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Otis Redding (USA) – Dock Of The Bay Sessions

Der King Of Soul, wie er liebe- und würdevoll genannt wird, wurde nur 26 Jahre alt und hat seinen

Otis Redding (USA) – Dock Of The Bay Sessions

Der King Of Soul, wie er liebe- und würdevoll genannt wird, wurde nur 26 Jahre alt und hat seinen größten Erfolg nicht mehr miterleben dürfen. Am 10. Dezember 1967 kam er zusammen mit vier Mitgliedern der Bar-Keys bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Gerade noch hatte er die Eindrücke des Monterey Pop Festivals mitgenommen, sich im Studio eingerichtet um neue musikalische Einflüsse zu verarbeiten und befand sich auf dem Weg endlich auch außerhalb der Soul-Welt als ernstzunehmender Künstler wahrgenommen zu werden. Die Sessions wurden jedoch durch den Absturz unterbrochen und nie wieder weiter geführt. Man wird nie erfahren, wie das Album geklungen hätte und doch zeigt „Dock Of The Bay Sessions“ zumindest, wie es hätte werden können. Das Album wurde unter Mitwirkung von Roger Armstrong von Ace Records und dem Otis-Biografen Jonathan Gould unter Zustimmung der Redding Familie zusammengestellt. In den Liner-Notes schreibt der Musikjournalist Bob Stanley: „Dieses Album ist der erste Hinweis auf einen neuen Otis Redding, der das Publikum in Europa umgehauen hatte und der auf dem Monterey Pop Festival eine völlig neue Fan-Crowd gewonnen hatte.“

Man hört dies deutlich im heruntergebrochenen Funk von „Hard To Handle“ und den Anklängen an Bob Dylan (dessen Musik Redding liebte) in den wunderbaren Textzeilen von „Gone Again“. Ebenso machte seine Version des Impressions-Hits deutlich, dass er keinesfalls seine Gospel-Wurzeln vergessen hatte. Auch wusste er noch genau, wie man die Leute zum Tanzen bringt. Mit dem aufputschenden „Love Man“ bringt ‚The Big O‘ mit Hilfe der treibenden Beats von Al Jackson Jr. und den rhythmischen Explosionen purer Memphis-Bläser Bewegung in die Sache. Und zum Beweis, dass er immer noch herzzerreißende Balladen schaffen kann, bietet er seine Eigenkomposition „I’ve Got Dreams To Remember“, dessen Text Redding einem Gedicht entnahm, das seine geliebte Frau Zelma geschrieben hatte.

Der Album-Opener „(Sittin’ On) The Dock Of The Bay“ gehörte zu den letzten Songs, die Otis Redding aufgenommen hat. Im Januar 1968 veröffentlicht, toppte er die Charts am 16. März ’68, sollte sich in der Folge über 4 Millionen Mal verkaufen und wurde zur ersten posthumen No.-1-Single in der Geschichte der amerikanischen Musikcharts.

 

Es ist eine ähnliche Geschichte, wie mit Jimi Hendrix. Bei beiden Größen stellt sich immer wieder die Frage, wie sie sich musikalisch im Laufe der Jahre entwickelt hätten, welchen Input sie der Musik hätten geben können. Doch leider bleiben die Antworten darauf immer reine Spekulation und dennoch bietet sich mit „Dock Of The Bay Sessions“ zum ersten Mal die Möglichkeit zu erkennen, was gewesen wäre, wenn es diesen tragischen Absturz nicht gegeben hätte. Ein großartiges Vermächtnis eines der besten Soul-Sänger.

 

 

Fazit: Eine tolle Reminiszenz an den King of Soul.

 

  1. (Sittin’ On) The Dock Of The Bay
  2. Think About It
  3. Hard To Handle
  4. The Happy Song (Dum-Dum)
  5. Love Man
  6. Direct Me
  7. I’ve Got Dreams To Remember
  8. Champagne And Wine
  9. Pounds And Hundreds (LBS + 100s)
  10. I’m A Changed Man
  11. Gone Again
  12. Amen

 

Label: Warner Music

VÖ: 18.05.2018

Laufzeit: 31:49 Min.

Herkunft: USA

Stil: Soul

Webseite: https://otisredding.com/

 

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