie-Zeiten usw.) hatte es endlich für das Jubiläumsjahr hingehauen. Band, Veranstalter und Fans waren sichtlich glücklich. Der leichte Regenschauer kurz vor dem Auftritt zog glücklicherweise ab, im Gegensatz der ständigen Blitze und Donner in weiter Ferne. So konnte man den Auftritt genießen. Und wenn jemand die Cmobo nicht mochte, durfte auf das Karussell, auf den Bullen reiten oder einfach nur Party-Time im Zelt verbringen. Aber viele werden es wohl nicht gewesen sein, denn es stand der erste Mega-Headliner und kein unbekannter in Sulingen als nächstes auf dem Plan.
TRIVIUM beendeten den ersten Tag mit einem klasse Auftritt und fulminantem Sound auf der Mainstage. Die Band führte das Publikum songtechnisch durch ihrer Karriere und hatte auch Überraschungen parat. Neben dem Metallica-Cover „Master of Puppets“ gab es auch ihren neuen Song „Bury Me With My Screams“ zu hören.
Ein durchaus nette Abwechslung. Matt Heafy hoffte, dass das Sulinger Publikum das vom Bloodstock Open Air übertreffen könnte; auf das Endergebnis warten wir noch. Nach 1,5 Stunden verabschiedete sich die Band freudestrahlend und einige Fans eilten zum letzten Act auf der Plaza-Stage FEAR FACTORY. Die Amis haben ihren Industrial-Death Metal vollzogen und natürlich dabei Songs der 1990er Jahre präsentiert. Hier und dort passte nicht immer der Sound, aber das war an diesem langen Tag auch nicht mehr so wild.
Tag 2 (Freitag, 15.08.2025):
HANABIE. aus Japan schaffte es ein paar Hundert Leute vor der Bühne zu versammeln. In den gut 40 Minuten Spielzeit gaben sie alles was den Fan des japanischen Metal-Core erfreute; die heftigen Vocals sind hier durchaus ausschlaggebend, dafür sind die Ansagen der Frontdame sehr zart, quietschend. Das braten in der unnachgiebigen Sonne, verbunden mit der Hitze hatte sich für die Fans des Genres dennoch gelohnt.
RIVERS OF NIHIL war die nächste Band die auf unserem Zettel stand, allerdings auf der Plaza-Stage. Reines Geknüppel des Death-Grind Metal mit Saxophon hört und sieht man nicht alle Tage.
THE HALO EFFECT aus Stockholm – mit den sehr erfahrenen Musikern- sind sehr sympathisch und ihre Spielfreude übertrug sich auf das Publikum. Man merkte ihnen an, dass auf der Bühne fünf Freunde standen, die sich schon ewig kannten. Die Begeisterung war so groß, dass das Publikum sogar beim Outro laut mitsang. Sänger Mikael Stanne war sichtlich bewegt; die sehen wir sicherlich bald wieder in Sulingen.
Weiter ging es mit PRONG auf der wiederum kleineren Stage, die an diesem Zeitpunkt gefühlt die lauteste Band war. Prong als Trio präsentierten eine gelungene Mischung von Songs ihres bisherigen Schaffens und ließen auch ihre Hardcore-lastige Vergangenheit nicht außen vor; zum Wohle der Klienten des Reload. Und als Zaungast konnte man C. J. Pierce hinter der Bühne ausmachen.
Danach ging es zurück zur Main Stage zu MINISTRY. Onkel Al betrat die Bühne, begrüßte das Publikum und kündigte den Song „Thieves“ an. Nach ein paar Sekunden sagte er, das der Song auch „Technical Difficulties“ heißen könnte, den das Keyboard startete nicht. Nach wenigen Augenblicken war das Problem gefunden und beseitigt. Es konnte losgehen. Al ließ sich durch die anfänglichen Schwierigkeiten nicht beeindrucken und legte eine tolle Performance mit seiner Band hin. So gut, dass sogar Mitglieder von The Halo Effect im Publikum waren, so wie erneut C. J. Pierce, der sichtlich Spaß auf dem Festival hatte und sich mit Fans unterhielt. Dennoch muss man ehrlicherweise sagen, dass gerade die letzten drei Hits der Band am besten zündeten, auch wenn beim letzten der drei Songs („Jesus Built My Hotrod“) sogar einiges zwischenzeitlich ausgefallen war, wodurch mehr aus der Dose kommen musste.
Danach folgten GOJIRA, die heiß erwartet wurden, wohl am meisten erwartende Band des Festivals gewesen war. Und die Fans wurden nicht enttäuscht. Die Franzosen hinterließen als Co-Headliner eine gute Visitenkarte. Auch die Zuschauer waren sehr angetan, nicht nur von den visuellen Effekten und passenden Lichtshow. Den Hype um ihren Auftritt bei der Eröffnung der Olympischen Spielen im letzten Jahr konnten sie gut nutzen, denn das Gelände vor der Main Stage war extrem voll.
Auf der Plaza Stage folgten DROWNING POOL. Sichtlich überrascht, ob der vielen Anwesenden vor der Bühne, legte die Band einen soliden Auftritt hin und ließ keinen Hit aus; sogar einen fremden Hit wie „Rebel Yell“ (warum auch immer das bei der kurzen Gesamtspielzeit auch sein muss?). Die Fans hätten sich sicherlich einen anderen Song gewünscht, aber die Anwesenden sangen dennoch kräftig mit. Leider war auch hier schon nach 40 Minuten Schluss mit dem Song „Bodies“. Die Meute eilte zur Mainstage, zum Headliner des zweiten Abends.
MACHINE HEAD beendeten den Tage und sie ließen nichts anbrennen. 90 Minuten volle Power mit vielen Hits, Deep Cuts und Überraschungen im Set, wie u.a. mit Joe Duplantier beim Coversong „Territory“ – irgendwie ein Festivals voller Coversongs. Auch Vogg musste mal wieder an der Gitarre für Machine Head aushelfen und tat dies so, wie es sich für einen Profi gehört; hat sich nichts anmerken lassen, dass er einer von vielen sei, sondern ein MACHINE HEAD. So wie auch der Whisky, den Rob mit seinem Gesicht als Werbepartner neuerdings verkörpert – passend aussehende Flasche zum Bandnamen natürlich. Ein waschechtes Feuerwerk der Gefühle, nicht nur durch den Co2-Austoss, ein regelrechter Headliner für ein Jubiläum.
Tag 3 (Samstag, 16.08.2025):
BLOOD COMBAT aus Norwegen waren sehr dankbar sich vor einem kleinen aber feinen Publikum zu präsentieren; auf der Mainstage wohlbemerkt. Sängerin Nikki Brumen konnte ihr Glück als geborene Australierin nicht fassen und gab zu, etwas emotional zu werden. Es war ihr größter Traum auf großen Bühnen zum performen und das hatte sie schon mal hier in Sulingen geschafft. Die Zuschauer unterstützten sie mit Applaus.
RISE OF THE NORTHSTAR lieferten danach das nächste Highlight auf der Mainstage bei erneuter Hitze und praller Sonne ab. Ein wirklich tolle Auftritt der Band, die man durchaus (weiterhin) im Auge behalten sollte, denn sie kommen in Dezember auf Deutschlandtour. Und einen (wenn auch künstlich) blühenden Kirschbaum hat auch nicht jeder auf der Bühne.
Bühnenwechsel zur Plazastage: CRYPTA aus Brasilien spielten extrem auf. Die vier Damen waren sichtlich überrascht ob der vielen Zuschauer und gaben alles. Aber leider die PA nicht. In der Mitte des Sets fielen die seitlichen Lautsprecher aus, die Fans hörten nichts. Doch auf der Bühne schienen die Monitore zu funktionieren, denn die Band rockte weiter als ob nichts gewesen wäre. Nach kurzer Zeit ging die PA wieder, die Fans jubelten weiterhin.
Später hatten die DONOTS als gewissermaßen deutschsprachiger Headliner die Mainstage und die davor versammelten Fans fest im Griff. Insbesondere Ingo Knollmann als Einpeitscher und Dompteur. Das Publikum lag ihnen zu Füßen, zumal sie des Öfteren in Sulingen zugegen waren und auch beim einen der ersten Festivals der Veranstalter (damals noch in Twistringen) abgrockt hatten. Diese Zeiten vergisst man eben nicht. Aber irgendwie war das auch ein ziemlich kurzes Set; natürlich auch hier inklusive des Coversongs, mit dem sie auch im Radio oft genug zu hören sind.
Die nächste Band auf der Main Stage war MASTODON bei Sonnenuntergang. Das Wetter passte perfekt zur Musik. Es ging vor der Bühne etwas „gechillter“ zu, man kann ja nicht immer 666% geben. Das fand auch Bassist und Sänger Troy Sanders und meinte, dass das Publikum wohl das coolste auf der Tour wäre – (aber wer sagt das nicht, bei wohl jedem Gig und Festival?). Die Band freute sich auf die nächste Tour in 2026, dann auch mit einem neuen Album im Gepäck. Beim Song „Blood and Thunder“ belohnten die Zuschauer den Auftritt mit einen Circle Pit. Als Abschluss spielten sie „Supernaut“ von Black Sabbath, um natürlich Ozzy Osbourne zu Ehren – was sie auch schon als Intro mit passenderweise dem Original „Crazy Train“ angedeutet hatten. Danach skandierten die Fans „Ozzy, Ozzy“-Rufe solange bis die Band die Bühne doch noch verlassen musste.
KATAKLYSM haben jedoch mehr als eine halbe Stunde später angefangen, da es mit dem Aufbau haperte. Und dies war so gut wie das einzige Mal an diesen drei Tagen, dass etwas derart verspätet losging. Schade für alle Beteiligten, aber die Band lieferte dennoch unter sehr düsteren Lichtverhältnissen den Death Metal-Vibe ab.
WHILE SHE SLEEPS hatten die Meute einmal mehr im Griff; sind auch keine Unbekannten in diesem Gefilde der Maisfelder von Sulingen. Aber irgendwie schienen einige doch noch abreisen zu wollen, als ob der eine Tag mehr doch die Kräfte nachlassen würde. Ein Regen voller Funken vom Bühnendach hat doch für das gewisse Etwas sorgen können, neben ihrem deftigen Metalcore, der britischen Art und Weise.
I PREVAIL sind auch auf einigen Festivals in diesem Sommer zugegen und durften sich hier jedoch als Headliner auf einem großen Bühne der Herausforderung stellen; was sie auch ordentlich gemeistert haben. Doch der Gedanke, dass die Bühne ihnen auch etwas zu groß sein könnte, war dennoch spürbar. Nicht nur bei einigen Fans in der Menge.
Nun denn, dennoch den 18.000 Zuschauer wurde wieder ein ordentliches Line-Up geboten!
Das Orga-Team hat auch wieder alles reingehauen; ein großes Familienfest, wie man sich eben wünscht. Zudem hat das Wetter sehr gut mitgehalten, auch wenn sicherlich einige gemeckert haben, weil es doch zu heiß gewesen sein mag. Aber Matsch und Regen wären auch keine Alternativen diesbezüglich.
Bereits vor dem diesjährigen Festival wurden die Bands fürs nächste Jahr angekündigt; und auch hier ein Mega-Line-Up mit u.a. JUDAS PRIEST, IN FLAMES, ARCH ENEMY, AIRBOURNE (drei letztgenannten immer wieder gern gesehen in Sulingen) – und ja, auch nächstes Jahr gibt es drei Tage MAIN-STAGE-time!
Eine Vergrößerung, was die Zuschauerzahlen betrifft haben die Festivalverantwortlichen nicht vor, was auch den Standort weiterhin ausmacht. Schließlich haben die Einwohner von Sulingen auch oft genug ihren Spaß, wie auch das örtliche Schwimmbad, welches auch dieses Jahr aus allen Nähten platzte.
Und 2026 sieht schon mal nicht schlecht aus, drei Tage große Bühne und mit folgenden (bisher bestätigten) Bands:
Lamb of God, Godsmack, Airbourne, The Ghost Inside, Thy Art Is Murder, Imminence, Amorphis, Paleface Swiss, Nothing More, Orbit Culture, Perturbator, Stick To Your Guns, Vengaboys, ZSK, Dominum, Deafheaven, Vended und Gutalax.
Alle wichtigen Infos rund um Tickets, Preise, Verfügbarkeiten und exklusive Vorverkaufsaktionen findet ihr jederzeit aktuell auf unserer offiziellen Website unter www.reload-festival.de/tickets.
Galerie der Festivaltage:
Galerie: RELOAD FESTIVAL – Bilder vom „Welcome Home“-Open Air in Sulingen, der dritter Tag 16.08.2025
Galerie: RELOAD FESTIVAL – Bilder vom „Welcome Home“-Open Air in Sulingen, der erste Tag 14.08.2025
Bericht von Jens-Peter; Bilder von Arthur (Metalglory.com)