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RELOAD FESTIVAL 2023 vom 17. – 19.08. „Battlefield“ in Sulingen

Im Battlefield ging es mal wieder mehr als nur ordentlich ab!!!Bereits am Mittwoch, 16.8. sind etliche Fans gen Sulingen

RELOAD FESTIVAL 2023 vom 17. – 19.08. „Battlefield“ in Sulingen

Im Battlefield ging es mal wieder mehr als nur ordentlich ab!!!
Bereits am Mittwoch, 16.8. sind etliche Fans gen Sulingen losgedüst und haben auch einen heftigen Stau auf sich genommen, um anschließend schnell die Zelte aufzubauen und „ausgeruht“ ab Donnerstag das Festival zu genießen; angefangen bei der Heist-Plazastage.



Der Donnerstag war der erste Tag, an dem man feststellen musste, dass die Idee einer neuen, zusätzlichen Bühne hervorragend ist. ABER, das Plaza während der Konzerte zu klein bzw. der Abstand zwischen Bühne und Mischpult -als auch dem „fragwürdigen“ Fahrgeschäft auf dem Gelände- zu gering war. Denn, es war voll bis oben hin mit Fans, als Bands wie u.a. Orbit Culture, Blind Channel, Malevolence und vor allen Dingen PENNYWISE losfegten.


Der Ansatz eines „Gratis“-Konzerttages ist durchaus genial, aber vielleicht wäre das auch ein Konzept für das Infield, weil es so zahlreich angenommen worden war. Schließlich gab es auch andere Bühnen im Infield, inklusiver eine reinen Karaoke-Bühnenshow; die ein Sponsor angeboten hatte – und zahlreiche Fans sich an Songs von Pop, Disco über Rap bis hin zu Rock und Metal „probierten“; spaßig! 


Die erste Band, die wir am zweiten Tag intensiv mitnahmen war MR. HURLEY UND DIE PULVERAFFEN, die es verstanden das Publikum auch ohne E-Gitarren aufzuheizen. Da das Wetter besser war als zunächst erwartet, Sonne & Hitze pur, funktionierte das auch zu diesen Tönen richtig gut.
Danach schafften es AGNOSTIC FRONT die Fans zum ersten großen Moshpit zu animieren. Auch nach über 40 Jahren haben sie nichts an Energie verloren. Ihr letzter Song, Ramones-Cover „Blitzkrieg Bop“, ließ die Fans nochmal ordentlich mitgröhlen. Wie so oft bei ihnen hier im Battlefiled.


Der nächste Act CLAWFINGER war ebenfalls mal wieder sonnig-gut gelaunt, was man auch hier zu genüge zu schätzen weiß. Schließlich waren sie schon immer in Sulingen in bester Laune. Doch auch der Sound war in den gut 40 Minuten Spielzeit völlig in Ordnung und die obligatorischen Hits der 1990er wurden einmal mehr abgefeiert. Selbstverständlich ließ Zak es sich nicht nehmen, seine Plautze –wie immer- zur Show zu stellen, um das „German Beer“ dafür schuldig zu sprechen.

SKINDRED legten danach kräftig nach. 45 Minuten Hits der vergangenen Alben, aber auch das neue Album wurde mit Songs auf der Setlist vorgestellt, schließlich sollte die Backline nicht einfach so das Coverartwork darstellen. Auch eine der Bands, die keine Unbekannten im Battlefield sind, von daher erneut herzlich aufgenommen.

STICK TO YOUR GUNS lieferten den ersten Metal-Hardcore-Abriss des Tages während ihres, gefühlt zu kurzen Sets. Die Crowdsurfer sahen sich in die Pflicht genommen und bescherten den Ordnern viel Arbeit. Was jedoch im Laufe des Abends, als auch vor allen Dingen am Samstag, nicht weniger wurde.
KILLSWITCH ENGAGE waren zu 100% in der Lage die „abgedrehte“ Stimmung weiter aufrecht zu erhalten – und die Crowdsurfer wurden eben immer mehr. Nun war es auch an der Zeit, dass die Lichtshow für das jeweilige Set sehr gut wahrzunehmen war. Es passte zu ihren knallharten Songs; daher war es genau richtig, diese Band zum Abend hin auf die Bühne zu lassen.

Besonders gespannt war man auf den Auftritt von TRIVIUM. Die hatten Pech auf ihrer Einreise nach Deutschland, vor gut einer Woche. Erst ein langer Flug, dann bekam die Crew Magen-/Darmbeschwerden und obendrein Bassist Paolo einen Leistenbruch (erfolgreiche OP folgte, wie es in den sozialen Medien hieß; an dieser Stelle auch gute Besserung weiterhin). Für ein paar vorherige Konzert konnte man Josh Baines von Malevolence überzeugen einzuspringen.
Paolo ließ es sich aber nicht nehmen sobald es wieder ging, selbst auf der Bühne zu stehen. Sein Bass war auf einem Ständer befestigt, so brauchte er ihn nicht tragen. Die Fans freuten sich besonders, dass die Setlist gegenüber den letzten Touren geändert wurden und ein paar „deep cuts“ gespielt wurden und das Matt Heafy viel in Deutsch mit ihnen gesprochen hat. Toll, auch diese Band einmal mehr hier gesehen zu haben.

Anschließend hatten IN FLAMES die Ehre den zweiten Tag zu beenden.
Die Headliner des Tages ließen nichts anbrennen. 80 Minuten volle Power mit einigen Überraschungen im Set. Durchaus ein Auftritt eines Headliners würdig, wenngleich die Zuschauer-Reaktionen etwas mehr hätten sein dürfen; das bemängelte auch Sänger Anders Friden. Vielleicht lag es am heißen Wetter oder auch der Tatsache, dass es danach noch einen Act auf der Hauptbühne gegeben hat. Sleep Token wurden nämlich von der geplanten Heist-Plazastage auf die EMP-Stage verfrachtet, weil es womöglich die technischen Möglichkeiten auf der Plazastage nicht zuließen. Daher kann man vor einem Headliner wie In Flames (und deren Management) nur den Hut ziehen, dass sie so etwas erlaubt bzw. mitgetragen haben. Dies ist auch eins der Dinge, die dazu beitragen, dass auch ein eben (sehr) großes Festival familiär, respektvoll stattfinden kann!

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Was zwischendurch im Battlefield stattgefunden hat, sollte ebenfalls nicht unerwähnt bleiben. Denn, neben der bereits erwähnten Heist-Stage auf dem Plaza-Gelände, gab es noch eine Breakstage & Dustriders-Camp-Stage im Infield, zwischen den Merch-Ständen, Fressbuden und dem Sin-City-Bereich. Dort tobten Bands an den Tagen wie u.a. Superstarfuckers, Twinns, Friends Don´t Lie, MegaBosch, die an jenem Platz während der „Umbauphase“-Minuten der EMP-Stage ordentlich ablieferten. Es hat durchaus Spaß bereitet und nicht wenige haben den kurzen Weg auf sich genommen, um diesen Bands zu applaudieren.
Was noch etwas fragwürdig erschien, war die Tatsache, dass während der Show von den EXCREMETORY GRINDFUCKERS auf der Heist-Plazastage (noch) kein Bierausschank oder Futterbuden betrieben wurden; vermutlich lag dies daran, dass die Band um 9:45 losfegte! „Kein Bier vor vier, heißt doch die Devise“, dachten sich vermutlich einige.

Des Weiteren wäre vielleicht anzumerken, dass die Preise für sämtliche „Fressattacken“ ordentlich angezogen haben. Es mag ja sein, dass es mittlerweile „üblich“ erscheint (ob bei Festivals oder Hallenkonzerten), aber für „kleine“ Handbrote, ein normales Schweinenacken-Brötchen oder Schafskäse-Döner zwischen 9 und 10,50€ zu verlangen, grenzt an etwas anderes als „fair“, gesund oder tragbar!
Zudem warn die Getränkepreise dagegen moderat; saufen statt fressen, sozusagen! 
Die Thematik wird sicherlich nie enden, weil alles nun „überall“ teurer wird (welch ein tolle Ausrede!). 
Doch sollten bei derartigen Wucherpreisen nicht sowohl Veranstalter, als auch Betreiber/Gastronomen an die Fans denken, die sich neben den Tickets, Camping usw. auch dies „leisten“ sollten. Aber was regt man sich darüber auf, scheinbar haben die Fans überaus volle Portemonnaies, denn auch eine Fahrtattraktion auf dem Plaza-Gelände wurde so gut wie ständig betrieben. Dafür konnte natürlich weniger Kohle für Tonträger o.ä. ausgegeben werden, denn die Metalmarkt-Stände fehlten, wie bereits in den Jahren zuvor; aber das sind ja angeblich nun andere Zeiten.
Nun denn, Hauptsache die Musik bleibt auf der Bühne!
Doch nun zurück zum Text, über die Bands des Abends.
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Der Samstag startete für uns mit IMMINENCE. Und die Frage war im Vorfeld eindeutig: Metalcore mit Geige, funktioniert das? Zu beantworten wäre das mit: Oh ja & wie!
Die ersten Crowdsurfer nahmen ihren Dienst auf und die restlichen anwesenden Fans feierten die Band ab und hinterließen bei vielen regelrecht eine Gänsehaut. Ein sehr interessanter und ungewöhnlicher Sound; sollte man auf jeden Fall auch zukünftig im Auge & Ohr behalten.

TERROR versuchten danach das Publikum zur Erschöpfung zu moshen. Und sie hätten es auch geschafft, wenn es eben nicht noch etliche weitere Bands an diesem Tag gegeben hätte. Obwohl, den ein oder anderen haben sie sicherlich auch jetzt schon fertigbekommen; denn der brachial-laute Sound tat sein Übriges.
Nachdem KNOCKED LOOSE die Zuschauer zu neuen Höchstleistungen getrieben hatten, obwohl es hier mit einem gewöhnungsbedürftigen Gesang nicht so einfach ist jeden mitzunehmen. Dennoch, gerade der heftige „Slipknot“-artige Sound und das Acting der Combo, hat für staunende Gesichter und abfeiernde Meute gesorgt.


Bei J.B.O ging es etwas entspannter zu. Man kennt es, diese Coversongs-artigen Tracks, mit guter, spaßiger Note. Genau richtig im Set, um ein wenig zu verschnaufen, als auch einiges mehr am Bierstand o.ä. zu sich zu nehmen – und natürlich mit mindestens einem Ohr an der Bühne hängen zu blieben. Denn auch sie sind jahrelang eine Institution auf zahlreichen Festivals und sie verstehen es sehr gut ihre Fans zu unterhalten.


SEPULTURA hatten daher dann doch etwas mehr zu tun, um die Meute auf sich zu ziehen. Es war nämlich etwas weniger los in den ersten Reihen, als bei den beiden Bands zuvor. Ob es nun an den paar neuen Tracks gelegen haben mag, sei mal dahingestellt. Aber spätestens ab „Territory“, „Ratamahatta“, als auch natürlich „Refuse/Resist“ war auch hier ordentlich was los. Die ersten Regentropfen haben die meisten überhaupt nicht wahrgenommen, zu heiß war hier die Stimmung und das „Rumgehüpfe“, als auch das Crowdsurfing.

 

GUANO APES spielten danach mit „nur“ einem 40 Minuten-Set und hatten das Pech, dass genau in der Zeit ihres Auftritts es ordentlich goss. Doch wirklich störend war das für die Fans nicht. Neben ein paar neueren Tracks, packten sie auch einen Eminem-Coversongs heraus und natürlich durften die Megahits „Open Your Eyes“ sowie „Big in Japan“ nicht fehlen.
Die Meute war begeistert und nicht wenige fragten sich, warum diese Band bloß ein so kurzes Set genehmigt oder verhandelt bekommen hatte. Da wird es wohl in Zukunft auf deutlich mehr hinauslaufen, wenn nicht sogar müssen; gemessen an der Resonanz des feiernden Publikums.
Aber wie sagte Sandra es so schön: „..in der Kürze liegt die Würze“ und „…alles ohne Pyro oder Feuerwerk! So viel Power von einer 4er-Mannschaft“.


Fettes Set, mit knallhartem Basssound – und beim Megahit „Lords Of The Boards“ durften sogar Fans selbst den Songs singen; die laut Sandra mehr als 25 Jahre ihnen die Treue halten. Coole Aktion.
Und Denis benötigt nach dieser Vorstellung eine neue Bass-Drum, schließlich versuchte Sandra diese „kaputt zu treten“, doch erst als Stefan seine Bassgitarre dagegen warf (nach Sandras Aufforderung!), war es um „sie“ geschehen!

 

Den heftigen Abriss gab es anschließend bei und mit WHILE SHE SLEEPS. Das Publikum tobte, bangte und moshte, als ob es kein Morgen gäbe. WSS kommen oft hierher und das hat auch einmal mehr gezeigt warum: sie werden sehr gut aufgenommen und sie scheinen es sehr gern auf der Bühne zu zeigen. Man kennt deren Auftritte und das Miteinbeziehen des Publikums; so muss es auch sein. Doch irgendwie schien man sie schon fast zu vergessen, denn BEARTOOTH setzten noch einen drauf.
Was diese Amis im Stande sind zu zelebrieren ist schon (fast) magisch. Vollkommene Kontrolle über das abfeiernde, mitgröhlende und komplett durchdrehende Publikum. Caleb mal wieder von in seinem Element; eine Aura, die sich sehen lassen kann. Diese Band passt (auch!) hierher wie die Faust aufs Auge. Die Bärnezähne liefert ordentlich ab und bekommen auch eben so viel von den Fans wieder. Dieser energische Auftritt, war eines Headliners würdig. Kaum jemand in den ersten Reihen, der die Texte nicht mitgesungen hatte, selbst eine ASB-Beschäftigte musste eine kurze Pause einlegen, um im Graben ordentlich abzufeiern & zu singen.

Wenn man im Vorfeld dachte, das POWERWOLF-Mannen nicht auf das Festival passen würden, weil sie ihren theatralischen Power-Heavy-Metal verkörpern, dann irrte sich wohl der ein oder andere doch ein wenig.

 

Die Saarländer traten etwas verspätet auf, (übrigens, die erste Band, die es deutlich später auf die Bühne schaffte) so stieg die Vorfreund ins Unermessliche. Aber ab der ersten Note war das Publikum abgeholt. Was jedoch auch hier unpassend wirkte, waren Attilas Aufforderungen zu irgendwelchen „Uhhs“ und „Ohhs“, „Hallo hier“, Hallo da“, wie auch zu den „Wolfsgeheul“-Nachahmungen. Nun ja, man kennt es von Powerwolf bzw. ihm selbst nicht anders; aber wir finden, er sollte mehr die Musik für sich sprechen.

 Immerhin, der Sound war brillant und nach knapp 90 Minuten und einigen Zugaben endete das Konzert – aber (noch) nicht das Festival, obwohl der vierte Tage angebrochen war!

Nachdem sich bereits zuvor einige die Early-Bird bzw. Lion-Tickets für 2024 gesichert hatten, ging es auf dem Plazastage-Gelände weiter. Nicht wenige Fans ging alles andere als nur zurück zum Zelt. Denn, keine Geringeren als MANTAR haben mit einem fetten Feuerwerk ihren Auftritt angefangen, kurz vor 1 Uhr! Denn, Hanno und Erinc haben alles zusammengeworfen, auf Weihnachtsgeschenke verzichten und überhaupt, um dieses Reload-Feuerwerk zu starten; Hannos Legende nach, natürlich.

45 Minuten totaler Abriss, als letzte Band des Megafestivals. Das Duo hat sich alles andere als geschont, war gewohnt konzentriert und voll am abdrehen. Dabei sollte festgehalten werden, dass sie gut sechs Stunden zuvor auf dem Elb-Riot-Festival in Hamburg die Bühne bedienten – aber was hat schon Hamburg zu bieten, im Gegensatz zu Sulingen – MANTARs-Worten nach; man kann hier in Sulingen nur gewinnen.
Die Setlist ließ -bei der Spielzeit- keine Wünsche offen (u.a. „Pest Crusade“, „Cross the Cross“, „Astral Kannibal“, „Egoisto“ & „Hang ‚Em Low…“ sowie natürlich „Spit“, „Grim Reaping“, als auch passend abschließend die Hymne „Era Borealis“). Doch deren Merchstand musste auf der Bühne stattfinden, schließlich war das Infield bereits geschlossen. Auch wenn diese Band allemal auf die Hauptbühne gehört, haben sie hier das Beste vor einem großen Aufgebot von Festivalbesuchenden abgeliefert. Diese Fans haben Geschmack bewiesen; da konnte jeder anwesende Hanno nur zustimmen. Und nun: FIRWEWORKS!!!

die weiteren Fotos der Tage, direkt in der Galerie.  : https://www.metalglory.com/galerien/

Zusammenfassen lässt sich nicht viel, man muss eben dabei gewesen sein.
Aber vielleicht so etwas: 
Einmal mehr Zuschauer-Rekord in Sulingen gebrochen!
Den 14.500 Zuschauer pro Tag wurde wieder ein tolles, buntes und Line-Up geboten – und dabei sind nicht mal diejenigen mit einberechnet, die stets die Plazastage „gratis“ mit besuchten; es waren nicht wenige! 
Die Veranstalter haben -wie seit Jahren gewohnt- einen hervorragenden Dienst geleistet, samt aller ehrenamtlichen Helfer/innen. Und auch die Polizei und der ASB waren mit dem Ablauf des RELOAD FESTIVAL 2023 sehr zufrieden, wie es bei der Pressekonferenz vermeldet worden war.

Auf ein Neues: DENN NACH DEM FESTIVAL, IST VOR DEM FESTIVAL!

…weiter geht es in 2024.
Early-Bird-Tickets sind bereits ausverkauft; also nicht lang warten, in den den Infield-Garten. Denn, Bands wie u.a. BEHEMOTH, AMON AMARTH, HATEBREED, CLUTCH, LIONHEART, PARADISE LOST und und und, werden auch dabei sein. 

Tickets: https://reload-festival.de/tickets

Quelle der Infodaten/Clips/Flyer:
reload-festival.de // Bilder©: Metalglory.com (Jens-Peter & Arthur)

...dabei gewesen und daher für den Bericht & die Fotos verantwortlich:
Jens Peter Topp & Arthur (Metalglory.com)