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mgła, Ulcerate & Mord’A’Stigmata – Essen, Turock am 10.12.2022

Es ist mal wieder Zeit für mgła (MGLA) und deren letztes Konzert des Jahres in NRW. Denn, es stand

mgła, Ulcerate & Mord’A’Stigmata – Essen, Turock am 10.12.2022

Es ist mal wieder Zeit für mgła (MGLA) und deren letztes Konzert des Jahres in NRW. Denn, es stand im Vorfeld fest, dass es für die polnischen Atmospheric Black Metal-Band eine längere Pause geben wird, was zumindest die Liveaktivitäten anbelangt. Hoffen wir doch, dass es 2023 an die Arbeiten eines Nachfolgewerks des 2019er „Age of Excuse“ geht. Abwarten.

Bevor mgła, also gut ein Jahr nach ihrem Auftritt in der benachbarten Turbinenhalle in Oberhausen sich in Essen präsentiert durften, haben ihre (ebenfalls im letzten Jahr vertreten) Kollegen von MORD´A`STIGMATA den Abend im ordentlich gefüllten Turock eröffnet. Die düster Doom-Deather fingen auch hier eher brachial an, mit den eher älteren Stücken wie “ Inkaust“ und „Hope“, bevor es dann wiederum eher melancholischer wurde. Zum Ende des gut 45minütigen Sets wurden auch endlich zwei neue Stücke, des aktuellen Werkes „Like Ants and Snakes“ zum Besten gegeben. Wodurch es einmal mehr ein seichter Abgang geworden ist. Einzig und allein wäre daher nur anzumerken, dass es gerade mal diese zwei neuen Songs „Blood of the Angels“ & „Like Ants and Snakes“ ins Set geschafft haben. Gerade die viel mehr prog-jazzigen Stücke des aktuellen Albums hätten an diesem Abend sicherlich für Verwunderung gesorgt, zumal sie bereits bei der 2021-Tour auch ähnliche Tracks der Vorgängeralben im Set hatten. Dennoch, das Publikum nahm es gern an, die Band wirkte zufrieden & voll konzentriert, auch wenn es kaum Kommunikation zum Publikum gegeben hat; der Sound passte ebenfalls gut ins Bild.

Setlist – Mord’A’Stigmata in Essen, Turock (ca. 45 Min.)

Inkaust – Ansia (2013)
Hope – Hope (2017)
Exiles – Dreams of Quiet Places (2019)
Void Within – Dreams of Quiet Places (2019)
Blood of the Angels – Like Ants and Snakes (2022)
Like Ants and Snakes – Like Ants and Snakes (2022)

Das Turock füllte sich nun enorm, als es mit ULCERATE losging. Kaum ein Durchkommen; sehr schwierig für solch einen Club, wenn die Fans eben das Angebot annehmen. Sicherlich ist das immer cool, wenn eine Show ausverkauft ist, aber wenn man kaum irgendwo durchkommt (u.a. Theke, näher zur Bühne) oder im hinteren Bereich dann auch kaum etwas von der Band zu sehen bekommt, dann hat es auch Nachteile. Das tat jedoch dem ordentlich fetten Sound als auch der sehr aggressiven Spielart der Neuseeländer keinen Abbruch. Ulcerate haben ordentlich Dampf abgelassen, brachialer Death (mit fast schon Grind-Einsätzen!), als auch ab und an melodisch-doomigen Ansätzen war hierbei angesagt. Dazu die kräftigen Growls, erinnerte einiges an einen Mix aus Morbid Angel und Dying Fetus. Die Setlist bestand überwiegend aus dem letzten Album „Stare Into Death and Be Still“ von 2020, was durchaus viele erfreute, weil es auch aufgrund der Pandemiezeiten auch das erste Mal war, dass das Trio auf der ausgiebigen EU-Tour das Album präsentierte. Auch hier hat es die Band dabei belassen, sich für eine knappe Stunde auszutoben, dabei deutlich heftiger als auf dem Album selbst. Mehr als ein Dankeschön vor dem letzten Track, gab es nicht. 

Setlist – Ulcerate in Essen, Turock (ca. 60 Min.)

The Lifeless Advance – Stare Into Death and Be Still (2020)
Cold Becoming – The Destroyers of All (2011)
There Is No Horizon – Stare Into Death and Be Still (2020)
Drawn Into the Next Void – Stare Into Death and Be Still (2020)
Everything Is Fire – Everything Is Fire (2009)
Dissolved Orders – Stare Into Death and Be Still (2020)
Stare Into Death and Be Still – Stare Into Death and Be Still (2020)

Die eher zurückhaltende Art und Weise kennt man auch von mgła zu genüge, aber lediglich während einer Show. Umso verwirrt waren einige, als die vier zunächst ohne ihre „Strumhauben-Masken“ die Bühne enterten. Das Publikum war erfreut, doch natürlich handelte es sich um den „finalen“ Soundcheck, um das beste rauszuholen, was geht. Dieser Check dauerte auch nicht lange und obwohl die Backline mit dem Logo der Band viel zu groß für diese Bühne gewesen ist und eher nicht zu sehen war, so kümmerte es eben niemanden, die lautstarken „Polska-Rufe“ blieben auch diesmal nicht aus. 
Bei mgła zählte das, was die Band eben ausmacht, ein perfekter Sound, gute Performance und die komplette Konzentration auf die Songs. Das Zusammenspiel der Band wirkt wie ein schweizer Uhrwerk, es entsteht stets diese besondere Atmosphäre. Kommt aber auch bei dem Set auch nicht von ungefähr, zumal sie jeden einzelnen Songs bereits auf der gesamten Tournee so durchziehen; ein eben komplett eingespieltes Team, unabhängig davon wieviel zusätzliche Düsterheit via Scheinwerfer, Nebel und Acting erzeugt wird. Zahlreiche der Songs werden von einigen im Publikum komplett mitgesungen und das gesamte Publikum feiert sie einfach nur ab. Viel zu schnell ist auch die knapp 65minütige Show vorbei. Aber dennoch, einmal mehr eine ordentliche Vorstellung, bei der eben die Art und Weise der Songs ausschlaggebend ist. Selbstverständlich gab es auch hier keinen direkten Kontakt, Ansprachen oder Ähnliches von den vermummtem Typen zum Publikum. mgła – macht nun jetzt ein paar Monate Pause und besucht uns in NRW und um zu mit einem neuen Album, neuen Songs auf der Setlist wieder!

Setlist – mgła in Essen, Turock (ca. 65 Min.) 

Age of Excuse II – Age of Excuse (2019)
Exercises in Futility I – Exercises in Futility (2015)
Exercises in Futility IV – Exercises in Futility (2015)
Mdłości II – Mdłości EP (2006)
Age of Excuse V – Age of Excuse (2019)
With Hearts Toward None I – With Hearts Toward None (2012)
Age of Excuse IV – Age of Excuse (2019)
Exercises in Futility II – Exercises in Futility (2015)
Exercises in Futility V – Exercises in Futility (2015)
Age of Excuse VI – Age of Excuse (2019)

          

Bilder ©: Arturek/Metalglory.com