Navian (NOR) – Cosmos
Musikstudenten sind ein seltsames Völkchen. Im positiven Sinn natürlich. Wenn dann noch die nordische Mentalität dazu kommt, kann etwas

Musikstudenten sind ein seltsames Völkchen. Im positiven Sinn natürlich. Wenn dann noch die nordische Mentalität dazu kommt, kann etwas Großartiges entstehen. Die Jungs lernten sich kennen, als sie einen Bachelor-Abschluss in zeitgenössischer Musik machten und als Session-Musiker arbeiteten. Man kann mit Sicherheit sagen, dass das Trio ein überdurchschnittliches Interesse an Musiktheorie und -geschichte, Produktion, Instrumenten und Ausrüstung hat. Innerhalb eines Monats hat sich dann die Band zusammengefunden, die nun nach der recht erfolgreichen EP „Reset“ ihr Debütalbum vorlegt.
Instrumentaler Prog an der Grenze zum Metal ist bekanntermaßen nicht unbedingt etwas, womit man eine große Zahl an Followern erreichen kann. Vieles gilt doch eher der eingeschworenen Gemeinschaft Hörern vorbehalten, die nicht nur an beiläufigen Ergüssen der modernen Pop- und Rockwelt ihren Gefallen finden, sondern viel mehr an Strukturen, Aufbauten und Interpretationen Interesse haben. Doch auch hier gibt es gewaltige Unterschiede. Während es für die einen nicht komplex genug sein kann, darf es bei den anderen auch gerne nachvollziehbare Songaufbauten geben, die darüber hinaus auch eine Geschichte mittels ihrer Instrumente zu erzählen haben. Die Norweger fallen dabei eher in die zweite Kategorie. Hoch melodisch, verspielt und doch mit klaren, nachvollziehbaren Strukturen ausgestattet, ist das Album eine kleine Wohltat im Dschungel der instrumentalen Prog-Bands. Hier wird eindeutig nicht das eigene Können über den Song gestellt, sondern viel mehr den Songs ein Eigenleben eingehaucht und damit auch für Nicht-Musiker interessant zu gestalten. Das Trio begibt sich dabei nicht auf bereits ewig ausgelatschte Pfade, sondern schafft es den Songs eine ganz eigene Welt auf den Weg mitzugeben und dabei doch erkennbar zu bleiben. Man darf gespannt sein, wohin der Weg die Norweger noch führen wird.
Fazit: Ein tolles Instrumentalalbum, bei dem es nie zu Langeweile kommt.
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Luna
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Apricity
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Duchess
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Silver Lining
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Ghost Stories
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Breeze
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Temple
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Cosmos
Label: Indie Recordings
VÖ: 19.11.2021
Laufzeit: 38:46 Min.
Herkunft: Norwegen
Stil: Instrumental Prog Rock/Metal
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