OUL – Im Interview mit Allen B. Konstanz über „antipode“
OUL, das Projekt von Allen B. Konstanz (The Vision Bleak, Ewigheim) hat mich derzeit voll erwischt. Das Debütalbum „antipode“

OUL, das Projekt von Allen B. Konstanz (The Vision Bleak, Ewigheim) hat mich derzeit voll erwischt. Das Debütalbum „antipode“ (VÖ 13.4. via Golden Church) fühlt sich an, wie eine Reise in die Vergangenheit der guten alten Mitte 1980er/Anfang 1990er Jahre, als der New-Wave und Synthie-Goth an „schwarzen Disco-Abenden“ für volle Tanzflächen sorgte. Von daher müssen ein paar Fragen mit Allen B. Konstanz aufgegriffen werden, um sein Solodasein näher vorzustellen.
MG: Allen B. wie kam es dazu, dass Du dieses Projekt ins Leben gerufen hast, zumal Du ja sicherlich nicht so viel Zeit übrig haben wirst, bei den zahlreichen Projekten mit Ewigheim, The Vision Bleak, Empyrium und Co.?
Allen B. Konstanz: OUL lag schon gut zehn Jahre in meinem Giftschrank. Nur wollten Zeit und Raum nicht passen, somit habe ich die Sache immer wieder verschoben. Doch irgendwann realisierte ich, dass ich nicht ewig lebe und ich ging OUL direkt an!
Was bedeutet wörtlich OUL, wofür steht das – kommt es etwa aus dem Irischen für alt?
Mit der irischen Bezeichnung für alt liegst du richtig. Es ist aber auch die alte Schreibweise für das Wort Owl, im rumänischen bedeutet es Ei und es einen Helferengel der Oul heisst. Ich fand das Wort spannend, da es so viele Bedeutungen hat und absolut odd ist.
Seit wann bist Du an den Songs schon dran gewesen und wie lange hat es dann gedauert, um es tatsächlich zu realisieren, samt Coverartwork, Label, VÖ-Datum usw.?
Die ersten Songs (u.a. „On Elephants“) liegen gut zehn Jahre zurück. Das eigentliche Album habe ich in gut vier Wochen geschrieben. Zwei Songs folgen noch. Insgesamt würde ich die Arbeit auf etwa vier Monate beschränken, wobei sie ja immer weitergeht, da der Vertrieb auch aus eigenem Hause kommt!
Welche Einflüssen –sowohl musikalisch als auch lyrisch- würdest Du selbst nennen, die bei dem Album bzw. OUL-Projekt ausschlaggebend waren, auch wenn sicherlich schon einige in den bisherigen Presserezensionen/Fanmeinungen erwähnt worden sind. Soll auch heißen, stimmst Du den Meinungen zu, die kursieren, wie u.a. Sisters of Mercy, Fields Oft he Nephilim, Depeche Mode usw.!?
Diese Klassiker sind für OUL nicht wegzudenken. Man darf bei all der Liebe zum Wave aber nicht vergessen, das Bands wie Ghost, In Solitude, The Mission, Laibach, Deine Lakaien auch eine große Rolle spielen. Sogar Phil Collins ist in gewisser Weise am Start, da ich von seinen Percussion-Arrangements vollkommen begeistert bin.
Man könnte meinen, dass das „antipode“-Album so Wave-vielseitig geworden ist, da Du vielleicht noch nicht sicher bist, welche Richtung es genau sein soll bzw. sämtliche Ideen, die Du so hattest einfach aufs Album gepackt hast. Wie gehst Du an die Songs heran und wie viel Ausschussware ist noch im „Rechner“ vorhanden?
Wenn es Ausschuss gäbe, hätte ich ihn schon gelöscht:-). Ernsthaft, ich habe nicht einen Ton Musik über gehabt. Alles ist auf dem Album gelandet, da gab es keinen Zweifel! OUL steht am Anfang und hat verdient, dass alles was unter dem Banner OUL geschrieben wurde veröffentlicht wird.
Welchen Song würdest Du favorisieren, aus vielleicht rein lyrischer Sicht – und nicht eben aus rein „LIVE on stage-tauglicher“-Sicht; da Du da sicherlich das gesamte Album spielen musst – logisch:-)?
„The Apocalypse“ hat sich als für mich zu einem typischen OUL Song entwickelt. „You are all“ und „My Elegy“ bedeuten mir eventuell ein wenig mehr als der ein oder andere Song.
Wie persönlich oder welche Bedeutung haben die Texte bei gerade diesem Projekt?
Die Texte sind ein Abbild von allem was ich täglich erlebe „My Elegy“, wie ich vergangenes bewältige „Let it flow again“ und wie ich zukünftiges verstehe „With a Fire“!
https://www.youtube.com/watch?v=NlcFd3QesV4&feature=youtu.be
Für mich zählt u.a. „With A Fire“ zu den eher ungewöhnliches Songs des Albums, aber textlich ist mir besonders „You are All“ ins Auge (Ohr) gefallen, kannst Du mir dazu mehr erzählen – oder soll sich der Zuhörer seins dazu denken?
„You are all“ ist ein Bekenntnis an wahre und damit wichtige Beziehungen welche man im Leben eingeht. Es bleibt ein Leben lang Aufgabe, Verbindungen zu pflegen – zu behandeln wie ein rohes Ei. Aber manchmal da kommt man ins Wanken und stellt damit diese Verbindungen auf eine harte Probe. Eben dann zeigt sich was wahr und was nur Illusion ist. Es lohnt immer zu kämpfen – vor allem aber zu vergeben!
Siehst Du das Projekt als etwas Dauerhaftes an, d.h. wird es neue Songs in ein paar Jahren geben und vielleicht sogar Shows als auch eine Tournee?
OUL ist eine Band – eben mit nur einem Kapitän, also ja, es wird weitere Album geben. Dank dem Internet, kann man ja auch zwischendurch neue Songs veröffentlichen ohne gleich ein gesamtes Album rauszuhauen. Das fetzt und ist ein großer Vorteil des Netzes!
Live – am 29.06.18 wird es die erste Show im From Hell in Erfurt geben, am 22.09. eine exklusive Piano Show zum „Herbst Equinox“ in Gotha und am 01.12. wird OUL für Mortiis in Mannheim eröffnen. Du siehst, da kommt was auf euch zu.
DANKE für das Interview und die tolle Musik, viel Spaß & Erfolg wünscht metalglory.com!
Bis bald.
OUL im Netz:
https://oul666.bigcartel.com
https://www.facebook.com/oulofficial/
(Quellen der Clips/Albumcover: oulofficial/GoldenChurch-YouTube)